Schrott oder Schatz? NinjaRMM-Studie untersucht Trends in der Legacy-Modernisierung
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Was heute top-aktuell ist, kann morgen schon Legacy sein. Das ist in der IT so. Wer allerdings in der Digitalen Transformations sein will, und es muss vermutlich jedes Unternehmen sich in Richtung Digitalisierung wandeln, kommt nicht umhin sich mit Moderniserung solcher Anwendungen zu beschäftigen. Dann heißt es: „Ist das (wertvolle) Kunst oder kann das weg?“

Die Anforderungen an die IT-Verantwortlichen gestalten sich immer komplexer, denn alle Unternehmen haben mittlerweile das Thema Digitale Transformation auf ihrer Agenda. Um hier nicht den Anschluss zu verlieren, lohnt sich für die IT-Modernisierung vor allem ein Blick auf die IT-Altsysteme.
Eine aktuelle Umfrage von NinjaRMM bestätigt, dass eine stärkere Digitalisierung bei den allermeisten Organisationen geplant ist. Denn damit Unternehmen IT-seitig gut aufgestellt sind, gehören veraltete Hardware sowie Infrastruktur in diesem Zusammenhang ausgetauscht – immerhin ist bei 36 Prozent der befragten Firmen die älteste kritische Technologie fünf Jahre alt oder gar älter. Der Verwaltungsaufwand und die Gefahr von Sicherheitsrisiken steigen ungemein, je älter die Altsysteme sind.
Die wichtigsten Ergebnisse für Deutschland
1.000 Teilnehmer:innen aus Europa, den USA sowie Australien, die für die IT- und Netzwerkumgebungen in Unternehmen verantwortlich sind, nahmen an der Umfrage von NinjaRMM teil. Davon bildeten 200 Teilnehmer:innen den deutschen Markt ab.
Die IT-Strukturen in Betrieben, der aktuelle Stand der IT-Modernisierungen sowie die Rolle von Altsystemen waren Schwerpunkte der Umfrage. Positiv zu beurteilen ist, dass 67 Prozent der Organisationen im letzten Jahr IT-Mitarbeiter:innen eingestellt haben. Außerdem zeigte die Umfrage erfreulicherweise, dass 81,5 Prozent der Unternehmen einen Anstieg der IT-Budgets im letzten Jahr verzeichneten.
In Deutschland sieht mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer:innen – und zwar 58 Prozent – die Erhöhung der Sicherheit innerhalb der Organisation und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften als den wichtigsten Einflussbereich für die IT. Von der Hälfte der Befragten wurde sie auch als maßgeblich für die Effizienzsteigerung anderer Abteilungen genannt.
Die IT ist für 34 Prozent beziehungsweise 27 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen essentiell für eine schnellere Markteinführung von Produkten und um Dienstleistungen gegenüber dem Wettbewerb zu differenzieren. Lediglich jede:r Fünfte in Deutschland gab an, dass die IT ein internes Reporting und Transparenz in allen Geschäftsbereichen biete – in der internationalen Betrachtung sehen 43 Prozent der Befragten hier eine wichtige Aufgabe der IT, in den USA und UK sind es sogar die Hälfte der Umfrageteilnehmer.
Was gilt es zu modernisieren?
Eine schnellere Modernisierung der IT ist in 94,5 Prozent der Fälle von mittlerer bis hoher Priorität für die Unternehmensführung. Dabei steht in Deutschland der Austausch von veralteter Hardware und Infrastruktur mit 61,5 Prozent an allererster Stelle und hat damit hierzulande eine höhere Priorität als im internationalen Vergleich.
Platz Zwei belegt die Cyber-Sicherheit: Hier sieht knapp die Hälfte der Befragten eine Verbesserung von Richtlinien, Tools und Verfahren als wichtig an. Ein Viertel hält die Modernisierung von IT-Management-Lösungen für einen bedeutsamen Aspekt bei der Modernisierung der IT. Auch haben 24,5 Prozent der Befragten das Implementieren von agilen Managementpraktiken als wesentlichen Faktor angegeben.
