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Andocken Was ist ein Port?

Autor / Redakteur: Dipl. Betriebswirt Otto Geißler / Ulrike Ostler |

Ein Port ist ein Ein- oder Ausgang als Verbindungspunkt für ein Anwendungsprogramm oder periphere Einheiten. Dabei handelt es sich um Adresskomponenten, die zum Beispiel in einem Netzwerk genutzt werden, um Datenpakete einer Anwendung zuzuordnen.

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Ports gibt es überall: beim Filesharing, für den Austausch von E-Mails, im Web etc. Für jede Anwendung in einem Netzwerk werden Ports zur Kommunikation mit dem Internet benötigt.
Ports gibt es überall: beim Filesharing, für den Austausch von E-Mails, im Web etc. Für jede Anwendung in einem Netzwerk werden Ports zur Kommunikation mit dem Internet benötigt.
(Bild: © djama - stock.adob.com)

Der Begriff Port taucht in der IT in verschiedenen Bereichen auf. Das englische Wort „Port“ lässt sich in etwa mit den deutschen Wörtern „Tor“ oder „Durchlass“ übersetzen. Wobei es sich dabei sowohl um eine physische als auch logische Verbindung handeln kann.

Somit ermöglicht ein Port die Kommunikation zwischen einem Rechner und anderen Rechnern, weiteren Geräten und dem Internet. Wogegen eine Firewall ungenutzte, offene Ports schließt, damit über diese Ports keine Viren und Malware auf das System gelangen.

Verbindung zu Peripheriegeräten

Im Bereich der Peripherie- oder Telekommunikationsgeräte bezeichnet man einen Port als eine physische Schnittstelle, wobei ein Rechner und ein weiteres Gerät über einen Stecker oder eine Buchse verbunden werden. Idealerweise ist der Rechner mit verschiedenen seriellen beziehungsweise parallelen Ports ausgestattet. Während ein paralleler Port mehrere Bits wie zum Beispiel für einen Drucker gleichzeitig übertragen kann, so unterstützt ein serieller Port zum Beispiel für Scanner eine sequenzielle Übertragung nach dem Muster „Bit für Bit“.

Ports in der Programmierung

In der Programmierung beschreibt ein Port beziehungsweise eine Portierung die Verschiebung einer Applikation auf ein anderes Betriebssystem. Zu diesem Zweck muss sie erneut lauffähig gemacht werden. Dies kann zwar viel Zeit kosten, ist aber längst nicht so aufwendig wie eine Neuentwicklung auf einem anderen Betriebssystem. Programmschnittstellen, die auf offenen Standards wie X/Open's 1170 C und Java basieren, reduzieren zum Teil den Aufwand für die Portierung einer Anwendung erheblich.

Ports in Netzwerken

Im Kontext eines Netzwerks bezeichnet ein Port eine logische Verbindungsstelle und im Falle der Nutzung des Internet Protokolls (IP) TCP/IP, die Art und Weise wie ein Client-Programm ein jeweiliges Server-Programm auf einem Rechner in einem Netzwerk adressiert. Applikationen wie das Web-Protokoll Hypertext Transfer Protocol (HTTP), die das TCP/IP Protokoll verwenden, verfügen über standardisierte Portnummern. Solche Ports (System-Ports) wurden von der Internet Assigned Numbers Authority (IANA) definiert.

Andere Applikationen erhalten ihre Port-Nummern dynamisch bei jeder Verbindung. Wenn ein Server-Programm beziehungsweise ein Dienst zum ersten Mal auf einem System läuft, so wird ihm für die Verknüpfung eine Port-Nummer vorgegeben. Den Port-Nummern können Zahlen von 0 bis 65535 zugewiesen werden. Privilegierte Dienste erhalten die Ports von 0 bis 1024. Für den HTTP-Dienst ist Port 80 als Standard festgelegt und benötigt keine weitere Spezifizierung im Uniform Resource Locator (URL).

Jede Verbindung, TCP (Transmission Control Protocol) oder UDP (User Datagram Protocol), umfasst einen Netzwerk-Port auf der Client-Seite und einen auf der Server-Seite. Beide Protokolle übergeben dann die Datenpakete gemäß der verwendeten Ports an die Anwendungen höherer Schichten. Auf diese Weise lassen sich die einzelnen Anwendungen – trotz paralleler Verknüpfungen - eindeutig adressieren.

Netzwerk-Ports können unterschiedliche Zustände annehmen. Es gibt im Grunde drei Zustände: offen (open), geschlossen (closed) und gefiltert (filtered). Ein offener Netzwerk-Port erlaubt es, Verbindungen entgegen zu nehmen. Bei einem geschlossenen Netzwerk-Port ist keine Anwendung über den Netzwerk-Port erreichbar. Ist ein Netzwerk-Port gefiltert, so wird er durch eine Firewall geschützt. Das heißt, er ist zwar weder offen noch geschlossen, jedoch ein Verbindungsaufbau ist ebenfalls nicht möglich.

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