Der Server im Schubfach Was sind Rackmount-Server?
Wer viele Server betreibt, stellt sie heute nicht mehr nebeneinander. Die heute weit verbreitete Alternative ist der Rackmount-Server beziehungsweise rack mount Server.
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Auf Standard-Prozessoren basierende Server steckten anfangs immer in einem separaten Gehäuse, das meist aufrecht stand: dem Tower. Darin befanden sich die einzelnen Komponenten. Festplatten wurden im Tower-Server meistens übereinander montiert.
Um Platz, Material und insgesamt Aufwand zu sparen, kam man irgendwann auf den Gedanken, Server nicht mehr aufrecht zu stellen, sondern in ein gemeinsames Gestell (Rack) einzubauen. Solche Server heißen Rack-Server, Rackmount-Server oder Rackmounted Server.
Montiert werden sie in Einschüben (Bays). Ein eingeschobener Rack-Server wird mit Schrauben oder Clips an seiner Position gesichert.
Racks im Standardformat
Entsprechende Racks haben Standardmaße. Am weitesten verbreitet ist das 19-Zoll-Format, daneben gibt es vor allem das in Großrechenzentren der Hyperscaler verbreitete und von der Open Compute Foundation (OCP) propagierte 21-Zoll-Format.
Die meisten 19-Zoll-Racks enthalten Einrichtungen für die Kabelführung, um den berüchtigten Kabelsalat zu vermeiden. Es gibt geschlossene Racks mit einer Vorder- oder einer Vorder- und einer Hintertür und offene Racks. Geschlossene Racks ermöglichen es zumeist, kalte Luft von unten in das Server-Rack einzublasen, um so alle Komponenten im Rack zu kühlen.
Rackmount-Server sind auch allein lauffähig
Typische Rackmount Server sind IT-technisch vollständig, sie besitzen also Prozessoren, Speicher, Netzwerk-Ports, Lüfter und auch eine Stromversorgung .... Das Rack sorgt für die gemeinsame Stromzuführung und kann gemeinsame Monitoring- und Klimatisierungseinrichtungen enthalten. Auch Sensoren sind dort möglicherweise montiert.
Kühlung und Klimatisierung sind um so dringender erforderlich, desto voller das Rack ist. Leere Bays sollten verschlossen werden, um die Luftführung nicht zu beeinträchtigen.
Knapp 45 mm reichen
Kompakte Standardserver kommen mit einer Höheneinheit im Rack aus (44,45 mm). Andere Server belegen zwei, drei oder auch vier Höheneinheiten.
Normalerweise passen alle Standard-19-Zoll-Server in Standard-19-Zoll-Racks. Das hat den Absatz von No-Name-Servern beflügelt genau wie die de-facto-Standardisierung auf Intel/AMD-Prozessorarchitekturen.
Die Auswahl bei Rackmount-Servern ist inzwischen groß. Neben Angeboten etablierter Marken stehen zahlreiche weniger verbreitete Hersteller und auch von Systemintegratoren kundenindividuell zusammengebaute Geräte.
Converged-Server: Zurück zu Herstellerbindung
Eine besondere Form der Rackmount-Server, die man als Blades bezeichnet, steckt in den sogenannten Converged Systems, wie sie beispielsweise HPE oder Dell auf den Markt brachten. Die Converged-Racks bieten erweiterte Funktionen, zum Beispiel eine gemeinsame Energieversorgung, umfangreiche Sensorik, gemeinsame Lüfter und ausgefeiltere Steuerungsmechanismen.
Der Preis dafür ist, dass nur noch Converged-Server des entsprechenden Herstellers in das Rack konvergenter Systeme passen. Das bedeutet gegenüber dem klassischen Rackmount-Server mehr Herstellerbindung und weniger Auswahlfreiheit.
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