Die Israel Innovation Authority baut ein 'National Quantum Computing Center' auf. Das Zentrum wird mehrere Arten von QPU-Systemen - QPU steht für Quantenprozessor - unter einem Dach vereinen. Geleitet wird der Aufbau von Quantum Machines, einem Anbieter von Software für die Entwicklung und den Aufbau von Quantencomputern.
Das Herzstück der „Quantum Orchestration Platform“ ist die Hardware „OPX+“. Um große Quantenprozessoren zu steuern und zu betreiben, lassen sich mehrere OPX+-Systeme zusammengeschalten.
(Bild: Quantum Machines)
Das Unternehmen Quantum Machines bietet „Quantum Control Solutions“ an, die die Entwicklung und Implementierung von Quantencomputern beschleunigen. In der vergangenen Woche wählte die Israel Innovation Authority (IIA) das Unternehmen dazu aus, die Einrichtung des Israel Quantum Computing Center zusammen mit einem Konsortium führender israelischer und internationaler Unternehmen zu leiten. Das Zentrum ist Teil der „Israel National Quantum Initiative“ (INQI) und wird Israels ersten voll funktionsfähigen Quantencomputer beherbergen, der sowohl den kommerziellen als auch den Forschungsgemeinschaften zur Verfügung steht.
Quantencomputer, die zu allgemeinen Quantenberechnungen fähig sind, werden ein breites Spektrum von Branchen revolutionieren. Regierungen in aller Welt betrachten die Entwicklung eigener Quantenfähigkeiten deshalb als eine Angelegenheit von strategischem nationalem Interesse.
Die National Quantum Initiative von Israel besteht seit 2018. Im Februar 2022 wurde bekannt gegeben, dass die NIS-Initiative im Umfang von 1,25 Milliarden Dollar die Entwicklung des ersten israelischen Quantencomputers finanzieren wird.
Die „Quantum Orchestration Platform“ von Quantum Machines wird das Herzstück des INQI-Quantencomputers sein und soll ein hohes Maß an Flexibilität, Erweiterbarkeit und Skalierbarkeit bieten. Die Plattform wird die Verwendung einer Vielzahl von Qubit-Technologien ermöglichen, während ein komponentenbasierter Ansatz die Aufrüstung von Teilen des Systems auf künftige Quantentechnologien erlaubt.
Mit dieser Strategie soll sichergestellt werden, dass der Quantencomputer mit der Weiterentwicklung der Quantentechnologie auf dem neuesten Stand bleibt. Der Quantencomputer wird auch eine Integration mit dem High Performance Computing (HPC) und eine Testumgebung für Innovationen zur Förderung der Entwicklung neuer Quantentechnologien bereitstellen.
Itamar Sivan, Mitbegründer und CEO von Quantum Machines, erläutert: „Der offene Architekturansatz, den Quantum Machines und unsere weltweit führenden Partner im Konsortium ermöglichen, wird die Kompatibilität mit den Quantentechnologien der Zukunft sicherstellen. Dadurch kann der Quantencomputer des Zentrums von heute zehn Qubits auf Hunderte und Tausende von Qubits in den nächsten Jahren skaliert werden.“
Ergänzendes zum Thema
Über Quantum Machines und das Konsortium
Carsten Becker, Leiter des Corporate Center Innovation im TÜV-Nord-Geschäftsbereich Industrie Service, liefert eine Definition von Quantentechnologie:
„Ein klassischer Computer beschreibt Informationen als Bits, die einen von zwei Zuständen – entweder 1 oder 0 – einnehmen können. Und damit stößt man gerade bei exponentiellen Berechnungen schnell an Grenzen. Ein Quantencomputer arbeitet nicht mit Bits, sondern mit Qubits. Und bei diesen Qubits gibt es nicht nur 0 und 1, sondern auch einen Zwischenzustand – man spricht hier von einer Überlagerung oder Superposition. Über die so genannte Quantenverschränkung lässt sich eine Interaktion zwischen den verschiedenen Qubits herstellen. Jeder zusätzliche Qubit steigert die Leistung exponentiell. So lassen sich selbst bei einem Computer mit ganz wenigen Qubits enorme Rechenkapazitäten erzeugen."
Über Quantum Machines
Quantum Machines (QM), 2018 gegründet, will den Weg in das neue Zeitalter des Quantencomputers beschleunigen. Die „Quantum Orchestration Platform“ (QOP) des Unternehmens definiert die Steuerungs- und Betriebsarchitektur von Quantenprozessoren grundlegend neu.
Die Hardware- und Software-Plattform ist laut Hersteller in der Lage, selbst die komplexesten Algorithmen sofort auszuführen, einschließlich Quantenfehlerkorrektur und Multi-Qubit-Kalibrierung. QOP kan dazu beitragen, das volle Potenzial eines jeden Quantenprozessors auszuschöpfen, und eine Weiterentwicklung und Beschleunigung von Quantentechnologien sowie die Skalierung auf Tausende von Qubits ermöglichen.
Die Konsortiumspartner
Elbit Systems ist ein strategischer Partner in diesem Projekt und wird Teil des Beirats des Zentrums sein. Elbit wird die Entwicklung von Quantenanwendungen für den staatlichen Sektor leiten und spezielle Teams einsetzen, um deren Entwicklung voranzutreiben.
Quantware wird seine supraleitenden Quantum Processing Units (QPUs) bereitstellen.
Orca Computing wird sein skalierbares Quantum Photonics Computing System zur Verfügung stellen.
Coldquanta wird sein auf kalten Atomen basierendes Quantum Computing System liefern.
Partec wird für eine Plattform für High Performance Computing (HPC) sorgen und Dienstleistungen für die Integration von HPC und Quantencomputing erbringen.
Classiq und Super.tech stellen ihre Software-Applikationsschichten zur Verfügung, einschließlich Entwicklungs-Tools für Quanten-Software und Benchmarking-Software für alle Plattformen des Zentrums.
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Stand vom 30.10.2020
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