Management ist Strategie CA Technologies verordnet sich und den Kunden Agilität

Autor Ulrike Ostler |

Die Kunden sollen agil werden - mithilfe von DevOps, API-Management sowie Security immer und überall. Die Analysten sind sich einig: Das sind die richtigen Themen, die sich CA Technologies damit auf die Fahnen schreibt. Doch macht dies das Unternehmen zu einem „strategischen Partner“, wie es Firmenstratege und CEO Mike Gregoire will, der seine 4,5-Milliarden-Dollar-Company seit fast drei Jahren runderneuert?

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(Bild: CA Technologies)

Manchmal wird einem beim Zuhören fast schwindelig, dreht sich bei CA Technologies doch alles um Agilität, was unter anderem konstante Erneuerung, das Umsetzen von Innovationen in neue Produkte und zwar mit schnellstmöglicher Präsenz am Markt bedeutet. Die Kunden von CA Technologies sollen, wollen so sein. Die Vorbilder finden sie in den „disruptive companies“, in denen, die die Spielregeln ihrer Branche und weit darüber hinaus ändern – Google etwa mit seinen selbstfahrenden Autos, Amazon mit seinen Web-Services und, immer wieder genannt, Airbnb sowie Uber.

Aber CA Technologies selbst will ein gutes Beispiel dafür abgeben, wie sich ein Unternehmen neu erfindet und zwar rasch und effizient. Tatsächlich hat Gregoire, der Anfang 2013 die Geschicke des 1979 gegründeten Unternehmens, das Management-Software vermarktet, übernahm, einige sehr bemerkenswerte Schritte zum Umbau vollzogen.

Dazu gehört der fast komplette Austausch des Managements und des Vertriebs. So ist der neue Chief Produkt Officer (CPO) Ayman Sayed, zuletzt bei Cisco zuständig für Mobility Virtualization, ist im Juli eingestiegen. Der neue Chief Technology Officer Otto Berkes und Xbox-Gründer war zuletzt bei HBO als CTO für das Streaming-Technik-Produkt „HBO GO“ verantwortlich und arbeitet seit Mitte Juni für das in Islandia beheimatete Unternehmen.

Mike Gregoire ist der CEO und Stratege hinter dem Umbau von CA Technologies: Agilität plus Security ist das, was die Unternehmen brauchen und wollen. Unterschätzt er den despekt Verlässlichkeit?
Mike Gregoire ist der CEO und Stratege hinter dem Umbau von CA Technologies: Agilität plus Security ist das, was die Unternehmen brauchen und wollen. Unterschätzt er den despekt Verlässlichkeit?
(Bild: Ostler)

Alte Lasten und neue Kunden

Auch das ehemalige Flaggschiff, das eigenentwickelte Management-Framework „CA Unicenter“ ist aus dem Vokabular gestrichen. Nach eigenen Angaben will Gregoire jährlich rund 10 Prozent der existenten Produkte in neue überführen. Da kann, wie im Fall der Application Performance Management Tools, ein Neuschreiben von 3,5 Millionen Lines of Code sein oder ein Aufgehen in neuen Suites beziehungsweise Abschaffen zugunsten von Neukäufen: Rund 200 Millionen Dollar habe er im vergangenen Jahr für Akquisitionen ausgegeben, so Gregoire, in diesem beläuft sich die Summe (bis jetzt) auf rund 600 Millionen.

Am 30. September endete für CA Technologies das zweite Quartal 2016. Im Vergleich zum Vorjahresquartal hat das Unternehmen 40 Prozent mehr im Neukundengeschäft verdient. Der Umsatz belief sich insgesamt auf 1,005 Millionen Dollar.

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Aus der Studie „Exploiting the Software Advantage, Lessons from Digital Disrupters“

Die Studie „Exploiting the Software Advantage, Lessons from Digital Disrupters“ wurde von Ca technologies in Auftrag gegeben und erschien im Oktober 2015.
Die Studie „Exploiting the Software Advantage, Lessons from Digital Disrupters“ wurde von Ca technologies in Auftrag gegeben und erschien im Oktober 2015.
( Bild: Freedom Dynamics )

  • 52 Prozent der europäischen „Digital Disrupter“ sind der Meinung, dass sie ein App-zentrisches, auf Software basierendes Unter­nehmen werden müssen – aber nur 25 Prozent aller deutschen Befragten gaben diese Rückmeldung. Damit liegt Deutschland drei Prozent unter dem europäischen Durchschnitt. Um in der App-Economy erfolgreich zu sein, ist ein wichtiges Kriterium, sich zu einer App-zentrischen Organisation zu wandeln – und damit zu gewährleisten, dass Unternehmen die Anforderungen ihrer Kunden fortwährend erfüllen.
  • 70 Prozent der Digital Disrupter in Europa haben DevOps bereits breit für die Software-Entwicklung und -Deployment implementiert – im Vergleich dazu aber mit 42 Prozent eine deutlich geringere Anzahl in Deutschland. Diese Zahl liegt allerdings über denen von Ländern wie Großbritannien (34 Prozent), Frankreich (26 Prozent) und Italien (25 Prozent). Organisa­tionen profitieren von DevOps in der Application Economy: Sie können Innovationen schneller und in einer höheren Qualität auf den Markt bringen.
  • 68 Prozent der europäischen Digital Disrupter verwalten und koordinieren APIs (Application Programming Interfaces), um Web-Applikationen zu programmieren. In Deutschland sind hier erst 51 Prozent der Unternehmen aktiv – dies ist der höchste Prozentsatz in Europa.
  • Deutsche Firmen sind in diesem Zusammenhang allerdings deutlich um die Sicherheit besorgt: 53 Prozent vertrauen auf Access and Identity Management (IAM)-Software, um den Zugriff auf ihre APIs zu sichern.
  • Die Studie zeigt außerdem, dass Investitionen in die digitale Transformation zum Unterneh­menserfolg beitragen. Weltweit investieren Digital Disrupter 36 Prozent ihres IT-Budgets in digitale Technik. Diese sollen in den nächsten drei Jahren auf 48 Prozent ansteigen. Im Gegen­satz dazu verplanen deutsche Unternehmen magere 20 Prozent ihres IT-Budgets in digitale Technik. Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen diese auf 32 Prozent steigen

Die Kunden sind nach wie vor große Unternehmen: Banken, Versicherungen aber auch Cisco, Mongo DB, General Electric, Homeland Security und Automobilhersteller wie GM beispielsweise. General Motors diente Gregoire auf der „CA World“, die vergangene Woche stattfand, als Beispiel für die digitale Transformation, die sein Unternehmen mit Software und Services unterstützen möchte: „Business written in Software“, lautet der CA-Slogan. So hat GM jüngst 8.000 Entwickler engagiert; CA Technologies beschäftigt 4.000 Entwickler.

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