Hybrid-Clouds mit Microsoft Azure und dem Datenbankserver von Microsoft SQL Server 2022 im Datacenter

Von Thomas Joos

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Microsoft hat in Juni die Preview „CTP 2“ von „SQL Server 2022“ zur Verfügung gestellt. Der Nachfolger von „SQL Server 2019“ eignet sich vor allem für Datacenter, in denen hybride Dienste im Einsatz sind. Die Datenbankserver-Version ist eng mit „Azure“ verknüpft, lässt sich aber auch nur On-Premises, ohne Cloud-Anbindung betreiben.

Thomas Joos stellt den „SQL Server 2022“ anhand der Preview „CTP 2“ vor. Die Software ermöglicht mehr denn je den Gebrauch in hybriden Umgebungen.
Thomas Joos stellt den „SQL Server 2022“ anhand der Preview „CTP 2“ vor. Die Software ermöglicht mehr denn je den Gebrauch in hybriden Umgebungen.
(Bild: gemeinfrei: Roman / Pixabay)

SQL Server 2022 CTP 2 steht als Preview zur Installation auf lokalen Servern zur Verfügung oder als „Developer Edition“ mit einer „Azure VM“. Dazu kann bei der Erstellung einer neuen virtuellen Maschine in Azure bei den SQL-Bereitstellungsoptionen über „Virtuelle SQL-Computer die Version „SQL Server 2022 CTP on Windows Server 2022“ () gebucht werden.

Die Installationsdateien für eine lokale Installation lassen sich bei Microsoft herunterladen. Die Verwaltung von SQL Server 2022 erfolgt entweder mit dem aktuellen „SQL Server Management Studio“ ab Version 18 oder mit „Azure Data Studio“. Beide Tools unterstützen in der aktuellen Version auch SQL Server 2022.

Das lokale und in der Cloud Testen von SQL Server 2022

Es gibt also mehrere Wege SQL Server 2022 zu testen, entweder direkt in der Cloud oder im Rahmen einer lokalen Installation. Auch der Download und die Installatiion von SQL Server 2022 für Linux ist möglich, altuell auf Servern mit „RHEL 8.0/8.5“ oder „Ubuntu 20.04 LTS“. Wichtig ist die Verwendung von XFS oder ext4 als Dateisystem.

Die Installation auf „Suse Linux Enterprise Server“ (SLES) ist mit der aktuellen Preview unmöglich. Ob die Installation von SQL Server 2022 in der fertigen Version auf SLES möglich ist, lässt sich derzeit nicht sicher sagen, ist aber wahrscheinlich.

Die Hochverfügbarkeit von SQL Server 2022

Eine der Stärken der neuen Version von SQL Server ist deren enge Anbindung an Microsoft Azure. Auch Benutzeranmeldungen lassen sich mit Azure Active Directory umsetzen. Das gilt auch für die Verfügbarkeit. Zunächst ist es möglich lokal installierte Instanzen von Microsoft SQL Server 2022 mit „Azure SQL Managed Instances“ zu verknüpfen.

Das lässt sich bereits mit der aktuellen CTP nutzen, es ist aber eine Registrierung notwendig. „Always Encrypted“ mit „Secure Enclaves“ unterstützt die direkte Verschlüsselung von Daten und vertrauliche Abfragen mit JOIN, GROUP BY und ORDER BY.

Zusätzlich verfügt SQL Server 2022 über die Möglichkeit den maximalen verfügbaren Arbeitsspeicher für den SQL Server zu verwenden. Die Speicherauslastung für die Datenbank-Engine wird durch die beiden Konfigurationseinstellungen „Min. Serverarbeitsspeicher (MB)“ und „Max. Serverarbeitsspeicher (MB)“ gesteuert. Dadurch ist sichergestellt, dass der Datenbankserver den kompletten Server nicht überlastet und nur genauso viel Arbeitsspeicher nutzt, wie ihm maximal zugewiesen wurde.

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Neben dieser Möglichkeit unterstützt SQL Server 2022 auch eigenständige Verfügbarkeitsgruppen. Dabei handelt es sich um die bereits bekannten Always-On-Verfügbarkeitsgruppen. Zu den bisherigen Funktionen kommt nun noch die Unterstützung von Metadatenobjekten dazu. Das sind zum Beispiel Benutzer, Anmeldungen, Berechtigungen und SQL-Agent-Aufträge, die auf Ebene der Verfügbarkeitsgruppe genutzt werden können, parallel zur Instanz.

Zusätzlich ist es möglich, spezialisierte eigenständige Systemdatenbanken innerhalb der Verfügbarkeitsgruppe zu nutzen. Die technischen Möglichkeiten dazu sind auf der Seite „Was ist eine eigenständige Verfügbarkeitsgruppe?“.

Parallel dazu gibt es die verteilten Verfügbarkeitsgruppen. Diese ermöglichen mehrere TCP-Verbindungen. So lassen sich auch Remote-Links nutzen und deren kompletter Bandbreite. Die Anpassung dazu erfolgt mit ALTER AVAILABILITY GROUP .

Zusätzlich zu diesen beiden neuen Features kann jetzt jede Datenbank paralleles Wiederholen nutzen. Bisher waren nur 100 Threads möglich mit „ParallelRedoThreadPool“ lässt sich das ändern. Mit „ParallelRedoBatchRedo“ ist es auch möglich Protokolldatensätze zu wiederholen.

Interessant ist auch eine Änderung in der backupset-Systemtabelle. Diese gibt die letzte gültige Wiederherstellungszeit zurück. Die Möglichkeiten dazu sind auf der Seite „backupset (Transact-SQL)“ zu finden.

Microsoft Defender für SQL und SQL Server 2022

SQL Server 2022 lässt sich mit „Microsoft Defender für SQL“ vor Angriffen schützen. Das funktioniert für Datenbanken in der Cloud und für lokal installierte Datenbankserver. Defender nutzt die Verbindung zwischen SQL Server und Azure für die Untersuchung mit Defender. Dadurch lassen sich Risiken für die Datenbanken minimieren und gleichzeitig auch ungewöhnliches Nutzerverhalten erkennen.

Microsoft Defender für SQL schützt Datenbanken lokal, aber auch Datenbanken in der Cloud und hybride Bereitstellungen. Die Einschleusung von unbekannten SQL-Befehlen ist eine Gefahr für viele Datenbanken, da dadurch auch Angriffe durchgeführt werden. Dieses Sicherheitsrisiko lässt sich mit Microsoft Defender für SQL verhindern.

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Microsoft Purview-Zugriffsrichtlinien und Microsoft SQL Server 2022

SQL Server 2022 unterstützt die Verbindung mit „Microsoft Purview“. Damit lassen sich Richtlinien umsetzen, die für alle Datenbankserver mit SQL Server 2022 gelten, die lokal oder in der Cloud im Einsatz sind.

Purview hilft dabei, den Datenbestand zu verwalten, der wiederum in den verschiedenen Datenbanken liegt. Neben Risiken für die Datenbanken lassen sich mit Purview auch Datenschutz und Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben definieren.

* Der Autor, Thomas Joos, arbeitet als Berater und verfasst Fachartikel und Bücher. Auf DataCenter-Insider schreibt er seinen eigenen Blog mit Tipps und Tricks für Admins: Toms Admin-Blog.

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