Gespeichert, gebrannt, gemountet Was ist ein ISO-Image?
Optische Datenträger sind mittlerweile nicht mehr so häufig im Einsatz wie noch vor einigen Jahren. Trotzdem sind sie immer noch weitverbreitet. Für Archivierungs- oder Verteilungszwecke hat sich der Einsatz von ISO-Images bewährt. Dabei handelt es sich um ein exaktes Abbild des Inhalts eines optischen Speichermediums.
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Der Begriff ISO-Image, auch ISO-Abbild oder ISO-Datei genannt, geht auf das Dateisystem optischer Datenträger zurück. Die ISO-9660-Norm kommt bei optischen Datenträgern wie etwa CDs, DVDs oder Blu-rays zum Einsatz und wurde bereits 1998 veröffentlicht. Sie bietet verschiedene Kompatibilitätsstufen mit unterschiedlich strengen Vorgaben, die beispielsweise die Länge der Dateinamen, Dateigrößen oder Verzeichnisebenen festlegen. Eine CD, die mit den striktesten Vorgaben des ISO-9660-Standards erstellt wurde, kann von nahezu jedem Betriebssystem gelesen werden.
Als Nachfolger von ISO 9660 hat sich die ISO-13346-Norm („Universal Disc Format“, UDF) etabliert. Sie löst im Vergleich zu ISO 9660 einige Beschränkungen auf und bietet Optimierungen für das Beschreiben von Datenträgern. UDF kommt insbesondere auf DVD- oder Blu-ray-Medien zum Einsatz.
Exaktes Abbild erstellen
Was aber, wenn eine genaue Kopie eines optischen Datenträgers gefragt ist? Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Inhalt vorhandener Discs vor Beschädigungen geschützt oder vor Verlust gesichert werden soll. Weitere gängige Szenarien sind zum Beispiel das Erstellen mehrerer Discs mit identischem Inhalt oder das Herunterladen eines Abbilds aus dem Internet, das später auf eine Disc gebrannt oder virtuell eingebunden wird.
Für solche Zwecke sind ISO-Images ideal. Sie enthalten ein identisches Abbild eines optischen Datenträgers einschließlich seines Dateisystems in einer einzigen Datei. Diese hat in der Regel die Dateiendung .iso, aber auch .img, .cdr, .bin, .ccd, .mds, .nrg oder .dvdr sind gängig. Je nach Betriebssystem ist die Anfertigung solcher Images ohne zusätzliche Software möglich.
Häufig kommen aber zu diesem Zweck spezielle Tools zum Einsatz. Der Inhalt einer ISO-Datei wird während ihrer Erstellung nicht komprimiert und ist eine genaue Sektor-für-Sektor-Kopie der jeweiligen Quelle. Kopiergeschützte Medien lassen sich nicht ohne weiteres in ein ISO-Abbild verwandeln. Vor allem im Bereich der Videospiele unterbinden die Hersteller oftmals diese Möglichkeit, um Raubkopien zu verhindern.
Brennen oder Einbinden
Die fertige ISO-Datei lässt sich problemlos archivieren, weitergeben oder erneut auf einen Rohling brennen. Dies schließt die Erstellung bootfähiger Medien mit ein, wie sie beispielsweise zur Erstellung eines Installationsmediums für Betriebssysteme nötig sind. Aktuelle Betriebssysteme wie „Microsoft Windows“ bieten die entsprechenden Funktionen in rudimentärer Form von Haus aus.
Spezielle Tools wie zum Beispiel die Freeware „Imgburn“ stellen mehr Funktionen bereit. Dazu zählen etwa das Erstellen und Brennen von ISO-Images, die Verifikation erzeugter Abbilder und das Bereitstellen zahlreicher Informationen rund um das Medium und die vorhandenen Laufwerke.
Alternativ zum klassischen Brennen auf Rohlinge lassen sich ISO-Images auch virtuell einbinden („mounten“): Dazu wird zunächst ein virtuelles Laufwerk erstellt, das dem jeweiligen System ein optisches Laufwerk vorgaukelt. Dort wird die ISO-Datei mit wenigen Klicks eingebunden – ihr jeweiliger Speicherort bleibt dabei unverändert.
Das System stellt dann die Inhalte des ISO-Images wie bei einem herkömmlichen optischen Speichermedium bereit. Dieses Verfahren hat zudem den Vorteil, dass Datenübertragung und Zugriffszeiten deutlich schneller als bei einem „echten“ optischen Laufwerk sind. Ist nur ein schneller Einblick in die ISO-Datei nötig oder sucht man nur nach einer bestimmten Datei, lassen sich ISO-Images auch mit Tools wie „Winrar“ oder „7-Zip“ einfach öffnen und die gewünschte Datei extrahieren.
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