IDC Worldwide Semiannual Digital Transformation Spending Guide Europäer geben heuer 224,8 Milliarden für die Digitale Transformation aus
Nach Ermittlung der International Data Corporation (IDC) in ihren „Worldwide Semiannual Digital Transformation Spending Guide“ liegen 2018 die europäischen Ausgaben für Technologien und Dienstleistungen, die die digitale Transformation (DX) von Geschäftspraktiken, Produkten und Organisationen ermöglichen, bei rund 224,8 Milliarden Euro.
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Im Jahr 2022 werden die Digitalisierungsinvestitionen voraussichtlich laut IDC rund 333,1 Milliarden Euro erreichen. Es wird erwartet, dass die so genannten DX-Ausgaben im Prognosezeitraum bis 2022 kontinuierlich steigen und eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von derzeit 15,1 Prozent auch für die kommenden vier Jahre erreichen werden.
Somit ist Europa nach den Vereinigten Staaten und China die drittgrößte Region für DX-Ausgaben. Der IDC-Report besagt zudem, welche vier Branchen für fast 44 Prozent der europäischen DX-Ausgaben im Jahr 2019 verantwortlich sein werden: die diskrete Fertigung (34,4 Milliarden Euro), die Prozessfertigung (22 Milliarden Euro), der Einzelhandel (22,9 Milliarden Euro) und Versorgungsunternehmen (20 Milliarden Euro).
Die Ausgaben in zwei Schlüsselbranchen
Für europäische Hersteller hat die intelligente Fertigung die höchste Priorität bei den DX-Ausgaben. IDC erwartet, dass die Branche im nächsten Jahr mehr als 24,3 Milliarden Euro in Smart Manufacturing investieren wird, zusammen mit erheblichen Investitionen in digitale Innovation (7,6 Milliarden Euro) und digitale Lieferkettenoptimierung (4,8 Milliarden Euro).
Neli Vacheva, Senior Analyst bei der Customer Insights and Analysis Group von IDC, hält fest: „Europäische Fertigungsunternehmen setzen zunehmend auf Technologien zur Innovationsbeschleunigung.“ Insbesondere gehe es um innovationsorientierte Produktionsprozesse, fortschrittliches Anlagen- und Bestands-Management sowie neue Vertriebsmodelle auf Basis von IoT, Robotereinsatz, künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und 3D-Druck. „Die Bemühungen zur Nutzung der IoT-Daten haben die Hersteller in der Wertschöpfungskette neu positioniert und ganze industrielle Ökosysteme verändert.“
Im Einzelhandel ist der Omni-Channel-Commerce die führende strategische Priorität, was fast 4,4 Milliarden Euro an Ausgaben für verwandte Plattformen sowie Auftragsorchestrierung und -erfüllung bedeutet. Die höchste Priorität für die Versorgungsindustrie ist das digitale Netz, das Investitionen von mehr als 12 Milliarden Dollar in intelligentes und vorausschauendes Netz-Management und digitale Netzsimulationen ermöglichen wird.
Angela Vacca, Senior Research Manager bei der Customer Insights and Analysis Group von IDC, erläutert: „Europäische Einzelhändler bewegen sich im DX-Rennen schnell, um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Die Nicht-DX-Spieler hingegen sind auf einen schrumpfenden Markt beschränkt.“ So würde der Einzelhandel in Europa zunehmend auch Technologien nutzen, mit denen sie ihre Geschäftsmodelle erneuern, innovative Dienstleistungen anbieten und das Kundenerlebnis verbessern (CX) könnten."
IDC prognostiziert, dass die größten Investitionen in DX-Anwendungsfälle in allen Branchen im Jahr 2019 das Fracht-Management (9,7 Milliarden Euro), autonome Prozesse (6,2 Milliarden Euro), Roboterfertigung (7 Milliarden Euro) und intelligentes und predictive Netz-Management (10,6 Milliarden Euro) sein werden.
Die Ausgaben aufgeteilt in Software, Hardware und Services
Aus technischer Sicht werden Hardware und Dienstleistungen im Jahr 2019 mehr als 78 Prozent aller DX-Ausgaben ausmachen. Die Ausgaben für Dienstleistungen werden von IT-Services (37,9 Milliarden Euro) und Konnektivitätsdiensten (22 Milliarden Euro) angeführt, während Business Services im Prognosezeitraum das höchste Wachstum von durchschnittlich 19,8 Prozent aufweisen werden.
Die Hardware-Ausgaben setzen sich aus mehreren Kategorien zusammen, darunter Unternehmenshardware, Endgeräte und IaaS-Infrastruktur. Genauere Angaben macht IDC im Kurzreport, der der Redaktion zur Verfügung stand, nicht.
Die Ausgaben für DX-bezogene Software werden sich 2019 auf 48,5 Milliarden Euro belaufen und mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 18,1 Prozent die am schnellsten wachsende Kategorie sein.
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