Ein Kommentar von Johan van den Boogaart, Zerto Rechenzentrum unter Quarantäne?

Von Johan van den Boogaart* |

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Wie die Pandemie aktuelle Disaster-Recovery -Strategien beeinflussen und den Weg zum ultimativen Rechenzentrum ebnen - zur Cloud.

Datacenter gehören schon jetzt zum Teil zu den "Kritischen Infrastrukturen". Quarantäne dürfte mehr als unwahrscheinlich sein.
Datacenter gehören schon jetzt zum Teil zu den "Kritischen Infrastrukturen". Quarantäne dürfte mehr als unwahrscheinlich sein.
(Bild: Roshan Deshapriya auf Pixabay und panos13121 auf Pixabay)

Erst China, dann Italien, jetzt wir: Covid-19 zwingt Regierungen zu drastischen Maßnahmen, etwa ein komplettes Land abzuriegeln und unter Quarantäne zu stellen. Das hat selbstverständlich Einfluss auf alle Ebenen des Lebens und Unternehmen kämpfen an vielen Fronten, um ihre Mitarbeiter in Sicherheit zu wissen.

Gleichzeitig muss der Betrieb so reibungslos wie möglich weiterlaufen. Unternehmen, die ihr Geschäft hauptsächlich über das Internet abwickeln, scheinen im Vergleich zu denen in anderen Branchen im Vorteil: Kunden und Mitarbeiter können bequem von Zuhause aus arbeiten oder die Dienstleistungen nutzen.

Doch was passiert, wenn die Rechenzentren, in denen die Dienstleistungen gehostet werden, von einer landesweiten Quarantäne betroffen sind? In diesem Fall können Unternehmen die Verfügbarkeit ihrer Systeme nicht mehr garantieren. Damit beeinflusst das Virus die DR-Strategien vieler Unternehmen, die sich bisher sicher wähnten.

Reichen 200 Kilometer Mindestabstand nicht?

Ende 2018 hatte das BSI empfohlen, den Mindestabstand für georedundante Rechenzentren von 50 auf 200 Kilometer anzuheben. 200 Kilometer seien eine ausreichende Entfernung zwei Rechenzentren vor den Folgen regionaler Katastrophen, wie etwa Überschwemmungen, Stürmen, nuklearen Unfällen oder Waldbränden, zu schützen.

Gerade einmal ein Jahr später macht das Coronavirus und die von der WHO ausgerufene Pandemie den guten Absichten des BSI einen dicken Strich durch die Rechnung. Denn im Falle einer bundesweiten Quarantäne wäre es relativ egal, wie weit zwei redundante Datacenter voneinander entfernt lägen. Bei einem Systemausfall wäre bei einer allgemeinen Ausgangssperre in Deutschland niemand in der Lage die Hardware wieder zum Laufen zu bringen.

Damit hat dieses reale Szenario einen direkten Einfluss auf die DR-Strategien der Unternehmen. Denn wie lassen sich Daten und Workloads effektiv absichern, wenn eine Pandemie die Welt teilweise lahmlegt?

Journal-basierte asynchrone Replikation ermöglicht BC/DR über weite Entfernungen

Die Absicherung von Rechenzentren über 200 Kilometer stellte viele Organisationen seit der neuen Empfehlung des BSI bereits vor technische Probleme: Denn die Latenz zwischen den Rechenzentren wird beim neuen Mindestabstand zu hoch, um Unternehmen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle und logische Fehler, wie etwa Ransomware-Attacken, zu schützen.

Durch die Absicherung aus der Cloud kann ein Unternehmen das Sicherheitsniveau seiner BC/DR-Strategie erhöhen - und somit auch landesweiten Qurantänen trotzen.
Durch die Absicherung aus der Cloud kann ein Unternehmen das Sicherheitsniveau seiner BC/DR-Strategie erhöhen - und somit auch landesweiten Qurantänen trotzen.
(Bild: Zerto)

Um BC/DR auch über weite Strecken zu garantieren, setzen mehr und mehr Unternehmen auf neue Technologien wie etwa asynchrone Replikation auf Basis vom Journaling statt Snapshots. Dank Journal-basierter Technologie können Unternehmen ihre Applikationen mit minimalem Datenverlust, Ausfallzeiten, Performance Overhead und Bandbreitenutzung effektiv und effizient über große Entfernungen schützen. Diese Methode öffnet nun auch die Tür für die Nutzung des ultimativen DR-Standortes: die Cloud.

Johan van den Boogaart ist Regional Sales Manager bei Zerto, blickt auf fast zwei Jahrzehnte Erfahrung in der IT-Branche zurück und bekleidete während seiner Karriere verschiedene Vertriebspositionen in den Bereichen Storage, Disaster Recovery und Virtualisierung. Vor Zerto verantwortete Boogaart den Vertrieb von Nexenta und Open-E in der deutschsprachigen Region als Sales Manager. Bei Acronis bekleidete er davor den Posten des OEM/ Corporate Account Managers. Boogaart ist Diplom Kaufmann und Absolvent der Universität Groningen.
Johan van den Boogaart ist Regional Sales Manager bei Zerto, blickt auf fast zwei Jahrzehnte Erfahrung in der IT-Branche zurück und bekleidete während seiner Karriere verschiedene Vertriebspositionen in den Bereichen Storage, Disaster Recovery und Virtualisierung. Vor Zerto verantwortete Boogaart den Vertrieb von Nexenta und Open-E in der deutschsprachigen Region als Sales Manager. Bei Acronis bekleidete er davor den Posten des OEM/ Corporate Account Managers. Boogaart ist Diplom Kaufmann und Absolvent der Universität Groningen.
(Bild: Zerto)

Die Cloud als ultimatives DR-Rechenzentrum

Journal-basierte Replikation in Zusammenhang mit Recovery Automation und Orchestrierung erlaubt BC/DR auch aus der Cloud heraus. In der Praxis ist dies sogar sehr einfach: Nach der Installation einer Replikationssoftware und der Wahl des passenden Cloud-Anbieters repliziert die Software in die Cloud und bietet fortan Disaster Recovery und Backup aus der Cloud.

Anders als ein kleines Backup-Rechenzentrun ist die Cloud auf globaler Ebene abgesichert und damit gleich mehrere Stufen sicherer. So schützt sie vor Ausfällen, selbst dann, wenn ein kompletter Kontinent und alle darin befindlichen Rechenzentren ausfallen sollten. Unternehmen, die auf diese Technologie setzen, erhöhen sofort das komplette Sicherheitsniveau ihrer Strategie für Business Continuity und Disaster Recovery.

Unternehmen, die auf durchgängige Verfügbarkeit ihrer Applikationen angewiesen sind, müssen ihre BC/DR-Strategien an durchaus reale Katastrophen anpassen. Die Absicherung von Daten und Workloads über Technologien wie Journal-basierte Replikation oder der Cloud bietet eine Lösung, die möglichen Folgen landesweiter Ausgangssperren, wie wir sie momentan erleben, abzusichern.

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