Definition: Hosting Webhosting für eine funktionierende Internet-Präsenz

Autor / Redakteur: Michael Radtke* / Ulrike Ostler

Wer eine Website veröffentlichen möchte, benötigt einen guten Webhosting-Anbieter. Denn ohne die Bereitstellung von Internet-Speicherplatz geht gar nichts. Dabei ist immer eine gut durchdachte Vorgehensweise angesagt, wenn es ein maßgeschneidertes Hosting sein soll.

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Hosting gibt es in vielen Geschmarktsrichtungen: klassisch, speziell oder revolutionär.
Hosting gibt es in vielen Geschmarktsrichtungen: klassisch, speziell oder revolutionär.
(Bild: © djarma/ Fotolia.com)

Grundsätzlich geht es beim Hosting beziehungsweise beim Webhosting um die Bereitstellung von Webspace sowie um die Unterbringung oder Speicherung von Websites bei einem Internet Service Provider (ISP), der für diese Zwecke Webserver bereitstellt. Die Provider - auch Hoster genannt - stellen ihren Kunden dabei ihre Ressourcen zur Verfügung.

Die Grundlagenaufgabe der Hoster: Verfügbarkeit gewährleisten

Zu den vom Provider zur Verfügung gestellten Ressourcen zählen in erster Linie Bereitstellung sowie Betrieb von Hosts (hier: Host-Rechner), Webserver und die zugehörigen Netzwerkanbindungen. Im Grunde genommen sorgt er mit seinen expliziten Hosting-Services für die permanente Verfügbarkeit von Webseiten, Blogs, Online-Shops und zum Beispiel Unternehmenspräsenzen.

Die Webhosting-Angebote variieren allerdings in Bezug auf den Leistungsumfang in einem erheblichen Umfang. So starten die Services bereits mit dem Host von einfachen Webseiten über die Bereitstellung von Web-Servern mit entsprechender Skriptsprachenunterstützung (PHP und CGI beispeilsweise ) und Datenbank-Backend (etwa „MySQL“, „MongoDB“ und „MariaDB“) bis hin zu kompletten Full-Service-Paketen, bei denen Webcontent-Management-Systeme („Joomla“ und „TYPO3“ zum Beispiel), Datensicherung, Monitoring, fallspezifische Lastverteilung, statistische Auswertungen und bei Bedarf auch Hochverfügbarkeit. Wichtig sind hierbei zudem die jeweils eingesetzte Software sowie der Support, der gerade bei Ausfällen eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit offenbaren muss oder sollte.

Es stehen auch kostenlose Hosting Angebote zur Verfügung

Entsprechend dieser Vielzahl an Möglichkeiten und Angeboten ist der Hosting-Bereich in Bezug auf die Leistungen, Umfänge und Hoster reichlich unübersichtlich. Auffällig ist dabei zudem, dass es am Hosting-Markt nicht nur zahlreiche Offerten dieser Art gibt, sondern sich die Anbieter auch in Bezug auf ihre Preispolitik eminent unterscheiden.

Neben den kostenpflichtigen Angeboten gibt es auch kostenlose Alternativen. Gerade für Einsteiger oder Nutzer mit kleinen Budgets sind kostenlose Webspace Pakete auf den ersten Blick erst einmal reichlich verlockend.

Einige Webhoster bieten diesbezüglich sogar einen kostenlosen speziellen Homepage-Baukasten an. Mit einem Baukasten dieser Art kann dann schrittweise beziehungsweise Klick für Klick eine eigene Homepage erstellt werden. In der Regel lassen sich anschließend die entsprechenden Daten über einen persönlichen Kundenlogin auf den Server des jeweiligen Anbieters und somit quasi unmittelbar auf die eigene Homepage laden.

Dabei ist es jederzeit möglich, sowohl Texte als auch Bilder und Videos aufzuspielen. Einige kostenlose Webhosting-Services gehen noch ein Stück weiter und bieten zum Beispiel zusätzlich eine Bildergalerie oder ein Gästebuch an, die sich oftmals mit lediglich einem einzigen Klick entsprechend einrichten lassen. Allerdings ist eine solche Upload-Funktion mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden. Besser ist es diesbezüglich, wenn ein FTP-Zugang im kostenlosen Angebot integriert ist.