Ein weiterer Punkt ist das Thema Cloud: Hier ist für ein Drittel die Verlagerung von lokal gespeicherten Daten in die Public Cloud wichtig, den Umstieg von lokaler zu Cloud-Software sehen 30 Prozent der Befragten als relevant an.
Gealterte Hardware und Software
Bei knapp 60 Prozent der befragten deutschen Unternehmen ist die Hardware durchschnittlich maximal fünf Jahre alt, bei rund einem Fünftel der Befragten sogar zehn Jahre alt oder älter.
Ähnlich sieht es bei der Software aus: 58,5 Prozent der Befragten gaben an, Software-Lösungen zu nutzen, die fünf Jahre alt oder neuer sind. 18 Prozent meldeten sogar, dass die von ihnen genutzte Software zehn Jahre oder älter ist.
Spannend ist zudem, dass 36 Prozent der Befragten angaben, dass die älteste kritische Technologie in ihrem Unternehmen mindestens fünf Jahre alt ist. Dies könnte ein Grund dafür sein, warum das IT-Personal in 70 Prozent der deutschen Unternehmen mehr als zehn Stunden wöchentlich nur mit der Verwaltung von Altsystemen verbringt.
Beseitigung von Legacy-Technologien führt zu mehr Innovation
Die Auswirkungen der Altsysteme auf die befragten Unternehmen umfassen veraltete IT-Infrastrukturen (43,5 Prozent) und Technologien (41 Prozent), komplexe Prozesse (34,5 Prozent), fehlende IT-Dokumentation (32,5 Prozent), unzureichende Tests von Netzwerkumgebungen (20 Prozent) sowie doppelte oder sich wiederholende IT-Aufgaben (19,5 Prozent). Hier zeigt sich ein deutlicher Handlungsbedarf.
Außerdem gaben 70 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer:innen an, die Wartung von Legacy-Technologie behindere die Innovationskraft ihres Unternehmens und habe eine negative Auswirkung auf die Fähigkeit, auf Marktherausforderungen angemessen zu reagieren. So fehlt 43,5 Prozent der Befragten das Budget, um sich angemessen um die Altsysteme zu kümmern und jeweils 37 Prozent sehen eine große Herausforderung im Management neuer oder bestehender Sicherheitslücken sowie der Einhaltung von Compliance- und Datenschutzvorgaben. Der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal ist für 35 Prozent der Unternehmen ein Problem und ein Fünftel sieht in der zeitaufwändigen manuellen Verwaltung eine Herausforderung.
Die Zahlen sind alarmierend: So zeigt die Umfrage, dass immerhin bei 57 Prozent der befragten deutschen Unternehmen bereits mindestens ein Cyber-Sicherheitsvorfall aufgrund unsicherer Altsysteme zu verzeichnen war. International sind es etwas weniger, und zwar 48 Prozent der Organisationen.
Lichtblick für die Zukunft: Organisationen zuversichtlich
Zusammengefasst zeigte die Umfrage, dass die deutschen Unternehmen im Ländervergleich zuversichtlicher in die Zukunft schauen: 96 Prozent der Befragten in Deutschland gaben an, dass ihre Organisation über ausreichende IT-Ressourcen verfügen, um die Bewältigung der technischen Altlasten umzusetzen. International sind nur 87 Prozent davon überzeugt. Auch bei der generellen Modernisierung des IT-Managements sowie der Reduktion von technischen Altlasten schätzen 92 Prozent der deutschen IT-Verantwortlichen ihre Organisation als fähig ein.
Der Einblick in die Unternehmens-IT zeigt, dass sich Organisationen größtenteils gewappnet sehen, in zukünftig die nachteiligen Altlasten in der IT-Infrastruktur – trotz Herausforderungen und Versäumnissen – zu bewältigen.
* André Schindler ist General Manager EMEA bei NinjaRMM.
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