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Enge Beziehungen zwischen Apps und Hardware sind Absicht Was ist ein Dedicated Server?

Autor / Redakteur: lic.rer.publ. Ariane Rüdiger / Ulrike Ostler |

Manche Applikationen sind anspruchsvoller als andere. Für solche braucht es einen dedizierten Server, in Englisch: dedicated Server

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Insesondere leistungshungrige Applikationen, in der Cloud oder beim Hosting auch solche mit sensiblen Daten bekommen einen speziellen Server zugeteilt und nutzen keine shared ressources. Der Trend geht sogar zu einer gezielten Auswahl an Hardwarekomponenten, etwa Flash oder Asics oder GPUs oder eine individuelle Konfiguration aus solchen.
Insesondere leistungshungrige Applikationen, in der Cloud oder beim Hosting auch solche mit sensiblen Daten bekommen einen speziellen Server zugeteilt und nutzen keine shared ressources. Der Trend geht sogar zu einer gezielten Auswahl an Hardwarekomponenten, etwa Flash oder Asics oder GPUs oder eine individuelle Konfiguration aus solchen.
(Bild: © djama - stock.adob.com)

Die meisten Anwendungen laufen heute als virtuelle Maschinen auf Serverhardware, deren Ressourcen sie sich mit anderen teilen. Doch es gibt noch immer Applikationen, die aus unterschiedlichen Gründen auf einer eigener, ihnen explizit zugewiesenen Hardware laufen. Diese Serverhardware bezeichnet man als dedicated, dedizierten Server.

Sicherheit und Leistung sprechen für Bare Metal

Es gibt mehrere wichtige Gründe dafür, einen dedicated oder Bare Metal Server statt der ressourcensparenden, kostengünstigeren und weit flexibleren Virtuellen Maschine zu verwenden. Oft geht es um die erhöhte Sicherheit, wenn eine Applikation auf einer physisch separierten Hardware liegt. Denn das minimiert auch die Zugriffe und macht sie besser kontrollierbar.

Doch auch hohe oder sehr spezifische Leistungsanforderungen können es nahelegen, eine Ressource auf einer eigenständigen Hardware zu betreiben. So werden leistungshungrige Business-Applikationen gern auf dedizierten Servern betrieben.

Dedizierte Server im Unternehmensumfeld

Viele dedizierte Server arbeiten in Private Clouds oder konventionellen Inhouse-Rechenzentren. Die wichtigsten Hardwarelieferanten für solche Geräte sind Dell und HPE, bei den Prozessoren dominiert Intel über AMD.

Der wichtigste Vorteil solcher Implementierungen liegt in der vollen Kontrolle über die Infrastruktur. Ein besonders sicherheitsbedürftiger Server kann beispielsweise in einem hochsicheren Raum getrennt von der übrigen Infrastruktur betrieben werden.

Dedizierte Server gehören aber auch in unterschiedlichsten Konfigurationen, Qualitäten und Preislagen zum Standardleistungsangebot vieler Dienstleistungsrechenzentren und selbstverständlich zu den Cloud-Services der Hyperscaler.

Hyperscaler bieten unübersehbare Vielfalt bei Servertypen

Kommen sie aus Public Clouds, werden dedizierte Server als Serverinstanzen bezeichnet, si können unterschiedliche Merkmale haben. AWS beispielsweise bietet etwa 50 dedizierte Serverinstanzen sowie dazu jeweils eine ganze Reihe Unterausprägungen mit unterschiedlicher Core- und Socket-Zahl an.

Die Preise für Bare-Metal-Server aus Dienstleistungs-Datacenter können sich je nach Ausstattung von Cents bis zu dreistelligen Euro-Beträgen pro Nutzungsstunde bewegen. Manche Provider bieten dedizierte Server auch mit vorinstalliertem Betriebssystem, etwa Windows an.

Mehrere Apps auf einem dedizierten Server?

Aus der Perspektive von Public-Cloud-Dienstleistern bedeutet übrigens „dediziert“ nicht unbedingt, dass nur eine einzige Anwendung auf dem Server läuft. Vielmehr geht es ihnen primär darum, dass nur ein einziger Kunde auf die angemieteten Serverressourcen zugreift.

Ob dieser nun eine oder per Virtualisierung mehrere Applikationen darauf laufen lässt, bleibt ihm überlassen – dediziert ist der Server aus Sicht des Providers trotzdem. Daher kostet er auch mehr als ein virtueller Server aus einer gemeinsam genutzten Ressource.

Dass die nötigen Ressourcen bei Dienstleistern ständig auf Vorrat bereitgehalten werden, resultiert in ultrakurzen Bereitstellungszeiten im Minuten- oder gar Sekundenbereich. Das ist mit einer Inhouse-Rechenzentrumsumgebung kaum zu vergleichen, wo es von der Bestellung bis zur Bereitstellung eines dedizierten Servers oft Wochen oder gar Monate dauert. Von Vorteil ist so viel Speed besonders, wenn Ressourcen schnell erweitert werden müssen.

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