Studie von Red Hat belegt Handlungsbedarf deutscher Firmen IT-Automatisierung lediglich in 18 von 100 Unternehmen nennenswert
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Laut den Angaben einer Red-Hat-Studie haben erst 18 Prozent der befragten deutschen Großunternehmen eine unternehmensweite IT-Automatisierung erreicht, was heißt: Die wichtigsten IT-Prozesse werden teamübergreifend automatisiert. Weitere 25 Prozent verfolgen zwar eine Automatisierungsstrategie, haben aber noch gar nicht damit begonnen.

Für die Studie „Thriving through change with enterprise-wide automation“ wurden 1.200 IT-Führungskräfte in großen Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien zur Bedeutung der Automatisierung in ihrer Organisation heute und in der Zukunft befragt. Zudem wurden die Herausforderungen untersucht, die einen erfolgreichen Einsatz der Automatisierung verhindern.
Die zentralen Ergebnisse der befragten deutschen Unternehmen im Überblick:
- 36 Prozent der Befragten glauben, dass die größten Vorteile einer unternehmensweiten IT-Automatisierung ein besserer Kundenservice und eine bessere Kundenerfahrung sind.
- Ohne unternehmensweite IT-Automatisierung befürchten 32 Prozent der Unternehmen, dass sie in Zukunft nicht mehr in der Lage sein werden, gesetzliche Vorschriften einzuhalten.
- Als größte geschäftliche Herausforderung betrachten 29 Prozent die vorhandenen Business-Silos und 25 Prozent Umsatzrückgänge und Kundenverluste.
- Für 39 Prozent der Befragten ist das Supply-Chain-Management der Wegbereiter für die Automatisierung.
Richard Henshall, Director of Product Management Ansible bei Red Hat, sieht als Hauptgrund für Automatisierungsbestrebungen Folgendes: „Unternehmen stellen sich heute die Frage, wo sie die richtigen Leute finden, wie sie sie weiterbilden und wie sie ihre Teams motivieren können, den Wandel voranzutreiben. Automatisierung sollte ein collaborative und agiler Prozess sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen von Anfang an befähigt und motiviert werden und sich kontinuierlich engagieren.“
Belkacem Moussouni, Head of Business Development, EMEA – Automation bei Red Hat fügt hinzu:
„[Intelligentere und autonomere Automatisierungslösungen ...] werden die Mitarbeiter von manuellen Tätigkeiten befreien, Risiken reduzieren sowie bei der Auditierung und Umsetzung von Compliance helfen.“
Die größten Herausforderungen bei der Automatisierung
100 Prozent der in den vier europäischen Ländern befragten IT-Führungskräfte bestätigen, dass eine unternehmensweite IT-Automatisierung Vorteile bringt. Genannt werden dabei unter anderem ein besserer Kundenservice (33 Prozent), höhere Umsätze (30 Prozent) und produktivere Teams (28 Prozent).
Ein Viertel der Befragten verfügt bis dato allerdings noch nicht über eine Automatisierungsstrategie. So haben 82 Prozent der Unternehmen, die Automatisierung einsetzen, bisher keine unternehmensweite IT-Automatisierung erreicht. Dafür nennen sie die folgenden Gründe:
- Die Teams verfügen nicht über die erforderlichen Fähigkeiten zur Umsetzung der Automatisierung (29 Prozent).
- Die Technologie des Unternehmens ist nicht ausgereift genug, um eine Automatisierung umzusetzen (28 Prozent).
- Es bestehen Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen der Automatisierung auf die Cyber-Sicherheit (28 Prozent).
Hilfe aus dem Hause IBM und Red Hat
Der zunehmende Einsatz von generativen KI-Tools wie „Ansible Lightspeed“ mit „IBM Watsonx Code Assistant“ kann laut Red Hat dazu beitragen, diese Herausforderungen künftig zu bewältigen. Mit Ansible Lightspeed wären Benutzer dazu in der Lage, konsistente und qualitativ hochwertige Code-Empfehlungen für Automatisierungen zu generieren. Zudem erleichtere die Software auch unerfahrenen Benutzern die Automatisierung von Aufgaben.
Mitarbeitervorbehalte
Auf die Frage, wie ihre Teams auf die Einführung neuer Technologien oder Prozesse reagieren, gaben 92 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen an, dass die Teams Veränderungen kritisch gegenüberstehen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen, darunter das Gefühl, keine Zeit für die Implementierung von Automatisierung zu haben (45 Prozent). 40 Prozent befürchten eine Überforderung durch zu komplizierte oder zu technische Änderungen und 39 Prozent wollen selbst entscheiden und sich nicht vorschreiben lassen, welche Prozesse oder Technologien sie einsetzen.
Nach Ansicht der Befragten kann ein effizientes Change Management erreicht werden, indem zu Beginn und während des gesamten Veränderungsprozesses die Vorteile klar dargelegt werden (32 Prozent) und die Teams geschult werden, damit sie über die notwendigen Fähigkeiten zur Umsetzung der Veränderungen verfügen (31 Prozent). Zudem sollten die Teams in den gesamten Veränderungsprozess einbezogen werden, um ein Mitspracherecht zu erhalten (29 Prozent).
... und andere Herausforderungen
Mit Blick auf die Zukunft identifizieren die befragten IT-Führungskräfte eine Reihe von Herausforderungen, die sich auf ihre Unternehmen auswirken werden, darunter Umsatzrückgänge und/oder Kundenverluste (22 Prozent), Budgetkürzungen (22 Prozent) und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (21 Prozent).
Die Befragten, deren Unternehmen noch keine unternehmensweite Automatisierung erreicht haben, halten eine solche Automatisierung für eine wichtige Unterstützung bei der Bewältigung künftiger Herausforderungen: Sie gehen davon aus, dass
- Unternehmen ohne unternehmensweite IT-Automatisierung in Zukunft nicht in der Lage sein werden, neue Technologien (wie die generative KI) einzuführen (28 Prozent) oder Talente einzustellen und zu halten (26 Prozent),
- die unternehmensweite IT-Automatisierung Unternehmen dabei unterstützen wird, die Zusammenarbeit innerhalb ihrer Teams zu erleichtern (22 Prozent) und besser auf den Klimawandel vorbereitet zu sein (22 Prozent),
- Unternehmen ohne unternehmensweite IT-Automatisierung scheitern werden (21 Prozent).
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