Compute inklusive Heizen gefällt auch in Fernost Cloud&Heat Technologies expandiert nach Asien

Redakteur: Ulrike Ostler |

Cloud&Heat Technologies hat eine Handelspartnerschaft mit Inabata & Co. Ltd. aus Japan geschlossen. Damit startet das Dresdener Unternehmen den Vertrieb seiner Rechenzentrums- und Cloud-Produkte im asiatischen Raum. Inabata ist zugleich der erste asiatische Kunde, der einen Auftrag erteilt hat.

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Für das norwegische Unternehmen Envirotech Solutions hat Cloud&Heat das weltweit erste direktwassergekühlte, mobile Rechenzentrum in einen herkömmlichen ISO-Seefrachtcontainer gebaut. Ausgestattet mit sechs Server-Schränken, die Platz für Netzwerk, Storage und leistungsstarke Compute-Komponenten bieten, brachte das Unternehmen eine hohe Packungsdichte unter.
Für das norwegische Unternehmen Envirotech Solutions hat Cloud&Heat das weltweit erste direktwassergekühlte, mobile Rechenzentrum in einen herkömmlichen ISO-Seefrachtcontainer gebaut. Ausgestattet mit sechs Server-Schränken, die Platz für Netzwerk, Storage und leistungsstarke Compute-Komponenten bieten, brachte das Unternehmen eine hohe Packungsdichte unter.
(Bild: Cloud&Heat technologies)

In Deutschland gaben die Projekte von Cloud&Heat noch eher einen Pilotcharakter. Doch nun findet das Konzept, direkt mit der Server-Abwärme Gebäude zu heizen offenbar in Japan Gefallen. Nach mehreren initialen Treffen in Dresden haben Nicolas Röhrs, CEO, und Dr. Marius Feldmann, COO, von Cloud&Heat Technologies mit dem international tätigen Handelskonzerns Inabata & Co. Ltd. aus Osaka ihre Handelsgespräche mit einem Konzessionsvertrag erfolgreich abgeschlossen.

Der japanische Partner bekommt Ready-to-run-Container, die mit GPU-Rechnern gefüllt sind. GPUs dienen etwa als Akzeleratoren beim Krypto-Mining und bei Echtzeitanalysen.
Der japanische Partner bekommt Ready-to-run-Container, die mit GPU-Rechnern gefüllt sind. GPUs dienen etwa als Akzeleratoren beim Krypto-Mining und bei Echtzeitanalysen.
(Bild: Cloud&Heat Technologies)

Zugleich hat der japanische Konzern auch für sich selbst einen voll ausgebauten Container mit GPU-Rechenleistung bei dem deutschen Unternehmen geordert um die Produkte den lokalen japanischen und regionalen Kunden vorzustellen. Das voraussichtliche Ankunftsdatum des Containers in Japan ist Mitte April. Anschließend wird der Container an einen Solarpark nördlich von Tokio angeschlossen, um dort erneuerbare Energien zu nutzen.

„Dies ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung von Cloud&Heat vom einstigen Start-up zu einem weltweit operierenden Unternehmen. Wir freuen uns sehr, dass das Interesse nach unseren nachhaltigen Rechenzentrumslösungen und individuellen Cloud-Infrastrukturen auch in anderen Teilen der Welt stetig wächst“, fasst Geschäftsführer Röhrs zusammen.

Die Inabata Group bietet weltweit Produkte und Dienstleistungen für die Bereiche Informationstechnologie und Elektronik, Chemie, Life Industry, Kunststoffe, Gehäuse und Öko-Materialien an.
Die Inabata Group bietet weltweit Produkte und Dienstleistungen für die Bereiche Informationstechnologie und Elektronik, Chemie, Life Industry, Kunststoffe, Gehäuse und Öko-Materialien an.
(Bild: Cloud&Heat Technologies)

Der Vertrag aus Sicht von Inabata

Der Konzessionsvertrag mit Inabata sieht zunächst den Vertrieb in Japan vor. In Zusammenarbeit mit Inabata soll der Vertrieb künftig auf den gesamten asiatischen Raum ausgeweitet werden. Erste Gespräche mit potenziellen Kunden in Taiwan und Südkorea laufen bereits.

