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Transparenz ist alles Was ist eine Configuration Management Database (CMDB)?

Autor / Redakteur: Dipl. Betriebswirt Otto Geißler / Ulrike Ostler |

Bei einer Configuration Management Database (CMDB) handelt es sich um eine Datenbank, die für den Zugriff und die Verwaltung von Configuration Items (CI), das sind Konfigurationselemente wie Server, Rechner, IT-Services, Telefone, Netzwerk-Komponenten, entwickelt wurde.

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Die Best-Practices-Standards von ITIL (Information Technology Infrastructure Library) beinhalten Spezifikationen für das Konfigurations-Management.
Die Best-Practices-Standards von ITIL (Information Technology Infrastructure Library) beinhalten Spezifikationen für das Konfigurations-Management.
(Bild: © djama - stock.adob.com)

In der Regel speichern Organisationen verschiedene Daten in unterschiedlichen Datenbanken ab. Daher liegen diese Daten, die im Grunde zu einem Configuration Item (CI) gehören, meist verstreut oder auch noch schwer zugänglich in diversen Datenbanken. Und genau an diesem Punkt setzt das Konzept des Configuration Management Database (CMDB) an: Es zielt darauf unter anderem ab, vorliegenden Daten aus den Datenbanken an einem Ort zusammenzufassen und so den Zugriff zu erleichtern.

Im Rahmen der IT Infrastructure Library (ITIL) – ein weitverbreitetes Prozessframework für IT-Systeme - wird die Einführung einer CMDB dringend empfohlen. Die ITIL-Spezifikationen definieren vier wesentliche Aufgaben für das Konfigurations-Management:

  • Identifikation von Konfigurationselementen, die in der CMDB abgespeichert werden sollen.
  • Überwachung der Daten, um zu gewährleisten, dass sie nur von authentifiziertem Personal verändert werden können.
  • Kontinuierliche Pflege der CI über den gesamten Einsatzzeitraum (Status-Management).
  • Überprüfung der Daten mithilfe von Audits, um deren Richtigkeit sicherzustellen.

Datenbank der Configuration Items (CI)

Die ITIL-Best-Practices definieren die CMDB als die zentrale Datenbasis des IT-Service-Managements. Hier werden alle CI zentral abgespeichert und sind so ein entscheidender Bestandteil der IT-Architektur. Auf diese Weise ist die CMDB ein strategisches Bindeglied mit übergreifenden Funktionen in andere Prozesse des operativen Bereichs. Denn neben den Charakteristika der CI werden auch deren Wechselbeziehungen oder Konstellationen untereinander abgespeichert. Dies ermöglicht dann vielseitige Anwendungen.

Dabei können diese Konstellationen auf physikalischen oder auch logischen Beziehungen aufbauen. So kann beispielsweise einem PC die installierte Software, der Hersteller, der PC-Händler, die Kundendienstvereinbarungen sowie eine Historie der bislang aufgetretenen Störungen zugewiesen werden. Damit bildet die Configuration Management Database eine solide Basis für einen hochwertigen IT-Kundenservice, stabile Systeme und Anwendungen als auch für eine kontrollierte IT-Infrastruktur.

Flexible CMDB langfristig aufbauen

Für eine Configuration Management Database müssen die Daten nicht zwingend in einer einzigen Datenbank auch physisch eingebunden werden. Hierzu bietet sich ein so genanntes föderiertes Datenbank-Management-System an. Da der Aufbau einer CMDB häufig sehr zeitaufwändig und damit sehr langwierig sein kann, kommt oftmals eine flexible Configuration Management Database zum Einsatz. Dadurch ist die Administration in der Lage, die CI samt ihrer Beziehungen zueinander schrittweise zu erfassen und in der Folge individuell zu erweitern.

Auf der anderen Seite sorgen flexible CMDB für schnelle und vor allem auch sichtbare Ergebnisse. Diese Tatsache ist im Hinblick auf das Standing der IT-Abteilung gegenüber der Geschäftsleitung von großer Bedeutung. Solche „Quick-Wins“ erzeugen Wohlwollen und öffnen Türen für den Fortgang eines CMDB-Projekts. Gleichzeitig bieten flexible CMDB alle Freiheiten zur Abbildung der speziellen Anforderungen vor Ort.

So aufwendig und komplex eine Configuration Management Database auch anmuten mag, so unverzichtbar sind deren Aktualität und Zuverlässigkeit respektive der darauf aufbauenden Prozesse und IT-Services. Denn ohne eine gut strukturierte CMDB kann es kein funktionierendes Problem- und Change-Management geben.

Eine Software für den Aufbau einer CMDB muss folgende grundsätzliche Anforderungen erfüllen:

  • Föderiertes Datenbanksystem. Das heißt: Zugriffe auf mehrere autonome Informationsquellen, ohne dass deren Daten kopiert werden.
  • Regelmäßige Soll-Ist-Abgleiche.
  • Visualisierung und Mapping.
  • Synchronisierung.

IT-Störfall- und Problem-Management

Damit Störfälle durch nicht durchwegs geplante oder nicht getestete Veränderungen erst gar nicht auftreten, müssen die relevanten CI in ihrer Konfiguration standardisiert beziehungsweise versioniert werden. Ebenfalls sollten die Veränderungen jeweils in eine Dokumentation fließen.

Wenn also Störfälle mit Beteiligung bestimmter CI sich wiederholt ereignen, können Admins nun zurückverfolgen, ob diese mit verschiedenen Veränderungen etwas zu tun haben. Durch die in der CMDB gespeicherten Konstellationen zwischen den CI lassen sich im Störfall die Auswirkungen auf andere CI oder Services identifizieren und in der Folge das Problem beseitigen.

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