HPE sagt seiner Software Bye bye Ab 1. September gehört das HPE-Software-Geschäft zu Micro Focus
Hewlett Packard Enterprise (HPE) plant zum 1. September 2017 eine Fusion und ein Spin-off seiner Software-Sparte mit Micro Focus International. Dadurch entsteht eines der größten Unternehmen für Software. Die Transaktion wird mit 8,8 Milliarden Dollar beziffert.
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Beim für den 1. September 2017 geplanten Spin-Merger wird die Software-Sparte von HPE mit Micro Focus fusionieren. Das bisherige Softwareportfolio ergänzt durch Services und Lösungen soll Unternehmenskunden dennoch weiterhin zur Verfügung stehen.
Im Rahmen eines heutigen Newsletter wurden die HPE-Kunden darüber informiert: „Im Rahmen dieser Umstrukturierung werden Ihre Kontaktdaten und Marketingpräferenzen kurz vor der Fusion an Micro Focus weitergegeben“, heißt es in dem Schreiben.
Darüber teilt das Unternehmen mit: „Wenn Sie bislang nur mit der Software-Sparte von HPE zu tun hatten, werden Sie keine weiteren Marketing-E-Mails von HPE erhalten, sobald Ihre Kontaktdaten an Micro Focus übermittelt wurden. HPE kann jedoch eine Kopie der Daten vorliegen. Wenn Sie mit HPE auch außerhalb des Geschäftsbereichs Software in Verbindung stehen, werden Sie zusätzlich zum Newsletter von Micro Focus weiterhin die Marketing-E-Mails von HPE erhalten.“ Micro Focus werde die Kontakt- und andere personenbezogene Daten gemäß den Bestimmungen der Datenschutzerklärung von HPE identisch behandeln.
Der Deal
Der geplante Ausgliederungs- und Fusions-Deal ist nach Unternehmensangaben rund 8,8 Milliarden Dollar wert. Die Transaktion soll noch in der zweiten Hälfte des HPE-Finanzjahres 2017, das am 31. Oktober endet, abgeschlossen werden.
Die HPE-Aktionäre werden die „American Depositary Shares (ADSs) besitzen, die 50,1 Prozent des künftigen Unternehmens Micro-Focus repräsentieren. Der Wert der Beteiligung ist bei 6,3 Milliarden angesetzt. Dazu kommen 25 Milliarden Dollar Cash, die vorab an HPE fließen, vermutlich steuerfrei. Die Kosten, die einmalig auf HPE zukommen, sollen sich auf rund 700 Millionen Dollar belaufen.
Was wechelt den Besitzer?
Die Software-Assets von HPE sind breit gefächert und umfangreich. Dazu gehört beispielsweise das Application Delivery Management, Big Data, Enterprise Security, Information Management & Governance sowie Software für das IT-Operations-Management. Micro Focus sieht darin eine Ergänzung des eigenen Portfolios.
HPE teilt mit, man können sich durch den Deal darauf konzentrieren, Hybrid-IT zu liefern. Hier, im Umfeld von sicheren und software-defined Infrastrukuren für neuartige Anwendungen wolle das Unternehmen zu den Maktführern gehören. Das sei die Ausrüstung, die heutige Rechenzentren benötigten, die eine Brücke in die unterschiedlichste Cloud-Umgebungen bauen könnten. Außerdem will das Unternehmen Intelligenz im Edge-Computing adressieren.
Dazu sollen insbesondere software-defined Server, Storage, Networking und konvergente Infrastrukturen gehören. Das erst jüngst in Leben gerufene Software-Defined und Cloud Geschäft soll auf Software-Assets wie „HPE One View” und der “Helion Cloud Platform” basieren und Hardware-Innovationen wie „Synergy“, die HPE zur „composable Infrastructure“ zählt, einschließen.
Meg Whitman, President und Chief Executive Officer bei HPE, sagt: „Mit der heutigen Ankündigung machen wir einen weiteren wichtigen Schritt, der dazu dient die Vision eines schneller wachsenden Unternehmens umzusetzen mit höheren Margen, und stärken Cash-Flow umzusetzen.“ Derzeit setzt das Unternehmen jährlich rund 28 Milliarden Dollar um.
Die Filets
Seit 2015 gehört Suse zu Micro Focus. Manpower und Knowhow in Sachen „Helion OpenStack” und „Stackato“ gingen schon vorab an Suse über. Jetzt planen HPE und Micro Focus eine kommerzielle Partnerschaft, die unter anderem das Suse-Linux zum bevorzugten Derivat des Betriebssystems macht.
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Betreiberwechsel für OpenStack IaaS- und Cloud Foundry PaaS
Suse übernimmt HPE-Assets und -Leute
Im Umfeld es Edge-Computing spielen Mobility, IoT und Equipment für den „Campus“, die Fläche, eine Rolle. Hier behält HPE das „Aruba“-Equipment.
Behalten werden sollen auch die Berater; rund 22.000 Professionals beschäftigt HPE in den “Technology Services”, die nach Unternehmensangaben rund 25 Prozent zum Umsatz beitragen sollen, nachdem das Enterprise-Services-Geschäft sowie die Software-Assets verkauft sind, die HPE nicht länger zum Kerngeschäft zählt.
Micro Focus wächst weiter
Während HPE ausmustert gewinnt Micro Fokus, etwa an Einkommen. Die Software-Company schätzt den künftigen Umsatz auf 4,5 Milliarden Dollar. Zum Vermarkten der Software für IT-Betrieb, Sicherheit, Information Management, Big-Data-Analysen, Cloud, Open Source und Entwicklung stehen in etwa 4.000 Verkäufer parat.
HPE wird die Hälfte der unabhängigen Vorstands-Direktoren stellen. Leiten soll die Firma, die um rund 20 Prozent-Punkte wächst, Kevin Loosemore als Executive Chairman von Micro Focus, sowie Mike Phillips, der zum Chief Financial Officer wird.
Loosemore äußert: „Die Zeit für eine Konsolidierung im Markt für Infrastruktursoftware ist reif und die angedachte Fusion wird einen der führenden Spieler auf diesem Feld hervorbringen.“
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