Software-Container als Basis für D I E Virtualisierungssoftware Wow! VMware baut vSphere auf Kubernetes neu
VMware plant die Wiedergeburt seiner Virtualisierungssoftware: „vSphere“ steigt mithilfe von „Kubernetes“ auf Container um. VMware CEO Pat Gelsinger sagt dazu: „In Zukunft werden unsere VMs und Container unter einer einheitlichen Kubernetes-Plattform erstellt, betrieben und gemanagt“.
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Na, wenn das kein Paukenschlag ist: Nach mehr als 20 Jahren, in denen VMware die Computerbranche auf den Kopf gestellt und Cloud erst möglich gemacht hat, schreibt VMware seine Virtualisierungssoftware neu – auf Basis von Software-Containern, mithilfe von Kubernetes. Immerhin wird die „Containerisierung“ durchaus als Nachfolger der Virtualisierung angesehen - und insofern auch als Bedrohung in einem Sektor, in dem die proprietäre Software von VMware an der Spitze steht.
So heißt es von VMware-CEO Pat Gelsinger auf der derzeit in San Franzisko stattfindenden Hausmesse „VMworld“: VMware baue seine Software um und integriere Kubernetes, ein Open-Source-System für die Containerisierung von Software, das ursprünglich von Google entwickelt wurde. „Der Wechsel zu Kubernetes findet statt und die Zeit, sich entschlossen zu weiterzubewegen, ist definitiv jetzt.“
Joe Beda, Principal Engineer bei VMware, ergänzt: „Wir wollen der größte Enabler von Kubernetes werden.“ Beda kam zu VMware durch die Akquisition von Heptio, ist er aber vor allem durch seine Zeit bei Google bekannt, weil er an der Entwicklung der Kubernetes-Plattform beteiligt war. Für ihn ist Kubernetes mehr als ein Instrument für die Orchestrierung von Containern. „Kubernetes ist wie gut improvisierter Jazz, bei der sich viele individuelle Elemente zu einem äußerst flexiblen Gesamtwerk formen“, sagt Beda.
Das Projekt Pacific
Der entscheidende Akt, so Gelsinger, sei das Project „Pacific“. In diesem geht es darum, Kubernetes zum vSphere-Kern zu machen. Die Integration soll sowohl auf der API-Ebene geschehen als auch im User-Interface und auf der zentralen Virtualisierungsebene „ESXi“. Der Hypervisor soll so erweitert werden, dass dort Kubernetes nativ läuft, laut VMware-Angaben bis zu 8 Prozent schneller als auf Bare Metal und 30 Prozent schneller als in Linux-VMs.
Überhaupt bemühte sich Gelsinger die Nähe von Cloud und VMware-Technik aufzuzeigen, wohl auch um aufzuzeigen, dass der Schritt zur Adaption von Cloud-native-Technologien nur über eine niedrige Schwelle führe. Die hauseigene Software läuft laut VMware-CEO bereits in 10.000 Cloud-Rechenzentren in 128 Ländern, und von den 70 Millionen Workloads auf VMware-Plattformen befinde sich ein Anteil von zehn Millionen in der Cloud.
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Außerdem will VMware für 2,7 Milliarden Dollar Pivotal zurückkaufen, wie vorgestern mitsamt der Übernahme des Cybersecurity-Unternehmens Carbon Black für 2.1 Milliarden Dollar bekannt wurde. Pivotal sei entscheidend für den Übergang von VMware zur Containerisierung, sagt Gelsinger. Das Unternehmen ging 2012 aus VMware und seiner Muttergesellschaft EMC hervor und entwickelt Open-Source-Cloud-Building-Tools.
Eine erste Roadmap gibt es auch schon: Im Rahmen von Pacific will VMware „Tanzu“ auf den Markt bringen. Dabei handelt es sich um die Integration von Pivotal- und Bitnami-Angebote und soll insbesondere erlauben, Kubernetes einfache als bisher im Unternehmensrechenzentren zu nutzen. Auch Bitnami ist von VMware übernommen und die Community bietet über 180 Applikationen und Komponenten, die monatlich über eine Million Mal heruntergeladen werden.
Von Pivotal kommt das Framework „Spring“. Laut VMware erreiche dieses weltweit rund fünf Millionen Entwickler. Mit „Tanzo Mission Control“ etwa sollen sich alle Kubernetes-Cluster einheitlich über vSphere, VMware PKS (Pivotal Kubernetes Service), Public-Clouds, Managed-Services und Packaged Distributions hinweg transparent managen lassen.
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