IBM-Hosts erhöhen den Durchsatz auf bis zu 384 GB pro Sekunde IBM bekommt einen neuen Mainframe - zEnterprise EC12

Redakteur: Ulrike Ostler

Ab dem 19. September ist sie für alle zu haben; die neue Mainframe-Generation von IBM. „zEnterprise EC12“ kommt in fünf Modellen, bietet 25 Prozent mehr Leistung pro Prozessorkern, mehr als 100 konfigurierbare Cores und 50 Prozent mehr Gesamtleistung. Drin steckt unter anderem der schnellster kommerzielle Chip mit 5,5 Gigahertz.

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Ab dem 19. September können Interessenten den IBM-Mainframe "zEnterprise EC12" erwerben. Lieferbar kann ein individuell ausgestattetes Modell innerhalb von drei Tagen sein.
Ab dem 19. September können Interessenten den IBM-Mainframe "zEnterprise EC12" erwerben. Lieferbar kann ein individuell ausgestattetes Modell innerhalb von drei Tagen sein.
(Bild: IBM)

Das neue System enthält eine Reihe neuer „First-of-a-kind-Technologien“. Das gilt insbesondere für eingebaute Security, für die Analytik hinsichtlich des Systembetriebs und das Workload-Monitoring und deren -Analyse in Echtzeit. Das alles plus die eingebaute hohe Bandbbreite mache zEC12 nicht nur interessant für die Verarbeitung von Finanz- Kunden- und ERP-Anwendungen, sondern auch für Hybrid-Cloud- und Big-Data-Lösungen, so IBM.

Denn IBM System z verarbeitet seit der Einführung des „System/360“ im Jahr 1964 Enterprise-Computing-Aufgaben. Aktuell aber kämpfen die Unternehmen mit dem starken Anstieg der Datenmengen. Jeden Tag produziert die Welt achtmal mehr Informationen als Bibliotheken zusammen enthalten.

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Dir Firmware und mehr kommt aus Böblingen

Rund 1 Milliarde Dollar investiert IBM in die Mainframe-Entwicklung. Das Böblinger Labor, eines von 17, jedoch ist stark an der Entwicklung der Großrechner beteiligt. Aus dem deutschen IBM Forschungs- und Entwicklungszentrum kommen wesentliche Komponenten des neuen Prozessor-Chips sowie der Firmware.

In der Hardware-Entwicklung standen Komponenten des Prozessorkerns auf dem Arbeitsplan, wie die größeren und verbesserten Caches, die Floating-Point-Unit sowie die Krypto- und Compression-Engines. Insgesamt hat das deutsche Hardware-Team rund 50 Prozent des neuen Prozessor-Cores sowie etwa ein Drittel des gesamten Prozessor-Chips entwickelt. Auch im Bereich des System-Packacking entwickelte das Hardware-Team wesentliche Bestandteile.

Thomas Wolf ist Director System z Firware Development bei IBM, er erläuterte bei der Produktvorstellung von zEC12 am Dienstag dieser Woche im München, welchen Anteil das Böblinger IBM-Labor an der Entwicklung hatte.
Thomas Wolf ist Director System z Firware Development bei IBM, er erläuterte bei der Produktvorstellung von zEC12 am Dienstag dieser Woche im München, welchen Anteil das Böblinger IBM-Labor an der Entwicklung hatte.
( Bild: Ostler )
Thomas Wolf ist Chef der Firmware-Entwicklung. Für ihn arbeiten hier rund 150 Entwickler und in Poughkeepsie nach einmal so viele.

Das Böblingen Firmware-Team hat die Hardware-nahen Funktionen zur Initialisierung, Steuerung und Fehleranalyse der zEC12-Modelle entwickelt sowie große Teile der Host-Firmware. Auch die Firmware für die internen Krypto-Funktionen kommen aus dem Böblingen Labor.

Mit der Unterstützung der System z-Blade-Extension sowie des IBM DB2-Analytics- Accelerator for z/OS (IDAA) aus dem Software-Bereich sind zwei wichtige Komponenten maßgeblich in Böblingen entwickelt worden und werden mit der zEC12 fortgeführt.

Vom Linux-Development-Team wurden die notwendigen Anpassungen geliefert, um mit dem Linux-Betriebssystem auch die neuen Hardware-Features nutzen zu können. Darüber hinaus hat das Böblinger Client-Center mit der Teilnahme am zEC12-Internal-Early-Support-Program (IESP) aus Kundensicht einen wichtigen Beitrag zur Validierung der neuen Komponenten geliefert.

Schuld daran sind nicht ausschließlich die üblichen Verdächtigen: social networks und Video-Streaming etwa. Auch die klassischen Mainframe-Aufgaben legen sich ins Zeug. So hat sich die Anzahl der Banktransaktionen in China in den vergangenen drei Jahren verdreifacht, von 50 Milliarden im Jahr 2009 auf 150 Milliarden im vergangenen Jahr. Die Kunden suchen entsprechend nach neuen Wegen zur Gewinnung von relevanten Erkenntnissen. Der Mainframe könne Kunden dabei helfen, sehr große Rohdatenmengen zu verarbeiten und sie in wettbewerbsvorteilhaftes Wissen zu transformieren.

Sicherheit ist praktisch verdrahtet

IBM System z-Server sind laut IBM die einzigen kommerziellen Server-Systeme, die für die Sicherheitsklassifizierung Common Criteria Evaluation Assurance Level 5+ entworfen sind. Das zEC12 enthält eine Reihe innovativer Security- und Privacy-Features, um Daten on the flight zu schützen – eine wichtige Eigenschaft im Zeitalter von Internet Banking und mobiler Clients.

So enthält das System den manipulationsresistenten kryptografischen Co-Prozessor „Crypto Express4S“, der für die Absicherung von Transaktionen und sensiblen Daten zuständig ist. Das Bauteil kann dazu konfiguriert werden, digitale HQ-Signaturen zu unterstützen, die für Anwendungen im Umfeld intelligenter Pässe, Ausweise und gesetzlicher Online-Anwendungen eingesetzt werden. Damit lassen sich bisherige handschriftliche Unterschriften, wie von der EU und häufig im öffentlichen Sektor benötigt, ersetzen.

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Das US-Unternehmen SC Data Center Inc. beispielsweise, das Services für Colony Brands Inc. erbringt, eine der weltweit größten und erfolgreichsten Katalogfirmen, setzt bereits auf die Verschlüsselung mit zEnterprise. Es schützt damit seine Callcenter-Anwendungen, also die e-Commerce-Plattform, die auf dem System z für alle Vertriebs- und Kreditkartentransaktionen eingesetzt wird.

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