Werkzeugkasten zum Bearbeiten von Partitionen Minitool Partition Wizard hat Festplattenpartitionen im Griff

Von Thomas Joos

Mit „Minitool Partition Wizard“ können „Windows“-Partitionen angepasst werden, wenn die internen Werkzeuge überfordert sind. Das Tool mit mehr Möglichkeiten als die Hauswerkzeuge ist zudem oft einfacher in der Bedienung. Autor Thomas Joos zeigt die Möglichkeiten.

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Die Minitool-Software „Partion Wizard zur Verwaltung von Partions entfaltet seine 'Magie' bei Profis; es gibt eine Freeware- und eine Bezahlversion.
Die Minitool-Software „Partion Wizard zur Verwaltung von Partions entfaltet seine 'Magie' bei Profis; es gibt eine Freeware- und eine Bezahlversion.
(Bild: gemeinfrei: Amandine BATAILLE on Unsplash / Unsplash)

Das Mini-Werkzeug Partition Wizard von Minitool ist eine Software, mit der Profis die Partitionen in Windows im Griff behalten können und zum großen Teil auch Probleme lösen kann. Das Programm lässt sich teilweise kostenlos nutzen. Wer aber umfangreiche Aktionen durchführen muss, sollte das Produkt lizenzieren.

Preislich beginnt das Tool bei etwa 50 Euro. Für die private Nutzung ist das Tool als 'Minitool Partition Wizard Free' kostenlos. Für professionelle Anwender und Server-Techniken gibt es auf der Webseite verschiedene Editionen. Die Software ist ideal für Admins, um Datenträger von Arbeitsstationen zu bearbeiten, es ist aber auch möglich mit dem Tool die Partitionen von Servern zu bearbeiten.

Die Software kann Windows-Benutzern helfen, von NTFS (New Technology File System ) zu FAT/FAT32 (File Allocation Table) - und umgekehrt - zu konvertieren sowie zwischen MBR- und GPT-Festplatten, (MBR = Master Boot Record, Globally Unique Identifie Partition Table) die Größe von Partitionen zu ändern und zu verschieben, Daten wiederherzustellen, Partitionen für SSD (Solid State Drive oder Solid State Disk) zu optimieren, das Betriebssystem zu migrieren, verlorene/gelöschte Partitionen wiederherzustellen, Festplatteninformationen zu analysieren und vieles mehr. Natürlich lassen sich viele diese Aufgaben auch mit den Bordmitteln durchführen, allerdings scheitert das oft an Kleinigkeiten oder Fehlern. In diesem Fall sind Zusatz-Tools wie Partition Wizard hilfreich.

Mit dem „Minitool Partition Wizard“ lassen sich Partitionen von PCs und Servern recht umfangreich verwalten.
Mit dem „Minitool Partition Wizard“ lassen sich Partitionen von PCs und Servern recht umfangreich verwalten.
(Bild: Thomas Joos)

Unterstützung für BIOS/UEFI und HDD/SSD

Mit Minitool Partition Wizard ist es möglich, die Partitionen auf Rechnern mit BIOS und mit UEFI anzupassen. Auch SSD und HDD (hard disk drive) unterstützt das Tool. Die Festplatten können mit SATA oder auch USB an den Rechner angeschlossen sein. Dynamische Datenträgerlassen sich mit Minitool Partition Wizard genauso verwalten, wie Basis-Datenträger. Auch beim Partitionsstil ist das Tool flexibel. Es ist ferner möglich, diesen zum Beispiel zwischen MBR und GPT zu wechseln.

Generell kann das Tool alle notwendigen Aufgaben zum Verwalten von Partitionen durchführen. Dazu gehören das Erstellen, Löschen, Vergrößern, Verkleinern, Formatieren und Kopieren.Zudem lassen sich Partitionen verschieben und Laufwerksbuchstaben ändern. Mit Minitool Partition Wizard können also alle Aufgaben vorgenommen werden, die auch mit Bordmitteln zurechtkommt und zusätzlich noch Aufgaben durchführen, die mit Bordmitteln nicht möglich sind, wie das Ändern der Systempartition, wie im nächsten Abschnitt beschrieben.

