Red Hat definiert Enterprise Kubernetes, die Partner ziehen mit Automatisierung mit Red Hat OpenShift 4

Ulrike Ostler |

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Gestern endete der „Red Hat Summit 2019“ in Boston. Erwartungsgemäß kann die Open-Source-Company mit Kubernetes-News um die Ecke. Von Red Hat als „Enterprise-Kubernetes-Plattform“ bezeichnet, soll „OpenShift 4“, das im kommenden Monat ist, Anwendern dabei helfen, Anwendungen in produktiven Hybrid-Cloud-Umgebungen zu steuern.

Red Hat bessert seine Kubernetes-Plattform OpenShift mit Admin-Funktionen auf.
Red Hat bessert seine Kubernetes-Plattform OpenShift mit Admin-Funktionen auf.
(Bild: gemeinfrei: Clker-Free-Vector-Images/Pixabay)

Nach Angaben von Red Hat wurde die vierte Generation von OpenShift neu entwickelt, um noch besser den komplexen Realitäten der Container-Orchestrierung in Produktionssystemen gerecht zu werden. Die Suite biete Cloud-ähnliche Erfahrung in Hybrid-Clouds, indem sie automatisierte Updates in allen Kubernetes-Umgebungen steuere. Zudem soll eine höhere Entwicklerflexibilität möglich sein. Zusammen mit „Kubernetes Operators“ entstehe eine sichere und konsistente Grundlage für moderne und innovative Cloud-native Workloads.

Wie der Bericht „Right Scale 2019 State of the Cloud“ von Flexera ausweist, sind Hybrid- und Multi-Cloud-Implementierungen schon heute Industriestandard. Das Marktforschungsunternehmen IDC prognostiziert zudem, dass bis 2020 mehr als 90 Prozent der weltweit tätigen Unternehmen über eine Multi-Cloud-Strategie verfügen werden. Wer in dieser Welt bestehen und sich darüber hinaus in einem wettbewerbsintensiven Umfeld differenzieren will, muss die Bereitstellung neuer Anwendungen durch IT-Abteilungen forcieren.

Multi- und Hybrid Cloud

Doch Cloud-native Anwendungen zu orchestrieren ist alles andere als trivial und das wiederum behindert eigentlich notwendige Agilität. Mehr als 1.000 Unternehmen aus allen Branchen, darunter ANZ Bank, Banco Santander, Cathay Pacific, Copel Telecom, GE, Lufthansa Technik, Macquarie Bank, Miles and More GmbH, Paychex, Porsche Informatik, Sabre, Swisscom AG, Via Varejo und X by Orange sowie die diesjährigen Gewinner des Red Hat Innovation Award BP, Deutsche Bank, Emirates NBD, HCA Healthcare und Kohl’s nutzen OpenShift.

Al Gillen, Group VP, Software Development and Open Source bei IDC, sagt: „Red Hat ist seit langem mit gutem Beispiel in der Open-Source-Community vorangegangen und hat sowohl zu neuen als auch zu ausgereiften Projekten beigetragen. Als Kubernetes immer wichtiger wurde, schaltete Red Hat einen Gang höher, übernahm eine frühe Führungsposition und unterstützte Container auf Kubernetes als Teil von OpenShift.“

Wie auch andere Infrastruktur-Anbieter arbeitet Red Hat daran, die Cloud überall zu vereinfachen und zu automatisieren. Red Hat OpenShift 4 wurde für verschiedene Umgebungen entwickelt und soll unter anderem Best Practices für moderne Anwendungsplattformen automatisieren und operationalisieren helfen. Gillen erläutert: „Mit der Einführung von Red Hat OpenShift 4 wird eine Multi-Cloud-Lösung vorgestellt, die auch als Managed Cloud Service erhältlich ist. Dieses Produkt bietet die Portabilität, die Kunden wünschen, in einem Paket, das wesentliche Verbesserungen bei der Automatisierung, der Bereitstellung und der Vereinfachung des Betriebs bringt, was letztendlich die Innovation vereinfacht.“

Die wichtigsten Funktionen dazu sind:

Eine selbstverwaltende Plattform für hybride Clouds, um auf der Basis von „Red Hat Enterprise Linux“ (siehe: „Betriebssystem erlaubt mehr Automatisierung und Entwicklerproduktivität, Red Hat Enterprise Linux 8 kündigt sich an“) und „Red Hat Enterprise Linux CoreOS“ eine Cloud-ähnliche Erfahrung durch automatische Software-Updates und Lifecycle-Management über die Hybrid Cloud hinweg zu bieten. Dies ermöglicht mehr Sicherheit, höhere Nachvollziehbarkeit und bessere Wiederholbarkeit sowie eine einfache Verwaltung und Benutzerfreundlichkeit.

