Bereit zum Verkauf Was ist ein Release?
Unter einem Release (englisch: Freigabe) versteht man in der IT das Entwicklungsstadium einer neuen, freigegebenen und veröffentlichten Version für eine Hard- oder Software. In der Regel erhält jedes Release eine Versions- oder Release-Nummer.
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Bei datenträgergebundenen Produkten wird die Release-Version zur Herstellung einer CD oder DVD an die Presswerke ausgeliefert. Wobei die einzelnen Entwicklungsstadien mit ihren Soll-Reifegraden sowie deren Bezeichnungen deutlich in der Praxis variieren können. Das gilt vornehmlich für Standard- und Systemsoftware. Hier legen die Anbieter meist individuell fest, in welchen Etappen die Produkte entwickelt und wie sie bezeichnet werden sollen.
Es wird zwischen Major Releases, Minor Releases und Emergency Releases unterschieden. Ein Major Release umfasst neue Funktionen und Veränderungen an der Systemarchitektur. Major Release machen Bugfixes überflüssig und ersetzen auch Minor Releases sowie Emergency Releases.
In einem Minor Release sind dagegen einzelne Erweiterungen und Änderungen enthalten. Wogegen Emergency Releases aus Behebungen von einzelnen Konflikten oder Problemen mit hoher Relevanz bestehen.
Begriffliche Abgrenzung
Typischerweise werden die einzelnen Entwicklungsstufen und Bezeichnungen für Software-Releases als Pre-Alpha, Alpha, Beta, Pre-Release und schließlich Release bezeichnet. Im Grunde kann jeder Entwicklungszustand vor der ersten Alpha-Version als eine Pre-Alpha-Version angesehen werden.
Die erste Version, die von Nichtentwicklern getestet wird, wird oft als Alpha-Version bezeichnet. Dieser Begriff ist jedoch nicht exakt definiert. In der Regel enthält eine Alpha-Version die grundlegenden Bestandteile des späteren Produkts, wobei der Funktionsumfang später noch deutlich erweitert werden kann. Hinzu kommt, dass Alpha-Versionen immer noch viele Programmfehler enthalten, die einen Einsatz in der Praxis unmöglich machen.
Alpha-Versionen werden bisweilen als Entwicklervorschauen (Developer Previews oder Developer Releases) einem exklusiven Kreis verfügbar gemacht. Wogegen es sich bei einer Beta-Version um die erste Version eines Programms handelt, das zu Testzwecken tatsächlich veröffentlicht wird. In ihr sind zwar alle wesentlichen Funktionen des Produkts enthalten, die aber noch nicht vollständig getestet wurden. Daher kann das Programm noch viele Fehler aufweisen, die einen produktiven Einsatz noch nicht erlauben.
Die Beta-Releases
In den Betatests tauchen meist Fehler auf, die gewöhnlich erst in der Praxis auftreten. Das können zum Beispiel folgende Fehler sein: Konflikte mit anderen Programmen, Probleme mit Hardwarekomponenten, falsch umgesetzte Anforderungen oder Unstimmigkeiten in der Benutzeroberfläche. Beta-Versionen können oft an der 0 als Hauptversionsnummer oder dem Zusatz Beta erkannt werden.
Perpetual Beta beschreibt einen Entwicklungszustand, der sich in einer kontinuierlichen Weiterentwicklung befindet und ein Abschluss noch nicht absehbar ist. Der Terminus ist innerhalb des Web-2.0-Konzeptes entstanden, das dem Extreme-Programming-Konzept der „Continuous Integration“ Rechnung trägt.
Ein Pre-Release (Release Candidate) beziehungsweise eine Vorabversion ist die letzte Testversion einer Software. In einem Pre-Release sind bereits alle Funktionen einer endgültigen Version der Software enthalten und alle bis dahin bekannten Fehler behoben. Aus dem Pre-Release wird häufig vor der Veröffentlichung noch eine finale Version erstellt, um einen abschließenden Produkttest oder Systemtest durchzuführen.
Im Falle einer Änderung muss ein weiteres Pre-Release erstellt und die Tests wiederholt werden. Die einzelnen Pre-Releases werden zu diesem Zweck auch häufig durchnummeriert. Sind keine weiteren Änderungen mehr notwendig, so wird diese Version als Release (Final Release) erklärt und veröffentlicht.
Release Management
Die Planung, Durchführung und Überwachung des gesamten Entwicklungsprozesses obliegt dem Release Management. Es bietet damit einen Überblick über den Prozess der Entwicklung von Software-Lösungen, Web-Anwendungen sowie Updates von der ersten Idee beziehungsweise den primären Anforderungen bis hin zur Vermarktung. Das Release Management ist ein Teilbereich des ITIL-Service Managements und des ITSM.
Das Release Management zielt darauf ab, Anforderungen an Veränderungen von Updates, Patches, Rollouts und der jeweiligen Infrastruktur innerhalb eines zeitlichen Rahmens mit einem kalkulierbaren Geschäftsrisiko realisieren zu können. Dafür muss ein Zeitplan definiert und dessen Einhaltung überprüft, der Funktionsumfang einer Anwendung festgelegt, ein Qualitätsmanagement gewährleistet und eine Dokumentation durchgeführt werden.
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