Das Vorberieten von Partitionen für die Aktualisierung zu Windows 10/11

Für die Aktualisierung zu Windows 10/11 muss auf der Festplatte genügend Plattenplatz frei sein, aber auch auf der versteckten Systempartition. Vor allem auf Rechnern mit SSD-Festplatten und installierten Verwaltungsprogrammen taucht oft das Problem auf, dass die Aktualisierung nicht funktioniert, weil Plattenplatz fehlt. Dabei liegt es oft nicht am fehlenden Festplattenplatz, sondern an fehlerhafter Partitionierung.

Abhilfe schaffen hier oft auch Tools, mit denen Sie diese System-Partition vergrößern können. Allerdings besteht dabei die Gefahr, dass Administratoren:innen ihr Windows-System irreparabel beschädigen. Daher sollten Sie sorgfältig vorgehen.

Tools wie Minitool Partition Wizard greifen tief in das Betriebssystem ein. Das Tool kann zum Beispiel dabei helfen, Probleme mit der Systempartition zu lösen. Vergrößern Admins die 350 Megabyte große System-Partition auf etwa 550 MB sollte die Aktualisierung funktionieren, wenn es am Platzproblem liegt.

Dazu verkleinern Sie in der Datenträgerverwaltung zunächst die Standard-Partition um 200 MB. Danach verwenden Sie Minitool Partition Wizard um die System-Partition zu vergrößern. Haben Sie die neue Größe eingestellt, müssen Sie das noch bestätigen und danach den Rechner neu starten. Nach dem Start wird die neue Größe der Partition definiert und das Problem sollte behoben sein. Das ist natürlich nur ein Beispiel für die Möglichkeiten, die Minitool Partition Wizard bietet.

Fortgeschrittene Features für die Verwaltung von Partitionen

Neben den bereits beschriebenen Möglichkeiten zur Verwaltung von Partitionen und dem Einsatz als Problemlöser, wenn sich mit Bordmitteln Partitionen nicht ändern lassen, kann Minitool Partition Wizard auch für erweiterte Funktionen genutzt werden. Es ist mit dem Tool auch möglich Betriebssysteme zu klonen oder Dateisysteme zu formatieren. Außerdem kann das Tool den Speicherverbrauch von Partitionen überprüfen. Mithilfe des Werkzeugs lassen sich zudem Partitionen verstecken und Aufgaben lösen, wie das Aufsplitten oder Verbinden von Partitionen.

Mit Minitool Partition Wizard lassen sich auch über Assistenten Partitionen migrieren und die Funktionsfähigkeit von Partitionen testen. Das Alignment lässt sich mit Minitool Partition Wizard ebenfalls anpassen. Ein häufiges Problem bei Datenübernahme von HDD zu SSD ist das Verhältnis des Beginns der Startpartition mit den Speicherblöcken der Festplatte (Alignment). Stimmen diese nicht überein, bricht die Leistung einer SSD ein und die Lebensdauer verkürzt sich, da Cluster des Dateisystems nicht mit den Pages der SSD zusammenarbeiten.

Das heißt: Die Startpartition beginnt nicht am Anfang eines Sektors, sondern in der Mitte. Die Angabe zum Alignment und die Möglichkeiten diese anzupassen, steuert ob die Zuordnungen des Betriebssystems optimal zu den Pages einer SSD passen. Das Tool meldet, dass keine Zuordnungseinheit des Dateisystems gleichzeitig in zwei Blöcken auf der SSD gespeichert ist. Die kostenpflichtigen Versionen von Minitool Partition Wizard ist auch dazu in der Lage Partitionen zu retten, die bereits gelöscht wurden.

Sicheres Löschen von Partitionen

Minitool Partition Wizard kann Partitionen auch so löschen, dass die Daten mit anderen Tools nicht mehr wiederherstellbar sind. Dabei überschreibt das Tool erst die Sektoren, die der Partition zugeordnet sind und löscht diese anschließend. Dazu stehen verschiedene Bereinigungsstandards zur Verfügung, auch Standards, die US-Militärstandard entsprechen (DoD522). Das verhindert die Wiederherstellung der Daten.

* Der Autor Thomas Joos schreibt Fachartikel und Fachbücher und arbeitet als Berater. Auf DataCenter-Insider füllt er seinen eignen Blog mit Tipps und Tricks: „Toms Admin-Blog.

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