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Das Open-Source-Betriebssystem Was ist Linux?

Autor / Redakteur: Mirko / Ulrike Ostler

Linux ist ein freies, GPL-lizenziertes Open-Source-Betriebssystem. Android, SUSE Linux Enterprise Server (SLES), Red Hat Enterprise Linux (RHEL) und Ubuntu sind einige der bekanntesten Linux-Systeme. Es ist das Nummer-1-Betriebssystem für Server und Supercomputer sowie für mobile Geräte.

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Basiswissen von DataCenter-Insider: Über Linux und Linux-Derivate sind massenhaft Bücher erschienen. Hier eine Mini-Zusammenfassung zum Open-Source-Betriebssystem Linux.
Basiswissen von DataCenter-Insider: Über Linux und Linux-Derivate sind massenhaft Bücher erschienen. Hier eine Mini-Zusammenfassung zum Open-Source-Betriebssystem Linux.
(Bild: © djama /Fotolia.com)

Das unter der GNU General Public License (kurz GPL) lizenzierte Open-Source-Betriebssystem Linux wurde 1991 von Linus Torvalds erfunden. Ursprünglich als Lernprojekt des damals 21-jährigen finnischen Informatikstudenten gestartet, wuchs es zu einem vollständigen Betriebssystem heran.

Noch im selben Jahr veröffentlichte Linus Torvalds die erste Version im Usenet. Seit dem entwickelt eine große internationale Entwicklergemeinde aus Firmen, Organisationen und Einzelpersonen das System stetig weiter. Linus Torvalds ist bis heute der Chefentwickler des Kernels.

Was ist Linux?

Streng genommen ist das von Linus Torvalds entwickelte Linux nur der GPL-lizenzierte Systemkern, der Kernel. Das gesamte Betriebssystem mit Kernel, Funktionsbibliotheken, Systemdiensten, Tools und Anwendungsprogrammen wird als Linux-Distribution bezeichnet. Der Name hat sich jedoch als allgemeine Bezeichnung, sowohl für den Kernel als auch für das gesamte System durchgesetzt.

Der Linux-Kernel ist weitgehend POSIX-konform und durch die GNU-Lizenz vollständig quelloffen. Die meisten Komponenten und Anwendungsprogramme einer Linux-Distribution stehen ebenfalls unter der GPL oder einer anderen Open-Source-Lizenz. Wie Mac OS-X, Solaris und die BSD-Systeme gehört das Open-Source-Betriebssystem zur Familie der Unix- und Unix-ähnlichen Betriebssysteme.

Die Vor- und Nachteile

Linux gilt als sehr sicher und schnell. Einer der Hauptvorteile ist das beinahe vollständige Fehlen von Schadsoftware. Durch die Open-Source-Lizenz GPL sind der Kernel sowie die meisten anderen Komponenten quelloffen.

Damit erlaubt die Lizenz das Einsehen, Ändern und Weitergeben des originalen und geänderten Quellcodes. Da das Open-Source-Betriebssystem quelloffen und modular ist, lässt es sich leicht auf andere Plattformen portiert und für viele Einsatzzwecke anpassen.

Dadurch ist das System hochgradig skalierbar. Es läuft auf allen Arten von Computersystemen von Embedded Devices und mobilen Geräten, über PCs und Server bis zu Supercomputern.

Nachteilig sind die geringere Anzahl verfügbarer Fachleute als beispielsweise beim Microsoft-Betriebssystem „Windows". Zudem sind einige der großen Anwendungsprogramme, Spiele und Geräte aus dem Bereich Consumer-Hardware offiziell nicht unterstützt. Während Endanwender das Open-Source-Betriebssystem vollständig per grafischer Oberfläche bedienen können, erwartet das System von Administratoren einen guten Umgang mit der Kommandozeile.

Die wichtigsten Distributionen - Red Hat, SUSE und Ubuntu

Da das Open-Source-Betriebssystem quelloffen ist, haben sich viele verschiedene Linux-Distributionen entwickelt. Zudem wurde es auf fast alle relevanten Server-, PC- und Mobile-Computing-Architekturen portiert. Zu den bekanntesten Distributionen gehören Ubuntu, Red Hat Enterprise Linux (RHEL) und SUSE Linux Enterprise Server (SLES).

Ubuntu gilt nach Windows und Mac OS-X als das beliebteste PC-Betriebssystem. Die kostenlose Linux-Distribution Ubuntu wird von der Firma Canonical des südafrikanischen Milliardärs Mark Shuttleworth entwickelt.

Das von der US-amerikanischen Firma Red Hat Inc. entwickelte RHEL sowie SLES von der SUSE Linux GmbH sind zwar kommerzielle Distributionen, aber durch die GNU-Lizenz dennoch quelloffen. Red Hat und SUSE finanzieren die Entwicklung ihrer Linux-Distribution über kostenpflichtige Updates, Support-Verträge, Schulungen und dergleichen. Ihr Einsatzgebiet liegt im Bereich Server und Workstations. Red Hat gilt als weltweit marktführende Linux-Distribution im Unternehmens-Bereich, während SUSE vor allem in Deutschland weit verbreitet ist.

* Mirko arbeitet bei der Content.de AG.

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