Eine hohe Flexibilität und einen übergreifenden Support, die bei den wichtigsten Anbietern von Public Clouds wie Alibaba, Amazon Web Services (AWS), Google Cloud, IBM Cloud, Microsoft Azure, für Private-Cloud-Technologien wie OpenStack, Virtualisierungsplattformen und Bare-Metal-Servern in den kommenden Monaten verfügbar sein werden.

Eine optimierte Full-Stack-Installation mit einem automatisierten Prozess, der den schnellen Einstieg in Enterprise Kubernetes ermöglicht.

Kubernetes Operators, die die Anwendungsbereitstellung und das Lifecycle-Management vereinfachen. Red Hat hat bei stateful und komplexen Anwendungen auf Kubernetes mit Operators, so der Anbieter, Pionierarbeit hinsichtlich der Automatisierung von Wartung, Skalierung und Ausfallsicherung von Anwendungen geleistet. OpenShift 4 enthält jetzt „Red Hat OpenShift Certified Operators“. Gemeinsam mit einem umfangreichen Partner-Ökosystem bietet OpenShift eine breite Palette von Anwendungen, die als Service über die Hybrid Cloud laufen (s.u.).

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Zuverlässiges Enterprise Kubernetes

Red Hat OpenShift Container Platform ist ein zertifiziertes, kompatibles und von der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) validiertes Kubernetes. Red Hat gehört zu den führenden Kontributoren der Kubernetes-Community. So bietet OpenShift 4 unter Beibehaltung zentraler Innovationen aus Upstream-Communities eine stabile und sichere Codebasis.

Außerdem unterstützt OpenShift 4 jetzt Red Hat Enterprise Linux CoreOS, eine OpenShift-spezifische Embedded-Variante von Red Hat Enterprise Linux. Das Betriebssystem ist eine leichtgewichtige, vollständig unveränderliche, containeroptimierte Linux-OS-Distribution, die eine größere Auswahl bei der Bereitstellung von Enterprise Kubernetes als bisher bietet. Doch auch in dieser stehen Sicherheitsfunktionen und Stabilität im Vordergrund, wobei automatisierte Updates von Kubernetes verwaltet und von OpenShift auf Knopfdruck ermöglicht werden. Dies trägt dazu bei, den Wartungsaufwand zu reduzieren und die Produktivität zu verbessern.

OpenShift 4- Anwender können bei Bedarf auf Support und Professional Services einschließlich Red Hat Consulting zurückgreifen.

Matthias Krohnen, Enterprise Architect, Miles and More GmbH, erläutert: „Red Hat hat es uns ermöglicht, das Beste aus zwei Welten zu erhalten: eine innovative Open-Source-Lösung sowie einen zuverlässigen und sichereren Enterprise-Support für Kubernetes. Mit unserer erweiterten Infrastruktur auf Basis der Red Hat OpenShift Container Platform können wir nun schnell zusätzliche Dienstleistungen anbieten, neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen und unsere Position als attraktiver Partner für Unternehmen außerhalb der Luftfahrtbranche generell ausbauen. Wir freuen uns auf die Innovationen von OpenShift 4, die eine vollständige Automatisierung und mehr Werkzeuge für die Entwicklerproduktivität bieten.“

Unterstützung für Entwickler

Die Anwendungsentwicklung ist für viele IT-Abteilungen unerlässlich, da sie die Digitale Transformation beschleunigt. Tobias Mohr, Head of Technology und Infrastructure, Aviatar, bei Lufthansa Technik, sagt: „Das Vertrauen auf Open Source von Red Hat gab uns die Möglichkeit, Geschwindigkeit und Entwicklung zu steigern. Mit Red Hat OpenShift entwickeln, implementieren, betreiben und integrieren wir neue Infrastrukturkomponenten in der digitalen Plattform Aviatar für unsere Kunden. Diese Agilität können wir dank der Automatisierung, die mit OpenShift 4 erreicht werden kann, beibehalten.“

