Möglichkeiten, Installation und Einrichtung Pydio Cells – Die Owncloud-Alternative
„Pydio Cells“ gehört zu den bekanntesten Alternativen des Private-Cloud-Angebots Owncloud. Mit Pydio kann schnell und einfach eine eigene Cloud aufgebaut werden. Es stehen auch Synchronisierungs-Apps für Windows, MacOS und Linux zur Verfügung sowie Apps für IOS und Android.
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Pydio Cells war früher unter der Bezeichnung „Ajaxplorer“ bekannt. Die private-Cloud-Software kann unter Windows, Linux und MacOS installiert werden. Außerdem steht auch ein Docker-Image zur Installation zur Verfügung.
Die Home Distribution von Pydio steht kostenlos unter der AGPL v3-Lizenz zur Verfügung. Unternehmen benötigen eine kommerzielle Lizenz. Diese bietet erweiterte Authentifizierungsmöglichkeiten eine verbesserte Verwaltung und mehr Sicherheitsfunktionen.
Pydio Cells installieren – Docker Image nutzen
Am schnellsten geht die Bereitstellung von Pydio Cells als Docker-Image. Dieses kann auf Container-Hosts mit Windows und Linux problemlos eingebunden werden. Download und Start kann zum Beispiel mit dem folgenden Befehl durchgeführt werden:
docker run -d -p 443:443 pydio/cells
Pydio Cells benötigt den Zugriff auf eine „MySQL“ oder „MariaDB“-Datenbank. Nach der Inbetriebnahme des Containers kann mit einem Web-Browser auf den Container zugegriffen werden. Hier erfolgt schließlich die restliche Einrichtung. Im Docker-Hub sind mehr Informationen zum Betrieb von Pydio als Container zu finden.
Installation auf Windows und Linux
Die Installation unter Windows und Linux ist generell recht ähnlich. Zunächst müssen die Installationsdateien heruntergeladen werden. Danach wird das Archiv extrahiert. Die Installation wird mit der Datei „cells.exe“ ausgeführt. Mit dem Befehl „cells install“ wird die Installation gestartet. Unter Linux und MacOS muss zuvor noch „chmod +x cells“ ausgeführt werden. Hier muss auch noch festgelegt werden, dass der Cells-Server Ports öffnen darf:
setcap 'cap_net_bind_service=+ep' cells
Sobald die Installation gestartet wurde, öffnet sich ein Web-Browser-Fenster und ermöglicht die Einrichtung von Pydio Cells. Die Einrichtung und der Start von Cells kann auch direkt in der Eingabeaufforderung oder im Terminal erfolgen. In diesem Fall wird „cells start“ eingegeben.
Startet der Browser nicht automatisch, sind im Fenster IP-Adresse und Port zu sehen, die Pydio Cells nutzt. Bei der Einrichtung kann im Terminal auch festgelegt werden, welche IP-Adresse und welchen Port Pydio verwenden soll. Nach der Installation kann Cells mit der festgelegten Konfiguration immer mit „cells start“ gestartet werden.
Pydio Cells auf Ubuntu 20.04 installieren
Wer Pydio Cells dauerhaft produktiv betreiben will, sollte den Einsatz eher auf einem Linux-Server, zum Beispiel Ubuntu 20.04 durchführen. Hier ist auf Dauer ein stabilerer Betrieb möglich. Wie bei allen Neuinstallationen sollte der Server zunächst auf den neusten Stand gebracht werden. Die Installation und Grundeinrichtung von Pydio erfolgt in diesem Fall über das Terminal:
sudo apt-get update -y
sudo apt-get upgrade -y
Wenn auf dem Server Komponenten aktualisiert wurden, kann es sinnvoll sein, den Server mit „sudo reboot“ neu zu starten. Für den Betrieb von Pydio werden MySQL, Apache, PHP und andere Pakete benötigt. Auch hier erfolgt die Installation im Terminal. Anschließend werden die notwendigen Voraussetzungen für Pydio Cells installiert (MySQL/MariaDB, Apache, PHP). Generell kann es sinnvoll sein auch einen SMTP-Server mit „Postfix“ zu installieren, damit Benachrichtigungen in der Cloud durch den lokalen Server verschickt werden können:
sudo apt -y install apache2 mariadb-server apt-transport-https libapache2-mod-php php-{cli,fpm,json,mysql,zip,gd,mbstring,curl,xml,pear,bcmath,intl,opcache,xml}
sudo apt -y install mariadb-server wget unzip -y
Vor der Installation sollte noch MariaDB konfiguriert werden. Hier geht es vor allem um die Benutzeranmeldungen zur Verwaltung der Datenbank. Zur Konfiguration sollte dem Root-Benutzer noch Zugriff auf MySQL/MariaDB gewährt werden:
sudo mysql -u root
UPDATE mysql.user SET plugin = 'mysql_native_password' WHERE User = 'root';
FLUSH PRIVILEGES;
QUIT;
Generell ist es sinnvoll für Pydio Cells eine eigene Datenbank zu erstellen:
CREATE DATABASE pydio;
GRANT ALL ON pydio.* TO 'pydio-user'@'localhost' IDENTIFIED BY '<Sicheres Kennwort>' WITH GRANT OPTION;
FLUSH PRIVILEGES;
EXIT;
Anschließend kann Pydio installiert werden:
echo "deb https://download.pydio.com/pub/linux/debian/ bionic main" | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/pydio.list
wget -qO - https://download.pydio.com/pub/linux/debian/key/pubkey | sudo apt-key add -
sudo apt update
sudo apt install -y pydio pydio-all
sudo a2enmod rewrite
sudo systemctl restart apache2
sudo systemctl enable apache2
sudo systemctl status apache2
Pydio einrichten
Nach der Installation steht Pydio auf dem Server zur Verfügung. Über die URL https://<IP-Adresse>/pydiolässt sich die Einrichtung des Servers starten. Zunächst wird die Installation überprüft. Anschließend wird die Einrichtung des Servers gestartet. Im Rahmen der Einrichtung wird auch die Verbindung zur Datenbank getestet. Hier müssen der Name und das Kennwort eingegeben werden.
Wenn die Konfiguration korrekt eingegeben wurde, kann die erste Anmeldung mit dem Admin-Benutzer erfolgen. Dessen Anmeldedaten werden im Rahmen des Assistenten eingegeben. Nach der Einrichtung über den Assistenten beginnt eine Einführungstour, in der die einzelnen Bereiche von Pydio vorgestellt werden. Jetzt ist Pydio einsatzbereit und kann von den Anwendern genutzt werden.
Über das Menü mit den drei Punkten und der Auswahl von „Settings“ auf der linken Seite oben werden die Einstellungen erreicht. Hier ist auch das Dashboard für den Administrator zu finden. Im Dashboard stehen die verschiedenen Befehle zur Verfügung, mit denen Benutzer, Workspaces und alle anderen wichtigen Objekte von Pydio angelegt und konfiguriert werden.
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