Eine eigene Domain und Zugriff auf relevante Internet-Anwendungen sind nur bedingt möglich

Es gibt in Bezug auf kostenlosen Internet-Speicherplatz aber auch eine Kehrseite der Medaille. Denn auch Webhoster, die kostenlose Lösungen zur Verfügen stellen, müssen letztendlich Geld mit ihren Services verdienen. Dies wird dann vornehmlich über Werbung geregelt: So sind kostenlose Hosting Angebote nämlich in der Regel mit Werbebannern ausstaffiert.

Dabei sind die Banner entweder direkt auf den Webseiten bzw. der Homepage selbst positioniert oder sie werden in einem Popup-Fenster beim Betreten respektive beim Verlassen der Seite aufgeklappt. Das ist bei Besuchern der Websites überhaupt nicht gerne gesehen und führt dazu, dass sie die Seite nicht weiter besuchen oder die Seite schnell wieder verlassen.

Außerdem fällt der Webspace bei den nicht kostenpflichtigen Hosting Angeboten eigentlich immer vergleichsweise eher mager aus. Seitenbetreiber sind dadurch in ihren Möglichkeiten eng limitiert. Hinzu kommt, dass PHP-Unterstützung und ein FTP-Zugriff zumeist nicht gewährt wird; auch eine MySQL-Datenbank wird nur in den seltensten Fällen bei einem kostenlosen Hosting Angebot bereit gestellt. Zudem ist die Domain zumeist als Subdomain des Anbieters angelegt. Wer hier eine eigene registrierte Domain aufladen möchte, muss mit erheblichen Mehrkosten rechnen.

Mailspace für den E-Mail Verkehr, Internet-Anwendungen und Co. - im Preis inbegriffen

Kostenpflichtige Angebote bieten demgegenüber komprimiert alle Arten von diesbezüglichen Leistungen an. Dabei können Interessierte zwischen reinen Einsteiger-Angeboten, Offerten für professionelle Nutzer oder zum Beispiel ganz speziellen Hosting Varianten wählen. In der Regel garantieren die jeweiligen Anbieter dabei eine maximale Verfügbarkeit und Geschwindigkeit. Dies wird durch hochwertige SSD-Festplatten und anderweitiger professioneller Hardware gewährleistet. Zudem steht generell weitaus mehr Speicherplatz gegenüber den kostenlosen Angeboten zur Verfügung.

Einige Hosting-Pakete enthalten durchaus bis zu 200 Gigabyte Webspace, bis zu 100 Web-Apps, bis zu 80 Datenbanken auf SSD, eine eigene Domain (bis zu vier Stück pro Paket) sowie rund 100 GB flexiblen Mailspace für E-Mail-Anwendungen. Zumeist sind auch so bezeichnete 1-Click-Applikationen wie die Content Management Systeme Joomla oder „Wordpress“ im Angebot integriert. Abgerundet werden Hosting-Pakete dieser Art durch oftmals TÜV-zertifizierte Datensicherheit und einen ausgeweiteten Support.

Zusammenfassend stehen beim Webhosting folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Kostenloses Webhosting: Wie zuvor ausführlich erläutert, sind lediglich eingeschränkte Funktionen vorhanden.
  • Shared Webhosting: Hier nutzt die jeweiligen Domains gemeinsam einen Pool von Ressourcen (Speicherplatz, CPU, RAM etc.). Einfache Funktionen können genutzt werden, aber gerade im Hinblick auf Software sowie Updates ist diese Variante reichlich unflexibel.
  • Virtual Dedicated Server: Hier teilt ein virtueller Server die Ressourcen auf und ordnen diese flexibel dem jeweiligen User zu.
  • Reseller Hosting: Bei dieser Variante wird der User zum eigenen Webhoster und vergibt entsprechende Dienste. Reseller-Accounts werden dabei in unterschiedlichen Größen zur Verfügung gestellt.
  • Co-Location Webhosting: Der Nutzer ist zwar in Besitz eines eigenen Servers, dieser wird aber - vornehmlich aus Platzgründen - in ein anderes Hosting-Unternehmen ausgelagert.
  • Dedicated Hosting: Voller administrativer Zugriff für den User; allerdings müssen dann auch Wartung und Sicherheit eigenständig übernommen werden.
  • Managed Hosting Service: Der User besitzt in diesem Fall zwar einen eigenen Server, hat über diesen aber nicht die volle Kontrolle. Die Daten werden dabei mittels eines FTP-Tools aufgespielt. Zudem ist der User mit weiteren funktionellen Einschränkungen belegt.
  • Grid Hosting: Bei dieser Webhosting Version verhält sich ein Cluster quasi wie ein eigenes Netz mit mehreren Knoten, aus denen es sich dann auch zusammensetzt.
  • Clustered Hosting: Basis für die Aufteilung der Ressourcen bildet der Zusammenschluss mehrerer Server. Diese Variante ist eine Lösung für Hochverfügbarkeit.
  • Home Server: Hierbei stellt zumeist ein privater Computer eine oder auch mehrere Webseiten bereit.
  • Cloud Hosting: Dies ist eine neue Form von Hosting-Plattformen, die ein zuverlässiges und vor allem leistungsstarkes Hosting auf geclusterten Servern erlaubt.

