Plus 3,9 Milliarden Dollar Equinix und GIC erweitern xScale-Datacenter-Programm

Redakteur: Ulrike Ostler

Equinix, Inc. will über weitere Joint Ventures in Form von Limited Liability-Partnerschaften mit GIC, dem Staatsfonds von Singapur das vor zwei Jahren gestartete Programm „xScale“. Dadurch wächst Rechenzentrumsportfolio nach Abschluss und Ausbau auf mehr als 6,9 Milliarden Dollar mit 32 Rechenzentren weltweit an.

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So könnte eines der neuen Frankfurter „xScale“-Rechenzentren von Equinix aussehen.
So könnte eines der neuen Frankfurter „xScale“-Rechenzentren von Equinix aussehen.
(Bild: Equinix)

Die xScale-Rechenzentren ergänzen die globale Plattform von Equinix mit mehr als 220 „International Business Exchange“-Rechenzentren (IBX), indem sie auf die spezifischen Anforderungen einer ausgewählten Gruppe von Hyperscale-Unternehmen bei der Bereitstellung von Kern-Workloads zugeschnitten sind. Dazu zählen die weltweit größten Cloud-Service-Provider.

Nach der Bestätigung der Vereinbarungen und dem Ausbau wird das xScale-Rechenzentrumsportfolio drei Regionen umfassen:

  • Europa: Dublin (drei xScale-Rechenzentren), Frankfurt (fünf), Helsinki (eins), London (zwei), Madrid (zwei), Mailand (eins), Paris (vier) und Warschau (eins)
  • Asien und Pazifik: Osaka (drei) und Tokio (drei)
  • Nord- und Südamerika: Mexiko-Stadt (eins) und São Paulo (drei)

Drei weitere Standorte werden voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben

Charles Meyers, CEO von Equinix sagte: „Seit Jahren arbeiten die weltweit größten Cloud-Service-Provider, darunter Alibaba Cloud, Amazon Web Services, Google Cloud, IBM Cloud, Microsoft Azure und Oracle Cloud Infrastructure, mit Equinix zusammen, um die globale Plattform mit mehr als 220 Rechenzentren für die direkte Anbindung an ihre strategischen Geschäftspartner und Kunden zu nutzen. Mit unserem xScale-Programm können diese Hyperscaler bei Equinix weiter wachsen und sind gleichzeitig in unmittelbarer Nähe zu einem Ökosystem von 10.000 Kunden angesiedelt.

Das Joint-Venture-Modell von xScale ermögliche es, diese großen Deployments in einem bilanzneutralen Modell zu strukturieren, das darauf abziele, Kapital für Investitionen im traditionellen Retail-Rechenzentrums- und digitales Infrastrukturgeschäft zu erhalten und die strategische und finanzielle Flexibilität zu bewahren.

Equinix in Frankfurt am Main

Jens-Peter Feidner, Managing Director, Equinix, Deutschland, ergänzt: „Der direkte Zugang zur Cloud ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor in der digitalen Wirtschaft. Die Erweiterung des Joint Ventures mit GIC trägt maßgeblich zum Aufbau effizienter und nachhaltig designter Hyperscaler- und Cloud-Kapazitäten in Frankfurt und weltweit bei. Durch die Anbindung von xScale an unser globales Ökosystem schaffen wir zusätzlichen Mehrwert und Vernetzungsmöglichkeiten – sowohl für Unternehmen verschiedenster Branchen als auch für Hyperscaler. Das Investitionsvolumen in Frankfurt, das bei 1,14 Milliarden Dollar liegt, unterstreicht, welchen wichtigen Stellenwert Frankfurt als Datenhauptstadt einnimmt.“

Equinix ist schon lange mit mehreren Standorten in Frankfurt vertreten - etwa in Griesheim, Gutleut und Seckbach sowie im Gallus-Viertel, wo ein Großteil des Datenverkehrs des Internet-Knotens DE-CIX über ein Equinix läuft. Die fünf Neubauten sollen übrigens begrünte Fassaden haben, 'grünen Strom' beziehen und wie alle xScale-Rechenzentren LEED-zertifiziert sein (oder eine gleichwertige regionale Zertifizierung aufweisen).

Weltweite wird erwartet, dass das xScale-Portfolio mit 32 Rechenzentren nach Fertigstellung mehr als 600 Megawatt (MW) Leistungskapazität bieten wird. Wichtig dabei ist für die Kunden die Tauglichkeit als Multi-Cloud-Hub. Die Unternehmen erweitern als Kunden der Neubauten auf diese Weise ihre bestehenden Access Point-Footprints bei Equinix um Core-Deployments. Mit einer einzigen Plattform können sie sofort in 63 globalen Märkten unterwegs sein.

Jabez Tan, Head of Research, Structure Research, kommentiert: „Durch den Ausbau des xScale-Portfolios ist Equinix gut positioniert, um die Akzeptanz von Hybrid- und Multicloud als IT-Architektur der Wahl für moderne Unternehmen weiter zu beschleunigen und gleichzeitig die Anforderungen von Hyperscalern an Betriebszuverlässigkeit, globale Reichweite und Interkonnektivität zu reichhaltigen Ökosystemen zu erfüllen, die für die Betreuung ihrer Kunden weltweit entscheidend sind.“

Denn die „Platform Equinix“ verfügt über mehr als 40 Prozent der privaten On-Ramps zu den führenden globalen Cloud-Service-Providern, nach eigenen Angaben mehr als jeder andere Anbieter. Da Hyperscale-Unternehmen ihren Betrieb bei Equinix skalieren, profitiert das Ökosystem aus fast 10.000 Unternehmen und anderen Firmen, die derzeit bei Equinix tätig sind, von den erweiterten Möglichkeiten, sich direkt mit den größten globalen Cloud-Betreibern zu verbinden und in deren Nähe zu arbeiten.

Der Zeitplan

Die einzelnen Joint-Venture-Projekte werden voraussichtlich in mehreren Phasen im Laufe des Jahres 2021 bestätigt, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung und anderer Abschlussbedingungen. Die Joint-Venture-Vereinbarungen sehen vor, dass GIC eine 80-prozentige Beteiligung an den zukünftigen Joint Ventures halten wird und Equinix die restlichen 20 Prozent (siehe auch:Investment-Berater Reinhard Liebing: „Das ist ein Weckruf“ Milliarden-Dollar-Investition in Europäische Datacenter

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