Die 4. Version der Plattform soll dazu beitragen, die Entwicklerproduktivität noch zu erhöhen durch:

  • Self-Service- und Automatisierungsdienste, die die Entwickler bei der Erweiterung einer Applikation durch eine On-Demand-Provisionierung von Application Services und der Bereitstellung von Build- und Deployment-Automatisierung containerisierter, auf Operators basierter Anwendungen unterstützen.
  • „Red Hat Code Ready Workspaces“. Diese ermöglichen es Entwicklern, die Leistungsfähigkeit von Containern und Kubernetes zu nutzen, während sie mit vertrauten Werkzeugen einer integrierten Entwicklungsumgebung arbeiten, die sie täglich verwenden. Code Ready Workspaces sind konsistenter, kollaborativer und besser geschützt als die Ausführung von Containern oder virtuellen Maschinen auf einem Notebook. Sie enthalten die Tools und Abhängigkeiten, die zum Codieren, Erstellen, Testen, Ausführen und Debuggen containerisierter Anwendungen in einer webbasierten, integrierten Entwicklungsumgebung (IDE) erforderlich sind.
  • „OpenShift Service Mesh“ kombiniert die „Istio“-, „Jaeger“- und „Kiali“-Projekte in einer einzigen Funktion, die Kommunikationslogik für Microservice-basierte Anwendungsarchitekturen kodiert und Entwicklerteams die Möglichkeit gibt, sich auf die zusätzliche Geschäftslogik zu konzentrieren.
  • Knative“ - Das Tool dient der Erstellung von Serverless-Applikationen im Developer Preview. Laut Red Hat verwandelt Kubernetes dadurch zu einer Plattform für die Erstellung, Implementierung und Verwaltung von Serverless- oder Function-as-a-Service (FaaS)-Workloads. Zu den Knative-Funktionen gehören Scale-to-Zero, Autoscaling, In-Cluster-Builds und Eventing-Frameworks für die Entwicklung von Cloud-nativen Anwendungen auf Kubernetes. Mit Knative können Entwickler sich auf den Programmcode konzentrieren, indem sie komplexe Teile der Build-, Implementierungs- und Managementprozesse ihrer Anwendungen verstecken.
  • Keda – steht für (Kubernetes-based Event-driven Autoscaling), ist ein gemeinsames Projekt von Microsoft und Red Hat. Dieses unterstützt die Bereitstellung von Serverless Event-driven Containern auf Kubernetes und bietet als Developer Preview Azure-Funktionen in OpenShift. Dies ermöglicht eine beschleunigte Entwicklung von Event-driven Serverless-Funktionen mit Red Hat OpenShift in der Hybrid Cloud und On-Premises.
  • Operator-fähige Anwendungsumgebungen auf OpenShift mit Red Hat Middleware bieten die Leistungsfähigkeit von OpenShift Certified Operators für kritische Integrations- und Prozessautomatisierungstechnologien. Damit können IT-Abteilungen ihre Entwicklungsumgebungen auf Basis von Operators vereinheitlichen, so dass sich die Entwickler ausschließlich auf die Bereitstellung von Next-Generation-Diensten und Anwendungen konzentrieren können, ohne sich um die Aktualisierung oder Wartung der Werkzeuge kümmern zu müssen.
  • Red Hat OpenShift Container Storage 4“ – aktuell in der Entwicklung – bietet hochskalierbaren, persistenten Speicher für Cloud-basierte Anwendungen, die Funktionen wie Verschlüsselung, Replikation und Verfügbarkeit in der gesamten Hybrid Cloud erfordern. Applikationsteams können dynamisch persistente Volumes für eine Vielzahl von Workload-Kategorien bereitstellen, einschließlich SQL- und NoSQL-Datenbanken, CI- und CD-Pipelines sowie KI und Machine Learning.

Azure Red Hat OpenShift

Openshift gibt es nun auf „Microsoft Azure“. „Azure Red Hat OpenShift“ ist das erste gemeinsam verwaltete OpenShift-Angebot in der Public Cloud.