Cloud Hosting spart Verwaltungsaufwand und verteilt Ressourcen flexibler

Gerade Cloud Hosting bietet dabei als revolutionäre Webhosting Technik eine bequeme und einfache Möglichkeit, seine Daten - nahezu unabhängig vom Standort - abzurufen und dabei die eigenen Ressourcen nachhaltig zu schonen. So ermöglichen Hosting-Anbieter ihren Kunden sowohl geschäftliche als auch private Daten in einer so bezeichneten Cloud (deutsch: Wolke) abzulegen oder zu speichern. Die jeweiligen Daten liegen dann auf der Server-Farm des Cloud-Dienstleiters und nicht mehr - wie beim klassischen Hosting - auf einem physikalischen Server direkt vor Ort oder auf einer PC-Festplatte.

Die genutzte Infrastruktur liegt also in weiter Ferne und ist quasi wie eben in einer Wolke respektive Cloud verhüllt. Der Zugriff auf die in dieser Cloud gespeicherten Daten erfolgt über das Internet oder über ein Netzwerk. Gerade für Unternehmen ist dabei die zusätzliche Option einer Private Cloud interessant. Denn auf Datenmaterial in einer Private Cloud kann ausschließlich über ein unternehmeninternes Intranet Zugriff erlangt werden.

Die Unterschiede zwischen Cloud-Nutzung und Cloud Hosting beachten

Allerdings ist eine Cloud-Nutzung nicht immer gleich auch Cloud-Hosting. Werden zum Beispiel Streaming-Dienste („Dropbox“, „Amazon Prime“ etwa) oder reine Online-Speicher-Dienste genutzt, erhält der Nutzer nur Zugang zu den Cloud-Inhalten; erwirbt also lediglich Speicherplatz. Mit dem eigentlichen Hosting hat dies aber nichts zu tun.

Andres sieht es aus, wenn Unternehmen und Endnutzer die Cloud Technologie gezielt zu entsprechenden Hosting-Zwecken nutzen möchte. In einem solchen Fall kann auf Cloud Server zugegriffen werden, die von einem Hosting-Anbieter zur Verfügung gestellt werden. Die Konfigurationen lassen sich dabei von jedem Kunden bedarfsgerecht und individuell an die eigene IT-Infrastruktur anpassen. Unabhängig davon, ob ein Online-Shop oder eine Website gehostet werden soll, können Anwender die Server-Ressourcen auch beispielsweise zur Verwaltung sowie gemeinsamen Verwendung von Anwendungen nutzen.

Individualität und Flexibilität im Fokus

Cloud Hosting funktioniert dabei strikt unabhängig von Hardware. Wie bereits weiter oben skizziert, ist das klassische Hosting immer an einen physikalischen Server gebunden. Bei der Cloud Hosting Variante werden die einzelnen Prozesse mittels einer zentralen Software je nach Bedarf auf die zur Verfügung stehenden Hardware-Ressourcen verteilt. Dies hat den Vorteil, dass defekte Technik ohne Probleme jederzeit ausgetauscht werden kann, ohne dass es dabei prompt zu einem Ausfall des Servers oder der jeweiligen Website kommt.

