Persistenter Controller für Container-Cluster OVH stellt eigenen Managed Kubernetes Service vor

Redakteur: Ulrike Ostler

Kubernetes ist toll, aber durchaus komplex. Nun führt OVH, Anbieter von Cloud- und Rechenzentrumsdiensten, einen „Managed Kubernetes Service“ ein. Er soll Kunden eine einfache Nutzung der Open-Source-Orchestierung innerhalb der OVH Infrastruktur ermöglichen.

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Der Manages Service für Kubernetes von OVH wird zunächst aus dem Rechenzentrum in Gravelines (Frankreich) angeboten, soll aber auf alle Zonen der Anbieters von Cloud- und Datacenter-Leistungen ausgeweitet werden.
Der Manages Service für Kubernetes von OVH wird zunächst aus dem Rechenzentrum in Gravelines (Frankreich) angeboten, soll aber auf alle Zonen der Anbieters von Cloud- und Datacenter-Leistungen ausgeweitet werden.
(Bild: OVH)

Im Wesentlichen handelt es sich bei dem Angebot, so Alain Fiocco, CTO bei OVH, um einen persistenten Cluster-Controller. Kunden die hier ihre Regeln etwa zur Nutzung von Computer und Storage-Ressourcen hinterlegen, können diese auf Dauer einrichten, auch wenn sie Kubernetes auf OVH nicht dauerhaft nutzen. Die Policies bleiben erhalten.

Zahlen brauchen die Kunden, diesen Controller nicht. „Die Wahrheit ist“, so Fiocco, dass dieser bei uns vergleichsweise kleine Ressourcen einfordert.“ Doch sobald Kunden die OVH-Ressourcen für ihr Kubernetes-Cluster nutzen, zahlen sie den tatsächlichen „Verbrauch“ beziehungsweise die benötigten Ressourcen. „Dafür aber stehen den Kunden alle zur Verfügung, die die public cloud von OVH bietet“, so der CTO, auch verschiedene virtuelle Maschinen, egal ob in OpenStack oder VMware beispielsweise.

Auf diese Weise soll sich das OVH-Angebot durch eine unkomplizierte Bereitstellung sowie ausfallsichere und skalierbare Anwendungen auszeichnen. Wer den Controller, beziehungsweise die dort hinterlegten Regeln nicht mehr benötigt und sie vergisst, brauche, wie Fiocco sagt, auch keine Strafzahlungen befürchten.

Angebot für verschiedene Kubernets-Konsumenten

Kubernetes verspricht einen gemeinsamen Standard für Anbieter von Hybrid- und Multi-Cloud-Services. Als einer der wenigen von der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) zertifizierten Anbieter in Europa hat sich OVH entschieden, eine Alternative zu den bestehenden Kubernetes-Optionen auf den Markt zu bringen. Das jetzt verfügbare Angebot startet startete OVH, um sein Cloud-Portfolio zu erweitern, am 18. Oktober 2018 mit einem privaten Beta-Programm. Jetzt besteht der Managed Kubernetes Service aus folgenden Komponenten:

  • Einem Loadbalancer, der nativ in Kubernetes integriert ist
  • Kundenspezifisch wählbaren Richtlinien für Sicherheits-Updates
  • Der Wahl zwischen den beiden aktuellsten auf dem Markt verfügbaren Kubernetes-Versionen, derzeit 1.11 und 1.12

Die Vorteile für die Kunden stellen sich wie folgt dar:

