Ecosystem Experience 2021 OVHcloud und das Ökosystem für eine wertebasierte Cloud
Der europäische Cloud-Marktführer OVHcloud gab mit der diesjährigen „Ecosystem Experience“ (#EcoEx21) ein Update auf die Entwicklungen des vergangenen Jahres. Und es gab einiges zu berichten: Neues zur strategischen Ausrichtung und natürlich vieles rund um OVH-Technik und -Services.
Anbieter zum Thema

Es sei ein aufregendes Jahr gewesen, sagte Deutschland-Chef Falk Weinreich bereits vor Beginn des jährlichen Kundenevents Ecosystem Experience gegenüber Pressevertretern, und meinte damit nicht unbedingt die Auswirkungen der Pandemie. Vor allem technische Themen und nicht zuletzt der erst kürzlich erfolgte Börsengang seien Höhepunkte des Geschäftsjahres gewesen. Man wolle jetzt mit strategischen Weichenstellungen und weiteren Investitionen das Wachstum in Europa und weltweit vorantreiben.
OVHcloud nutzte die diesjährige virtuelle #EcoEx21, um den teilnehmenden Anwendern, Mitarbeitern, Experten und Partnern in Europa, Amerika und Asien-Pazifik die jüngsten, strategischen Weichenstellungen darzulegen und die künftigen Ziele zu umreißen: Kundenneugewinnung, neue Märkte, neue Produkte, mehr Lösungspartnerschaften und noch mehr Sicherheit, Datensouveränität, Nachhaltigkeit.
Gründer und Präsident Octave Klaba erklärte, man wolle nach der kürzlich erfolgten Kapitalzufuhr von 350 Millionen Euro und einer Marktkapitalisierung von fast vier Milliarden Euro jetzt in eine neue Phase der Expansion eintreten.
Klaba kündigt (wieder) Expansion an
Die vier Lösungskategorien Bare Metal Cloud, Hosted Private Cloud, Public Cloud und Web Cloud sollen weiter ausgebaut werden – wie gehabt „zu einem vorhersehbaren Preis und mit einem auf dem Markt einzigartigen Preis-/Leistungsverhältnis“, betonte Klaba.
Das Lösungsportfolio will OVHcloud durch die Integration weiterer Software-Technologien erweitern. Die eigene Kernkompetenz Infrastructure-as-a-Service (IaaS) soll mit Platform-as-a-Service-(PaaS)-Lösungen kombiniert werden.
Außerdem will man Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation noch stärker unterstützen. Hierfür hat OVHcloud neue Partner ins Boot geholt, beispielsweise MongoDB für das Database-as-a-Service-Angebot, Aiven oder die kollaborative Entwicklungsplattform „Platform.sh“.
Auch durch Akquisitionen will der Hosting Provider weitere Tools anbieten können. So habe die Übernahme von OpenIO ein High-Performance Object-Storage ins Portfolio gebracht. Außerdem soll auch Forschung und Entwicklung wie zum Beispiel für AI Notebooks und AI Training intensiviert werden.
Weiterentwicklung zur „wertebasierten Cloud“
Open Source und Datensouveränität sind ebenfalls weiter wichtige Schwerpunkte des Geschäftsmodells. OVHcloud will eine Plattform mit offenen Cloud-Angeboten zur Verfügung stellen. Diese könne von den Nutzern adaptiert, erweitert und mit all jenen geteilt werden, die nach mehr Standards, Offenheit und Reversibilität bei PaaS verlangten.
Groß geschrieben wird auch weiterhin das Thema „Souveränität“. OVHcloud garantiere zum einen Datensouveränität, was Kunden erlaube, den Standort für ihre Daten selbst zu wählen, sie vor äußeren Eingriffen schützt, die Einhaltung lokal geltender regulatorischer Vorschriften gewährleistet und garantiere, dass Kundendaten nicht für die Optimierung von KI-Modellen oder zu kommerziellen Zwecken genutzt werden.
OVHcloud habe hierfür erst kürzlich Hosted-Private-Cloud-Lösungen eingeführt, die den französischen SecNumCloud-Standard (ANSSI-Sicherheitsvisum) erfüllen, der dem höchsten Sicherheits- und Vertrauensstandard in Europa entspricht, beziehungsweise gemäß G-Cloud im Vereinigten Königreich, C5 in Deutschland und AGID in Italien zertifiziert ist.