Toshihiro Matsuo, Manager in der Electronics und Information Division III bei Inabata, sagt: „Cloud&Heat bietet genau das, was der asiatische Markt braucht: einerseits skalierbare Rechenleistung in Form von Cloud-Diensten und andererseits eine Energie-effiziente und somit umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Rechenzentren.“

Er begründet das wie folgt: „Da das Portfolio von Cloud&Heat unter anderem den Aufbau von Rechenzentren in Containern umfasst, erlaubt es flexible Lösungen auch über weite Transportstrecken – ein enormer Wettbewerbsvorteil im Vergleich zu den großen, stationären Rechenzentren. Wir sehen großes Potenzial mit Blick auf wachsende Rechenbedarfe und ein gesteigertes Nachhaltigkeitsbewusstsein.“

Ausbau sächsisch-asiatischer Handelsbeziehungen

Die Partner werten das Abkommen auch als „neues Kapitel in den sächsisch-asiatischen“ Handelsbeziehungen. Insbesondere die IT-Branche in Sachsen pflege seit Jahren intensive Beziehungen zu Partnern aus Asien. Großinvestoren wie Samsung aus Korea, dessen Organikelektronik-Tochter Novaled derzeit sein neues Hauptquartier in Dresden für rund 20 Millionen Euro baut, als auch die intensive Zusammenarbeit in anknüpfenden Branchen wie die strategische Ausrichtung des Frachtverkehrs zwischen Asien und Europa über den Flughafen Halle/Leipzig prägen die wirtschaftliche Entwicklung des Standorts.

Japanische Firmen und Organisation zeichnen dabei mit über 40 Beteiligungen und zehn Niederlassungen in Sachsen einen Schwerpunkt. Die neue Partnerschaft von Cloud&Heat und Inabata eröffne nun einen weiteren Wirtschaftssektor, der für die Innovationskraft Sachsens stehe. Cloud&Heat-CEO Röhrs führt aus: „In Japan hat nicht zuletzt die Fukushima-Katastrophe die Notwendigkeit nachhaltiger und sicherer Lösungen für die Energienutzung, -gewinnung und ebenso für saubere Technologien mehr in den Fokus gerückt. Hier können wir an der Schnittstelle von IT, Sicherheit und Energiewende erprobte Lösungen anbieten, nach denen nunmehr immer mehr gesucht wird. Wir sind davon überzeugt, dass vor allem unser neuer Standort in Frankfurt als Best-Practice Beispiel auf viel Interesse stoßen wird.“

Die "Heizungsrohre" im Frankfurter Eurotheum-Cloud&Heat-Rechenzentrum.
Die "Heizungsrohre" im Frankfurter Eurotheum-Cloud&Heat-Rechenzentrum.
(Bild: Ulrike Ostler)

Das Dresdener Unternehmen hat 2016 das weltweit energie-effizienteste Rechenzentrum in der sächsischen Landeshauptstadt eingeweiht. Dank der von Cloud&Heat entwickelten Heißwasserkühltechnik nutzt es die entstehende Abwärme, um ein Gebäude mit 5.340 Quadratmetern Bruttogeschossfläche zu beheizen, während gleichzeitig die Kosten für Kühlung der IT-Hardware reduziert werden. Seit November letzten Jahres betreiben die Dresdener ein weiteres Rechenzentrum mit selbiger Technik im Eurotheum in Frankfurt am Main.

Das Konzept von Cloud&Heat Technologies

Im Cloud-Computing setzt Cloud&Heat auf OpenStack-basierte Public- und Private-Cloud-Angebote. Seit 2012 betreibt das Unternehmen eine eigene, auf verschiedene Standorte verteilte Cloud-Infrastruktur, auf der klassisches Cloud Computing (IaaS) angeboten wird.

Das RZ-Design bietet Flexibilität für den unterbrechungsfreien, reibungslosen Betrieb und der Container ist innerhalb von zwei Stunden transportfertig.
Das RZ-Design bietet Flexibilität für den unterbrechungsfreien, reibungslosen Betrieb und der Container ist innerhalb von zwei Stunden transportfertig.
(Bild: Cloud&Heat Technologies)

Mit der Konzeption, der Inbetriebnahme und Wartung maßgeschneiderter Cloud-Lösungen für Unternehmen komplettiert Cloud&Heat Technologies sein Portfolio um das „Datacenter in a Box“ und reagiert damit auf die rasant steigende Nachfrage nach unternehmensinternen Cloud-Infrastrukturen.

All unsere Cloud-Lösungen basieren auf der Cloud&Heat-eigenen Server-Basis „Datacenter in a Box“, die dank innovativer Heißwasserkühlung weltweit einzigartig Energie-effizient ist. Die Server-Abwärme wird direkt von den Wärme-Hotspots wie CPU oder RAM aufgenommen, abgeführt und kann zum Beheizen von Immobilien und zur Warmwasseraufbereitung genutzt werden. Das energie- und kosteneffiziente Konzept ist mehrfach preisgekrönt, durch den Deutschen Rechenzentrumspreis 2015 und 2016.

Die Online-Abstimmung unter 51 Einreichungen endet am 13. April 2018.
Die Online-Abstimmung unter 51 Einreichungen endet am 13. April 2018.
(Bild: Vogel IT-Medien GmbH)

Hinweis: Die Online-Abstimmung für den Deutschen Rechenzentrumspreis 2018 findet auf DataCenter-Insider statt. Wer mitmacht kann eine Eintrittkarte für die Veranstaltung "Future Thinking" gewinnen.

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