  • Nutzung einer standardmäßig offenen API, die von einer großen Community und einem breitem Ökosystem profitiert – darunter 627 Firmen und Projekte, die bei der CNCF https://landscape.cncf.io/ aufgelistet sind. Die API bietet zudem alle Vorteile von OVH, wie Support rund um die Uhr, kostenlosen DDoS-Schutz sowie Zugang zum eigenen, weltweiten 16-Tbit/s-Glasfasernetz des führenden europäischen Cloud-Anbieters.
  • Vollständig mit Kubernetes kompatibler Managed Service: Während die Dienste anderer Anbieter aufgrund von Anpassungen mit manchen Tools nicht funktionieren, ist der OVH Managed Kubernetes Service gänzlich mit Kubernetes kompatibel. So können Kunden beispielsweise den originalen Kubernetes-Baustein für die Zugriffskontrolle (RBAC) verwenden.
  • Das Pay-as-you-go-Abrechnungsmodell der OVH Public Cloud sorgt für eine transparente Preisgestaltung. OVH stellt die Orchestrierungssoftware Kubernetes sowie die dafür nötige Infrastruktur kostenlos zur Verfügung. Kunden zahlen daher lediglich für den persistenten Speicher und die Recheninfrastruktur, auf der ihre Container laufen – zum Standardpreis der OVH Public Cloud und des benötigten Volumens.

Das sagen die Kunden

So erhalten Kunden beispielsweise ein Cluster mit garantiert konstanter CPU- und RAM-Leistung ab 26,18 Euro (inkl. MwSt.) pro Monat, während eine Infrastruktur bestehend aus fünf Worker-Nodes mit insgesamt 35 Gigabyte RAM und 10 vCores für 130,90 Euro (inkl. MwSt.) pro Monat erhältlich ist. Für Kunden, die Kubernetes und ihre Container in der OVH Cloud einsetzen möchten, fallen keine weiteren Kosten für die Nutzung an, da die ein- und ausgehende Bandbreite bereits enthalten ist.

Drei der Kunden, die das OVH-Angebot schon kennen, beschreiben, welchen Vorteil sie daraus ziehen:

„Wir bei Saagie bieten einen Orchestrator für Data Labs an, bei dem Kubernetes in anspruchsvoller Weise zum Einsatz kommt. Wir haben verschiedene Managed-Kubernetes-Dienste anderer Anbieter getestet. Der Managed Kubernetes Service von OVH basiert auf Standards und bietet uns damit eine sehr gute Portabilität“, so Youen Chéné, CTO des End-to-End-Datenplattform-Betreibers Saagie.

„Wir hatten bereits versucht, unser Kubernetes-Cluster selbst aufzubauen, haben aber es nicht ganz geschafft, da Installation und Wartung zu komplex für uns waren. Mit dem OVH Managed Kubernetes Service konnten wir unsere Anwendungen auf Kubernetes migrieren, ohne uns Gedanken über Installation und Instandhaltung der Plattform machen zu müssen. Die Beta-Phase des Kube-Projekts verlief dank der Präsenz und Reaktionsschnelligkeit des Teams von OVH reibungslos”, so Vincent Davy, zuständig für DevOps bei ITK, einem Spezialisten für Smart-Farming-Lösungen.

„Der Managed Kubernetes Service von OVH bietet uns die Leistung, die wir für einen reibungslosen Betrieb unserer Dienste benötigen, und es gibt keine bösen Überraschungen beim Blick auf die Rechnung“, so Jérôme Balducci, CTO bei Whoz, einem Anbieter von KI-Tools im HR-Bereich.

Die Weiterentwicklung des Managed Kubernetes Service

Der Managed Kubernetes Service steht bereits allen Kunden über das OVH Rechenzentrum in Gravelines (Frankreich) zur Verfügung und wird in den nächsten Monaten schrittweise in den verschiedenen OVH Public Cloud Regionen eingeführt. Darüber hinaus wird er demnächst auch mit der „vRack“-Technik kompatibel sein. Damit können Kunden von OVH

  • hybride private Infrastrukturen auf einem globalen Level über mehrere Rechenzentren hinweg aufbauen, denn OVH verfügt über 28 eigene Rechenzentren auf vier Kontinenten,
  • auf Kubernetes-Cluster sowohl innerhalb eines privaten als auch des standardmäßigen öffentlichen Netzwerks zugreifen,
  • über die Erweiterung von „OVH cloud Connect“ all ihre bestehenden Ressourcen sowohl in der OVH Cloud als auch On-Premise miteinander vereinen.

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