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Leistung, Sicherheit, Stabilität und Skalierbarkeit Was ist ein Linux-Server?

Autor / Redakteur: Dipl. Betriebswirt Otto Geißler / Ulrike Ostler |

Ein Linux-Server ist eine effiziente und kostengünstige Version des Open-Source-Betriebssystems Linux. Er wurde für anspruchsvolle Geschäftsanwendungen wie Netzwerk- und Systemadministration, Datenbankverwaltung und Web-Dienste entwickelt.

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Ein Linux-Server bietet eine kostengünstige Option für die Bereitstellung von Inhalten, Anwendungen und Services.
Ein Linux-Server bietet eine kostengünstige Option für die Bereitstellung von Inhalten, Anwendungen und Services.
(Bild: © djama - stock.adob.com)

Linux ist zunächst einmal nur ein Betriebssystemkern beziehungsweise Kernel, der sonst keine weiteren Elemente enthält. Da der Linux-Kernel für sich alleine nicht lauffähig wäre, muss man ihn mit zusätzlicher Software wie beispielsweise den GNU-Core-Utilities und vielen anderen Anwendungsprogrammen kombinieren.

Linux braucht Distributionen

Damit ein arbeitsfähiges System bereitgestellt werden konnte, wurden die Tools des GNU-Projekts schnell für Linux angepasst. So eine „Zusammenstellung“ wird „Linux-Distribution“ bezeichnet und kann je nach Anforderung sehr unterschiedlich ausfallen. Die Herausgeber solcher Linux-Distributionen werden analog Distributoren genannt.

Linux-Distributionen umfassen verschiedene Software-Komponenten wie zum Beispiel den Linux-Kernel, Treiber, eine Installationsumgebung, graphische Umgebungen und eine Vielzahl von Programmen, die zusammen als Einheit das eigentliche Betriebssystem bilden. Somit ist das Betriebssystem Android für Smartphones im Prinzip auch eine Linux-Distribution.

Die ersten Distributionen waren 1992 MCC Interim Linux, Softlanding Linux System (SLS) und Yggdrasil Linux. Die älteste bis heute noch existierende Distribution nennt sich Slackware und stammt aus dem Jahre 1993. Zu den führenden Linux-Server-Betriebssystemen gehören CentOS, Debian, Ubuntu Server, Slackware und Gentoo.

Diese verschiedenen Varianten von Linux-Servern wurden für jeweils unterschiedliche Anwendungen konzipiert. Wer zum Beispiel einen Webserver mit Linux betreiben möchte, der nutzt unter Umständen die Linux-Distribution CentOS. Wenn eine Anwendung von Tausenden oder noch mehr Usern sich im Einsatz befindet, dann steckt zum Beispiel ein Red Hat Enterprise- oder Ubuntu-Server dahinter.

Zuverlässige Alternative

Mit der Verbreitung dieser Linux-Distributionen erhielten somit auch mehrere Entwickler die Möglichkeit, das System auf Herz und Nieren zu prüfen. Auf diese Weise vergrößerte sich die Anzahl der Distributionen und ein immer größerer Einsatzbereich konnte erschlossen werden. Mit der Zeit stand Linux zunehmend für Sicherheit, Konsistenz und Flexibilität und wurde zu einer attraktiven Alternative zu Server-Betriebssystemen der bereits etablierten Hersteller.

Zudem sollten Linux-Server den stetig wachsenden Anforderungen an Geschäftsanwendungen wie zum Beispiel System- und Netzwerkadministration, Webservices und Datenbankverwaltung noch idealer gerecht werden. So erreichen Anwender mit Linux eine maximale Systemleistung, da beispielsweise für den Betrieb von Linux-Servern zum Beispiel keine grafische Benutzeroberfläche notwendig ist. Das heißt, alle Befehle können über die Eingabeaufforderung ausgeführt werden.

Vielfacher Einsatz von Linux

Auf Grund der Verfügbarkeit des Quellcodes konnte Linux schon früh auf unterschiedliche Hardware-Plattformen portiert worden. Wobei der hohe Verbreitungsgrad in der Öffentlichkeit wiederum eher unbekannt ist. So hat Google von Beginn an bis heute Tausende von Linux-Servern im Einsatz, die mittlerweile eine große Anzahl von Diensten bereitstellen. Das heißt, bei jeder Suchanfrage an Google spielt Linux eine tragende Rolle.

Der hierzulande beliebte DSL-Router „Fritzbox“ nutzt ebenfalls Linux und profitiert von den Vorteilen einer sehr guten Netzwerkfähigkeit, Anpassbarkeit durch Verfügbarkeit des Quellcodes und die geringen Hardware-Anforderungen. Wobei AVM den DSL-Router nicht nur für die eigene Marke produziert, sondern als OEM-Hersteller auch anderen DSL-Anbietern liefert.

Google hat mit Android ein Betriebssystem auf Linux-Basis für Smartphones entwickelt, das von einer großen Anzahl von Handy-Herstellern verwendet wird. Auf einem Großteil der so genannten Supercomputer läuft Linux. Wobei hier die Netzwerkfähigkeit, Hardware-Unterstützung und Skalierung bei einer Vielzahl von CPU-Kernen im Vordergrund stehen.

Linux-Server sind auch vielfach für die Bereitstellung von Webseiten und den Versand von E-Mails zuständig. Die Navigationsgeräte von „TomTom“ setzen ebenfalls auf Linux. Hersteller von AV-Receivern setzen Linux ein, um Audio-Dateien über USB-Massenspeichergeräte oder Netzwerk abzuspielen.

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