Die sich selbst organisierende Rechenzentrums-IT Autonome Infrastrukturen bringen die Digitale Transformation voran
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Für Unternehmen hat die Digitale Transformation Top-Priorität. Erst weitgehend autonom agierende und sich selbst organisierende Compute-, Storage-, Netzwerk- und Virtualisierungs-Technik aber schafft die dafür nötige Flexibilität und Agilität. Infrastrukturautomatisierung wird somit zum erfolgsentscheidenden Wettbewerbsfaktor.

Unternehme, die intensiv an der Digitalen Transformation arbeiten, müssen dafür ihre Rechenzentren modernisieren. Fast ein Drittel der jährlichen IT-Budgets fließt in diesen Bereich. CIOs, IT-Verantwortliche und CEOs wissen auch warum; denn eine fortgeschrittene Rechenzentrumsautomatisierung verkürzt Bereitstellungsprozesse, senkt die Kosten und erhöht die Flexibilität und Agilität, mit der Unternehmen am Markt agieren, signifikant. Ultimatives Ziel ist eine autonome Infrastruktur, die sich selbst managt, sich selbst an neue Herausforderungen anpasst und kaum mehr externe Hilfe benötigt.
Stark automatisierte Rechenzentren „out of the box“, wie sie bereits heute von Herstellern angeboten werden, sind eine Weiterentwicklung der hyperkonvergenten Infrastruktur, die Compute-, Storage-, Netzwerk- und Virtualisierungs-Ressourcen anforderungsgenau auf Workloads abstimmt. Eine manuelle Konfiguration und Zuordnung jeder der vier Infrastruktur-Ressourcen entfällt dadurch, was Personalaufwände, Bereitstellungszeiten und Kosten reduziert.
Deklarative Infrastrukturen gehen noch einen Schritt weiter und übernehmen zeitaufwändige repetitive Tätigkeiten, was nicht nur die Time-to-Market, sondern nach Schätzungen von Experten auch die Fehlerrate beim Aufsetzen der Infrastruktur um etwa 90 Prozent senkt (siehe: ESG First Look, „Automating IT Infrastructure with Dell EMC Powerone Autonomous Infrastructure“ vom Oktober 2019). Dadurch entfällt auch die Zeit, die anschließend für die Fehlersuche und -behebung aufgewendet werden müsste.
Automatisierung reduziert Anzahl der Arbeitsschritte um 98 Prozent
In modernen Rechenzentren „out of the box“ nutzen Administratoren Infrastruktur-Templates in Form von Cluster-Resource-Gruppen (CRGs), die den typischen Ressourcenbedarf bestimmter Workloads bereits abbilden. CRGs orientieren sich dabei an Best Practices. Der Admin übernimmt die vorgegebenen Werte für Kern-Parameter wie vCPU, vCores, vRAM, vStorage, vSAN und vSwitches oder modifiziert sie, falls ein Workload zum Beispiel untypisch viel vStorage benötigt.
Falls gewünscht, kann er auch dedizierte physikalische Ressourcen zuordnen. Stark automatisierte Infrastrukturen reduzieren die Komplexität der IT und senken die Fehleranfälligkeit, die manueller Arbeit nun einmal anhaftet. Zusätzlich erhalten die Geschäftsbereiche deutlich schneller die IT-Ressourcen, die sie für erfolgreiches Arbeiten benötigen.
Das Ausrollen eines typischen 16-Nodes-Clusters, das viele Hundert Einzelschritte erfordert und je nach Komplexität einige Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen kann, verkürzt sich durch Infrastruktur-Automatisierung auf ein knappes Dutzend manueller Arbeitsschritte. Das entspricht einer Reduktion der erforderlichen Schritte um 98 Prozent.
Deklarativ statt manuell
Deklarative Infrastrukturen legen Nodes- und Virtualisierungs-Cluster selbständig an, übernehmen das Management der Cluster und die Kontrolle der Key-Performance-Parameter. Wird zum Beispiel vStorage knapp, alloziert das System automatisch zusätzlichen Speicher. Solche Infrastrukturen verschaffen Administratoren eine bessere „User Experience“ und einen Komfort, der dem der Public Cloud schon sehr nahekommt.