Viele Anbieter haben sich mittlerweile auf das Cloud Hosting fokussiert, da diese Variante durch die Unabhängigkeit gegenüber lediglich bestimmter Hardware-Ressourcen als äußerst flexibel und ausfallsicher gilt. Zudem können Hosting-Services es auf diesem Wege ihren Kunden ermöglichen, die erforderliche Performance jeweils bedarfsgerecht neu zu definieren, ohne dass zum Beispiel gleich ein ganzheitlicher Server-Austausch nötig ist. So kann der jeweilige Kunde die Prozessoren-Leistung sowie Festplatten- und Arbeitsspeicher gezielt skalieren. Individualität und Flexibilität ist beim Cloud Hosting diesbezüglich Trumpf.

Attraktives Kostenmodell: Nur für den tatsächlichen Verbrauch bezahlen

Auch in Bezug auf die anfallenden Kosten gibt es einen eklatanten Unterschied zwischen herkömmlichen Hosting und Cloud Hosting. Bei letzterer Variante rechnet der Hoster nämlich nur den tatsächlichen Verbrauch ab; in der Regel wird hier im Rahmen des so bezeichneten Pay-as-you-use-Prinzips je nach Hoster sekunden- bis stundenweise abgerechnet.

Während beim klassischen Hosting-Bezahlmodell ein Fixbetrag für einen großen Server gezahlt werden muss, wird beim Cloud Hosting eben nur das gezahlt, was ein Unternehmen tatsächlich auch verbraucht. Der Kunde kann Bedarf und Hosting also jederzeit individuell anpassen.

In Stoßzeiten lassen sich die Kapazitäten erhöhen. Werden demgegenüber lediglich geringe Kapazitäten benötigt, drosselt der Kunde einfach wieder seinen Verbrauch. Dies ist gerade für Webshops mit saisonalen Angeboten oder einem saisonalem Sortiment ein interessanter Aspekt. Bietet ein Shop zum Beispiel Wintermode oder Skiausrüstungen an, kann der Betreiber die Kapazitäten im Frühling und Sommer einfach herunterfahren und dann im Herbst und Winter wieder skalieren, um den erwarteten Besucherandrang verarbeiten zu können. Dadurch reduziert er seine Kosten quasi auf das Wesentliche.

Die Vorteile des Cloud Hostings auf einen Blick

Zusammenfassend können also folgende Vorteile beim Cloud Hosting geltend gemacht werden:

  • Theoretisch ist der Zugriff auf die eigenen Daten weltweit von jedem Ort aus möglich.
  • Einzige Nutzungsvoraussetzung für den Zugang ist ein Internetzugang.
  • Erweiterungen von Rechnerkapazitäten, Internet-Anwendungen und Speicherplatz sind stets zeitnah möglich.
  • Kostenreduktion: Kunden zahlen individuell nach tatsächlichem Verbrauch bzw. nach tatsächlicher Nutzungsdauer.
  • Hohe Ausfallsicherheit aufgrund der Ungebundenheit an festgelegter Hardware.
  • Flexible Handhabung; der Kunde kann zum Beispiel auf Stoßzeiten reagieren.

Allerdings bietet auch das Cloud Hosting, ebenso wie klassische Webhosting-Services, keine umfassende Sicherheit im Hinblick auf Datenklau oder Datenspionage.

Der Hosting-Markt befindet sich nahezu stetig im Veränderungsprozess

Auch wenn Cloud-Services von den IT-Experten als das zukunftsweisende Modell für die Geschäftswelt angesehen wird, ist die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen. Dafür befindet sich der gesamte Hosting-Markt zu sehr im Wandel. Es steht dabei zwar außer Frage, dass ganz besonders Hoster und Service Provider davon profitieren, dass IT-Leistungen via Cloud Hosting transparent und flexibel bezogen werden können. Aber je mehr und spezifizierte Hosting-Services angeboten werden, desto erfolgskritischer sind Plattformen, Infrastrukturen und die Leistungsfähigkeit an sich skalierbar und automatisiert bereit zu stellen.

Ferner werden sich für die Anbieter auch noch Umwälzungen im Hinblick auf Erlös-, Equity- und Kundenstrukturen ergeben. Hinzu kommt, dass es auf dem Hosting-Markt immer wieder zu Konsolidierungen kommt. Gerade wenn gleich zwei oder mehr große Merger stattfinden, geht dies immer mit gravierenden Einschnitten auf dem Hosting-Markt einher.

* Michael Radtke arbeitet als Autor bei Content.de.

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