IP-Insider-Leitfaden für die VMware-Netzwerkkonfiguration So konfigurieren Sie Ihre virtuellen Maschinen richtig

Autor / Redakteur: Johann Baumeister / Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner |

Wenn virtuelle Maschinen kommunizieren, dann können sie dies innerhalb desselben Hosts mit anderen VMs tun oder in Kontakt zu anderen VM auf anderen Hosts treten. Aber auch die direkte Kommunikation mit einem physikalischen Server muss möglich sein. Welche Einstellungen zum optimalen Einrichten dieser Varianten nötig sind, zeigt dieser Leitfaden.

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Soll eine virtuelle Maschine vernetzt werden, dann sind zahlreiche Einstellungen nötig.
Soll eine virtuelle Maschine vernetzt werden, dann sind zahlreiche Einstellungen nötig.

Virtuelle Maschinen benötigen, ebenso wie physische Maschinen, einen Kommunikationskanal mit anderen Geräten. Bei physischen Systemen erfolgt diese Kommunikation durch die physischen Netzwerkinterfaces, den Network Interface Cards (NICs).

Damit virtuelle Maschinen auf andere Systeme zugreifen können benötigen diese ebenfalls ein Netzwerkinterface. Diese NICs werden als virtuelle NICs in der VMware Workstation nachgebildet. Dazu stellt die Workstation vier unterschiedliche Varianten bereit. Diese werden als "Bridged", "NAT" (network address translation), "Host-only" und mit einem benutzerdefinierbaren Namen bezeichnet.

Außerdem stellt VMware Workstation intern virtuelle Switches zur Verfügung. An diese virtuellen Switches werden die virtuellen Maschinen anschlossen. Dies erfolgt allerdings, anders als bei physischen Switches, durch eine reine Softwarekonfiguration. In Windows-basierten Hosts sind insgesamt bis zu 10 virtuelle Switches möglich. Bei Linux als Host steigt die Anzahl der virtuellen Switches auf 255. Die virtuellen Switches werden standardmäßig auch mit den oben erwähnten Netzwerkinterfaces verknüpft.

Das "Briged"-NIC

Virtuelle Maschinen die an einer "Briged"-NIC hängen, erhalten einen direkten Zugang zu einer physikalischen Netzwerkkarte des Hosts. Diese Systeme erhalten somit eine Brücke zur Physik. Standardmäßig wird dieses Netzwerk als VMnet0 bezeichnet (siehe Abbildung1).

Das NAT-NIC

Virtuelle Maschinen die via NAT-NIC kommunizieren sollen, können zwar auch auf Ressourcen außerhalb der VM oder des Hosts zugreifen, deren IP-Adressen werden aber dem NAT-Vorgang unterzogen (Network Adress Translation). Nach den Voreinstellungen ist diese das VMnet8.

Das Host-only-NIC

Virtuelle Maschinen mit Host-only System wiederum können nur untereinander und innerhalb des jeweiligen Hosts kommunizieren. In der Standardkonfiguration erhält dieses Netzwerk den Namen VMnet1.

DHCP Server integriert

Die virtuellen Gäste können mit maximal 10 Netzwerken verknüpft werden. Ein virtueller Netzwerkadapter wird immer automatisch für eine virtuelle Maschine erzeugt, wenn für diese eine Netzwerkanbindung durch den Assistenten eingerichtet wird. Dieser virtuelle Netzwerkadapter erscheint dann im Gastsystem als AMD PCNET PCI-Adapter oder als Intel Pro/1000 MT Server-Adapter. Auf Windows-Vista und Windows-7-Gästen ist es immer der Intel Pro/1000 MT Server-Adapter.

Ferner stellt die VMware Workstation intern auch einen DHCP-Server bereit (Abbildung 2). Dieser DHCP-Server kann von den virtuellen Maschinen genutzt werden, die keinen Zugang zu einem physischen bzw. externen DHCP-Server außerhalb der Workstation haben. Dies gilt i.d.R. für VMs die an NAT- oder Host-only-NICs hängen. Auf diese Weise können z.B. mehrere Server, die in den virtuellen Maschinen der VMware Workstation laufen, automatisch von dem internen DHCP-Server eine IP-Adresse erhalten.

Briged-Systeme haben Zugang nach "draußen". Die VMware-Konzepte sehen daher vor, dass sich Briged-Systeme ihre IP-Adresse von einem externen DHCP-Server abholen.

weiter mit: Netzwerkinterfaces in der Praxis und optimalen Netzwerk-Einstellungen

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