Alles Open Source und Cloud-agnostisch - Container, Microservices und, und, und Was ist, was macht die Cloud Native Computing Foundation, CNCF
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Die CNCF (The Cloud Native Computing Foundation, cncf.io) ist eine gemeinnützige Stiftung zur Förderung der Entwicklung von Cloud-nativen Technologien wie Software-Container, Microservices und programmierbare Infrastruktur. Die CNCF ist eine der größten und erfolgreichsten Tochterorganisationen der Linux Foundation.

Die Entstehung der CNCF ging mit der Übertragung von Kubernetes als einer quelloffenen Technologie durch Google an die Linux Foundation einher. Zu den Gründungsmitgliedern zählen neben Google unter anderem CoreOS, Mesosphere, Red Hat/IBM, Twitter, Huawei, Intel, Cisco, Docker und VMware. Rund 550 Organisationen, darunter alle weltweit größten Cloud-Computing-Anbieter und Softwarehäuser sowie über 200 Cloud-zentrische Startups, gehören heute mit dazu.
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Cloud Native Computing Foundation
Dickes Ding: Kubernetes 1.6 und vieles, vieles mehr
Ein Großteil des Wachstums der CNCF lässt sich auf den Erfolg von Kubernetes zurückzuführen, welches sich vom De-facto-Standard für die Container-Orchestrierung zum allumfassenden Ökosystem für „Cloud-native“ Technologien entwickelte. Die CNCF beschränkt sich dennoch nicht auf Kubernetes.
Die Organisation beaufsichtigt auch die Arbeit an vielen anderen kritischen Komponenten der globalen Technologieinfrastruktur. Dazu zählen die Monitoring-Plattform „Prometheus“ und der Logging-Dienst „Fluentd“, ein DNS-Server mit Service-Discovery-Fähigkeiten namens „CoreDNS“ , die Container-Runtime „containerd“, der Paketmanager „Helm“ und der Manager von Cloud-Artefakten „Harbor“.
Ende März 2020 schloss sich Hashicorp, der Marktführer für Multi-Cloud-Automatisierung und Anbieter der quelloffenen Tools „Vagrant“, „Packer“, „Terraform“, „Vault“, „Consul“ und „Nomad“, der CNCF an. Im Juli 2020 hat Mayadata sein Chaos-Engineering-Framework für „Kubernetes SREs“ (kurz für Site Reliability Engineers) namens „Litmuschaos“ zur CNCF beigetragen.
Mitgliedschaft
Die CNCF bringt die weltweit führenden Softwareschmieden (wie Docker/Mirantis, Suse oder Canonical), Anbieter (wie Nvidia) und Endbenutzer (wie die Audi AG, die SAP-Tochter SAP Concur oder die T-Mobile) zusammen. Die Stiftung veranstaltet zudem einige der weltweit größten Open Source-Entwicklerkonferenzen, bringt Online-Schulungen heraus und führt berufliche Zertifizierungen durch.
Als Vorteile der Mitgliedschaft führt die CNCF unter anderem die folgenden Aspekte ins Feld:
- die verstärkte Marketing-Hebelwirkung (Marketing Amplification),
- eine erhöhte Markenbekanntheit (Brand Awareness),
- gestiegenes Engagement der Gemeinde und
- Inspiration durch Interaktion mit Vordenkern.
Die CNCF bietet insgesamt vier Mitgliedschaftsstufen mit gestaffelten Privilegien, allesamt kostenpflichtig, an: Platinum, Gold, Silber beziehungsweise Endbenutzer und Academic oder auch Nonprofit. Die aktive Teilnahme an Initiativen unter der Obhut der CNCF setzt im Übrigen eine Mitgliedschaft nicht zwingend voraus.
Ein flexibles Modell der Projekt-Governance
Die CNCF hat sich auf ein offenes Governance-Modell verpflichtet. Weder der Verwaltungsrat (Englisch: Governing Board) der CNCF noch das technische Aufsichtskomittee (Technical Oversight Committee) zeichnen für die Verwaltung von CNCF-Projekten verantwortlich.
Das CNCF Technical Oversight Committee (TOC), das oberste Aufsichtsgremium, definiert lediglich eine Reihe von Grundsätzen, um die technische Seite von Projekten gemeinschaftlich zu verwalten. Das wichtigste Prinzip besteht im Auferlegen eines Minimums an tragfähiger Aufsicht, was den jeweiligen Projektgemeinden ermöglichen soll, sich autark zu verwalten.
Mitglieder des TOC stehen den Projektteilnehmern beratend zur Seite, üben jedoch keinerlei aktive Kontrolle aus. Die CNCF stellt den Teilnehmern eine Vielzahl von Dienstleistungen für gehostete Projekte zur Verfügung, doch im Endeffekt entscheiden die jeweiligen Betreuer, welche dieser Möglichkeiten sie wahrnehmen möchten.
Entscheidend ist der Reifegrad
Die CNCF verpflichtet die gehosteten Projekte nicht auf ein bestimmtes, fest definiertes Governance-Modell, sondern legt stattdessen fest, dass jene Projekte, die einen gewissen Reifegrad erreicht haben, selbst einen Prozess der Projekt-Governance und Beitragsverwaltung „explizit formulieren müssen“. Diesen Prozess können sie im Laufe der Zeit an neue Anforderungen immer wieder anpassen.
Dies unterscheidet die CNCF von anderen Open-Source-Organisationen wie der Apache Software Foundation (ASF) mit dem Ansatz „Apache Way“ und der Eclipse Foundation mit dem Eclipse Development Process. Diese flexible und offene Vision von Governance bei der CNCF hat zur Entstehung verschiedener neuartiger Ansätze geführt, die jeweils auf die Besonderheiten konkreter Projekte zugeschnitten sind.
Die CNCF hat vom Cloud-Wachstum im Unternehmensumfeld profitiert und möchte nun auch verstärkt Cloud-Technologien einspannen, um ihre internen Abläufe zu beschleunigen und externe Services zu unterstützen.
Priyanka Sharma, General Manager für die Cloud-nativen Lösungen der Cloud Native Computing Foundation (CNCF), sagt: „Mit der stetig steigenden Akzeptanz von CNCF-Produkten wächst auch die Cyber-Sicherheit zu einem Faktor von kritischer Relevanz heran, denn (…) die Welt hängt nun immer öfter von Cloud-nativen Software-Lösungen ab.“
Letztendlich glaubt die CNCF an den Aufbau und die Erhaltung gesunder Open-Source-Gemeinden. Ein neutrales Zuhause erhöht die Bereitschaft von Entwicklern verschiedener Organisationen, zusammenzuarbeiten, Beiträge zu leisten und Innovationen voranzutreiben.
* Das Autorenduo Anna Kobylinska und Filipe Pereira Martins arbeitet für McKinley Denali Inc. (USA).
Artikelfiles und Artikellinks
Link: Cloud Native Computing Foundation Survey 2019: Das Rechenzentrum im Irgendwo
Link: KubeCon + CloudNativeCon Europe 2020 in Amsterdam: 1525 Eingaben für Programmplanung der CNCF
Link: 5. Geburtstag der Container-Wundertüte Kubernetes, K8s feiert auf KubeCon + CloudNativeCon
Link: Überall zuhause, Was bedeutet Cloud Native?
Link: Kubernetes als Basis: Die heißesten Cloud Native-Projekte für das Rechenzentrum
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