Kubernetes ist dazu angetan, eine Brücke zwischen Rechenzentrums- und Public-Cloud-Umgebungen zu bauen und gilt deshalb als zentrale Technologie für den Aufbau von Hybrid-Cloud-Computing-Infrastrukturen. Mit Azure Red Hat OpenShift können Unternehmen containerisierte Applikationen in bestehende Workflows integrieren und die mit dem Container-Management verbundenen Komplexitäten verringern.

Azure Red Hat OpenShift soll sowohl Entwicklern als auch Administratoren folgende Vorteile bieten:

  • Von Microsoft und Red Hat vollständig verwaltete Cluster.
  • Höhere Flexibilität bei der Verlagerung von Applikationen von On-Premises-Umgebungen in die Azure Public Cloud.
  • Höhere Geschwindigkeit bei der Verbindung mit Azure Services von On-Premises-OpenShift-Umgebungen aus.
  • Gesteigerte Produktivität durch einfacheren Zugriff auf Azure Public Cloud Services wie „Azure Cosmos DB“, „Azure Machine Learning“ und „Azure SQL DB“ für den Aufbau von Cloud-nativen Enterprise-Applikationen.

Microsoft und Red Hat arbeiten auch zusammen, um Kunden containerisierte Lösungen mit „Red Hat Enterprise Linux 8“ auf Azure, „Red Hat Ansible Engine 2.8“ und „Ansible Certified“-Modulen anzubieten. Zudem soll der „Microsoft SQL Server 2019“ mit Unterstützung für Red Hat Enterprise Linux 8 laufen und gegenüber der derzeitigen Performance eine höhere Leistung bieten.

MariaDB Kubernetes Operator für Red Hat OpenShift zertifiziert

Doch auch die Open-Source-Datenbank-Konkurrenz schläft nicht. Die nächste Generation der „MariaDB Hybrid Cloud“ ist nach Anbieter-Angaben ebenfalls auf dem Weg. So wurde der „MariaDB Kubernetes Operator“ in den „Red Hat Container Catalog“ aufgenommen und als „Red Hat OpenShift Operator“ zertifiziert.

Der MariaDB Operator ermöglicht Kunden, die Datenbank MariaDB in einer ganzen Reihe unterschiedlicher Konfigurationen innerhalb einer Kubernetes-Umgebung einzusetzen. Der Operator ist somit ein Schlüsselelement der Cloud-Strategie von MariaDB.

Wie Saravana Krishnamurthy, Vice President für Produkt-Management, Cloud und Analytik der MariaDB Corporation, ausführt, sei der MariaDB Kubernetes Operator zudem eine Schlüsselkomponente von „SkySQL“, einem geplanten öffentlichen Cloud-Dienst. Er sagt: „Rund ein Viertel unserer Kunden nutzt die MariaDB-Angebote bereits via Cloud, und es werden immer mehr. Dementsprechend möchten wir eine reibungslose Nutzung auf den verschiedensten Cloud-Plattformen ermöglichen.”

Dynatrace für Red Hat OpenShift 4

„Automatische, KI-gesteuerte Antworten auf Beeinträchtigungen der Serviceleistungen, Verhaltensanomalien und analysiert präzise den Einfluss der User auch dort, wo andere Lösungen nichts sehen können“, verspricht Dynatrace, Anbieter von Management-Software für den IT-Betrieb und IT-Infrastrukturen.

So überwacht und analysiert die „Software Intelligence“-Plattform von Dynatrace Container sowie die darin laufenden Microservices in der gesamten Red Hat OpenShift 4 Kubernetes-Umgebung und der zugrunde liegenden Multi-Cloud-Infrastruktur, nach Angaben des Herstellers „ohne tote Winkel“. Herkömmliche Überwachungs-Tools könnten nur Teile einer nativen Cloud-Umgebung erkennen und verlangten von IT-Mitarbeitern, dass sie unterschiedliche Daten aus verschiedenen Quellen manuell konfigurietren und zusammenfügten, um zu verstehen, wie die Dinge funktionieren und wo Probleme liegen.

Dynatrace biete jedoch Transparenz über den gesamten Cloud-native Stack. In Kombination mit der deterministischen „KI-Engine Davis“ des Herstellers seien Real-time-Problemidentifikation sowie rund um die Uhr durchgängige und umsetzbare End-to-End-Einblicke über den gesamten dynamischen Cloud-Stack von Anwendungen über Container bis hin zur Infrastruktur möglich.

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