Technische Souveränität
Im nächsten Schritt gewährleistet OVHcloud aber auch „technische Souveränität“, das heißt: Kunden obliegt die Kontrolle der zugrunde liegenden Technologie und schützt sie vor technischen Lock-Ins. „On top“ könne der Kunde aber auch in Form einer „operativen Souveränität“ selbst darüber entscheiden, OVHcloud-Technik gepaart mit dem Cloud-Stack als Datacenter-as-a-Service bei sich im eigenen Rechenzentrum zu implementieren. Die Interoperabilität und die Reversibilität der OVHcloud-Lösungen werden im Einklang mit den Empfehlungen von GaiaX entwickelt.
Nicht zuletzt durch den großen Brand im Straßburger Rechenzentrum ist die Nachfrage nach Sicherheitsfeatures stark gestiegen. OVHcloud will einen neuen Standard für seine Rechenzentren etablieren, der in Kürze genauer vorgestellt werden soll.
Darüber hinaus soll das Backup-Szenario, das Großkunden bereits angeboten wird, zum Standardprodukt für alle Kundengrößen werden. Außerdem, verspricht Klaba, werde auch die Robustheit des Netzes weiter erhöht. Alle diese Maßnahmen stehen unter dem Schlagwort „Hyper Resilience“ für mehr Datensicherheit.
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
Der europäische Hyperscaler steckt sich auch für die wichtigen Themen Energieverbrauch und Nachhaltigkeit hohe Ziele: bis 2025, spätestens 2030, sollen alle Rechenzentren sowie die Serverproduktion mit einer zu 100 Prozent CO2-neutralen Stromversorgung betrieben werden. Bis 2025 soll der gesamte Strom aus erneuerbaren Energien stammen.
Für die französischen Rechenzentren bedeutet das vor allem den Verzicht auf Kohlestrom (nicht explizit Atomstrom!). In Deutschland bezieht der Hoster bereits heute den Strom aus ausschließlich erneuerbaren Energiequellen, vor allem aus Windkraftanlagen.
Das von OVHcloud selbst entwickelte Wasserkühlsystem trägt bereits heute dazu bei, dass beispielsweise das neue Limburger Rechenzentrum eine hohe Energie-Effizienz aufweist: Bei einer aktuellen Leistung von rund 3 Megawatt (MW) liegt der PUE-Wert bei durchschnittlich 1,15, was unter dem Branchendurchschnitt von 1,2 bis 1,3 liegt. PUE steht für Power Usage Effectiveness und gibt an, wie hoch der Stromverbrauch des Gesamtrechenzentrums in Relation zum Stromverbrauch der eigentlichen IT ist.
Um das Nachhaltigkeits-Monitoring seiner Rechenzentren weiter zu verbessern, arbeitet OVHcloud zudem mit dem führenden europäischen Technologieforschungsinstitut Inria (National Institute for Research in Digital Science and Technology) zusammen. OVHcloud plant, dieses Echtzeit-Monitoring in naher Zukunft auch seinen Kunden über eine API oder ein Web-Portal anzubieten, damit sie ihre Nachhaltigkeitsziele in Bezug auf Energieverbrauch und CO2-Bilanz der von ihnen genutzten Cloud-Services noch besser verfolgen und evaluieren können.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1780200/1780232/original.jpg)
Ratschläge von einem Rechenzentrumsbetreiber, der es wissen muss
In 6 Schritten zu einem nachhaltigeren Datacenter
Neben der Verbesserung der Energie-Effizienz und des ökologischen Fußabdrucks will OVHcloud auch die Kreislaufwirtschaft forcieren: Die eigene Serverproduktion folgt bereits diesem Prinzip (siehe: „Cloud in Marke Eigenbau - ein Firmenportrait; OVH ist Familienbetrieb und Hyperscaler “. Bis 2030 sollen auch alle Zulieferer von Komponenten auf eine regenerative Produktion festgelegt werden.
Mehr Nähe zu internationalen Kunden
Um seine Kunden weltweit zu bedienen, erweitert OVHcloud seine Präsenzen durch den Ausbau bestehender Rechenzentren in Europa und Kanada und eröffnet Standorte in neuen Regionen in den USA, Indien und im asiatisch-pazifischen Raum. Durch „operative Souveränität“ behält insbesondere dieser neue Kundenkreis die Freiheit zu wählen, wo ihre Daten gespeichert werden. Darüber hinaus entsprechen alle OVHcloud-Lösungen je nach Branche oder Standort den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen – zum Beispiel DSGVO für personenbezogene Daten oder HDS für Daten im Gesundheitswesen.
Um das Wachstum seiner Kunden zu unterstützen, baut OVHcloud außerdem sein Partnerprogramm, das Startup-Programm, den Market Place und die „Open-Trusted-Cloud“-Support-Programme weltweit weiter aus, die auf dem Prinzip der Nicht-Exklusivität basieren.
(ID:47826194)