Implementierung von Microsoft und Canonical .NET 6 nativ in Ubuntu-22.04-Hosts- und -Containern verfügbar
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Ab sofort können .NET-Entwickler ASP.NET- und .NET-SDK- sowie Ubuntu-22.04-LTS-Runtimes mit einem einzigen „apt install“-Befehl installieren. Microsoft und Canonical kooperieren dazu und wollen unter anderem die Software-Lieferkette zwischen .NET und Ubuntu sichern.

Die .NET-Entwicklungsplattform läuft ab Ubuntu 22.04 LTS nativ auf Ubuntu-Hosts und Container-Images. Zur Installation der .NET-6-Pakete genügt der Befehl „apt install dotnet6“. Zudem sind ab sofort optimierte, vorgefertigte und extrem kleine Container-Images verfügbar, die sofort einsatzfähig sind.
.NET als Ubuntu-.deb-Paket ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit von Microsoft und Canonical. Die Partnerschaft hat sich zum Ziel gesetzt, Ubuntu rechtzeitig mit neuen Versionen und Sicherheitspatches zu versorgen. Auf dieser Grundlage sollen künftig weitere Funktionen für das Open-Source-Framework, für Hosts und minimierte Container-Images folgen.
„Die Zusammenarbeit mit Canonical ermöglicht es, .NET-Entwicklern gleichzeitig Benutzerfreundlichkeit und verbesserte Sicherheit zu bieten“, ist der .NET Program Manager Rich Lander überzeugt. Das Projekt profitiere von der führenden Rolle von Canonical im Linux-Ökosystem und von Microsofts umfangreicher Erfahrung mit Entwicklungswerkzeugen und -plattformen. „Das Ergebnis ist eine Kombination aus In-Box-Paketen und Container-Images, von der sowohl Community-Entwickler als auch große Unternehmenskunden durch Open Source profitieren“, so Lander.
Lieferkette sichergestellt
Die Kooperation von Microsoft und Canonical hat noch einen weiteren Effekt: „Wir haben jetzt eine Lieferkette ohne Zwischenhändler für alle Canonical-Inhalte“, erklärt Lander. Software-Provenienz sei für alle Open-Source-Nutzer wichtiger denn je. Sowohl Communities als auch Unternehmen müssen sich auf ihre Software-Abhängigkeiten verlassen können. Microsoft hat deshalb eine sogenannte Distro-Maintainer-Gruppe für .NET eingerichtet, deren Mitglied auch Canonical ist. Sie trägt zur Sicherung der Software-Lieferkette vom Quellcode bis zu den Paketen bei.
Parallel zum Launch von .NET auf Ubuntu wird Canoncial zudem eine neue Art Container-Images anbieten, die nur die zur Laufzeit nötigen Pakete und Dateien enthalten. Diese sogenannten „gemeißelten“ Images richten sich hinsichtlich Angriffsfläche und Größe nach dem Feedback der Entwickler, ohne dabei die Stabilität und Vertrautheit von Ubuntu zu opfern. Bislang konnten durch diesen Prozess rund 100 Megabyte eingespart werden. Das kleinste jemals veröffentlichte Ubuntu-basierte OCI-Image ist komprimiert weniger als 6 Megabyte groß.
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