Dort gehören das Ausrollen, die Kontrolle und das Management der bereitgestellten Infrastruktur-Ressourcen zu den Aufgaben, die der Cloud Provider übernimmt. Die Computer-, Storage- und Netzwerk-Ingenieure des Unternehmens werden von sich wiederholenden Routinetätigkeiten befreit und können sich auf innovative, Mehrwert-schöpfende Projekte konzentrieren.
Nach aktuellen Umfragen hat für mehr als die Hälfte der Unternehmen die Digitale Transformation Top-Priorität, zum Beispiel so der Flexera-2020-Bericht, „Digital Transformation Planning Report“. Rechenzentren „out of the box“ schaffen Freiräume, die genutzt werden können, um das eigene Geschäftsmodell zukunftssicher aufzustellen und die Digitale Transformation erfolgreich zu meistern.
Die Transformation der Infrastruktur ist der Anfang
Infrastrukturen, die sich selbst organisieren und eigenständig Entscheidungen treffen, schaffen die Grundlagen für den zukünftigen Erfolg. Die Digitale Transformation beginnt deshalb mit einer Transformation der Infrastruktur. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Unternehmen, die Speicher-intensive Enterprise-Applikationen im Einsatz haben, besonders stark von der Infrastruktur-Automation profitieren.
Zu den speicherhungrigen Business-Applikation zählen zum Beispiel ERP-Lösungen, großvolumige Datenbanken und komplexe Virtualisierungs-Cluster mit Zehntausenden oder Hunderttausenden virtueller Maschinen und Containern. Auch moderne Microservices-Architekturen, deren Komponenten je nach Auslastung und Workload Ressourcen in unterschiedlicher Ausprägung benötigen, können sehr davon profitieren.
Hochgradig automatisierte Infrastrukturen verbessern das schon einige Jahre alte Konzept der Hyperkonvergenz und treiben es einen entscheidenden Schritt weiter voran. Doch die Reise geht weiter. IT-Experten in den Unternehmen schätzen, dass die heute auf dem Markt erhältlichen Infrastruktur-Lösungen und -Appliances auf einer Automatisierungsskala von Phase 1 (alles manuell) bis Phase 6 (komplett autonom) Phase 3 bis 4 erobert haben (siehe: Moor Insights & Strategy 2019, „Dell EMC Powerone Accelerates IT Transformation Through Autonomous Infrastructure“).
Vollständige Autonomie ist noch nicht erreicht, aber in greifbarer Nähe. Zwar sind innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz und Machine Learning in den heutigen Compute- und Storage-Systemen bereits verbaut, aber ihr Potenzial ist noch längst nicht ausgereizt. In Zukunft kommt es darauf an, KI und ML so weit zu perfektionieren, dass Infrastrukturen ohne menschliches Zutun komplett autonom agieren können.
Flexible Mietmodelle für On-premises-Infrastrukturen
Über den Erfolg am Markt entscheiden nicht nur zukunftsfähige Technologien, sondern auch zukunftsfähige Zahlungsmodelle. Bereits heute können Administratoren mit stark automatisierten Infrastrukturen eine der Cloud-ähnliche Erfahrung machen. Zu einer Cloud-gerechten Bepreisung „Bezahlen nach Verbrauch“ ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.
Große „Alles-aus-einer-Hand“-Anbieter stellen schon heute flexible Zahlungsmodelle für On-premises-Infrastrukturlösungen bereit: Eine Kerninfrastruktur wird vom Kundenunternehmen als fixe Lösung eingekauft, die Nutzung und Bepreisung zusätzlicher Ressourcen erfolgt jedoch auf Mietbasis und kann je nach Bedarf flexibel gekündigt werden. Kundenunternehmen erwerben damit die nötige Agilität, die es heute braucht, um schneller als die Konkurrenz auf neue Herausforderungen reagieren zu können.
* Johannes Sieben ist Manager Pre-Sales Modern Datacenter bei Dell Technologies Deutschland.
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