In Software oder Hardware fertig vorgebaut Was ist ein Pod in der IT?
Der Begriff Pod hat in der IT mehrere Bedeutungen. Sie stammen aus den Welten der Hardware, der Software und der Unterhaltungselektronik. Eines eint den ansonsten sillernden Begriff: Ein Pod ist infrastrukturell weitgehend vorab konfiguriert - bezogen auf das, was darin geschehen soll.
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Der Begriff Pod mit Bezug auf IT-Produkte betrat schon 2001 die Bühne – im Oktober, als der erste iPod vorgestellt wurde. Er verdrängte den bis dahin für den mobilen Musikgenuss häufig genutzten Discman der Firma Sony sang- und klanglos vom Markt. Doch mit professioneller IT hat dieses Gerät nichts zu tun, deshalb gleich weiter zur zweiten Bedeutung von Pod.
Ein Pod besteht in der Rechenzentrumsdatentechnik aus einem oder mehreren Racks mit fertig vorkonfiguriertem Compute, Networking und Storage. Alle Systeme im Pod nutzen gemeinsam Systeme wir Router, Schrank, Lüftung, Sicherheits- und Verschließmechanismen und Stromverteilleiste.
Die einzelnen Racks eines Pod können nebeneinander oder auch gegenüber in einer Reihe stehen. Pods können nicht separat skaliert werden, sondern der Pod als solcher ist die Grundeinheit der Skalierung. Rechenzentren können skalieren, indem sie um Pods erweitert werden. Pods, verstanden in diesem Sinne, können auch mit IT gefüllte Container sein.
Wachstum Pod für Pod
Aus Pods aufgebaute Rechenzentren wachsen, indem man weitere Container zu dem Pod hinzugesellt. Fällt etwas aus, sollte der Fehler in aus Pods aufgebauten Datacenter auf den jeweiligen Pod beschränkt bleiben. Damit wird der Pod zur größten Einheit eines solchen modularen Rechenzentrums, die ausfallen darf.
Ein Pod ist meist über L3-Verbindungen mit dem Rechenzentrums-Core verbunden. Dazu können Spine- oder Leaf-Switches verwendet werden. Leaf-Switches sind zumindest laut Bigswitch das robustere Design, da sie keine weiteren Einheiten anbinden. Das Spine-and-Leaf-Konzept hat im Gegensatz zu früheren, dreistufigen Vernetzungskonzepten nur zwei Ebenen: Leafs an den einzelnen Servern, Spines, an die alle Leaves redundant angebunden sind.
Kubernetes: Der Software-Pod
Doch nicht nur in der Hardwaretechnik gibt es Pods, sondern auch in Kubernetes-Umgebungen mit (Docker-) Containern. Hier ist ein Pod laut Kubernetes-Original-Definition „eine Gruppe von einem oder mehr Containern, die sich Storage und Netzwerk teilen“. Sie verwenden dieselbe Spezifikation dafür, wie die Container betrieben werden sollen.
Die Container eines Kubernetes-Pods laufen in einer gemeinsamen Umgebung und unter gemeinsamer Orchestrierung. Deshalb spricht man auch von einem „logischen Host“. Der Pod enthält einen oder mehrere relativ eng gekoppelte Container. Meist handelt es sich um Docker-Container, doch ist das nicht die einzige von Kubernetes unterstützte Variante.
Kubernetes-Pods sind voneinander isoliert
Der gemeinsame Kontext eines Pod besteht aus Linux-Namensräumen und Funktionen, die den Container von seiner Umgebung isolieren. Zudem haben die Container eines Pods dieselbe IP-Adresse, nutzen denselben Port-Raum und können sich gegenseitig über Localhost finden. Untereinander kommunizieren sie via Interprozesskommunikation mittels SystemV-Semaphoren oder übers gemeinsam genutzte Posix-Memory.
Die Applikationen in einem Pod greifen auf gemeinsame Volumes zu, die als Teil des Pods betrachtet werden und im Filesystem jeder Applikation im Pod gemountet werden können. Die Volumes leben in der Regel nur so lange wie der Pod selbst. Wird der Pod gelöscht, gehen auch die Daten in seinen Volumes ohne weitere Vorkehrungen verloren beziehungsweise sind nicht mehr zugreifbar.
Warum Kubernetes-Pods?
Pods vereinfachen das Service-Management, indem sie mehrere Prozesse zu einer Service-Einheit zusammenfassen. Sie vereinfachen das Deployment, die Skalierung und Replikation von Anwendungen. Außerdem ermöglichen sie die gemeinsame Nutzung von Daten und die Kommunikation zwischen Containern. Mit anderen Worten: Kubernetes-Pods erleichtern das Leben von Kubernetes-Admins.
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