Neues Innovationszentrum Fujitsu erforscht Einsatzszenarien der Blockchain

Autor / Redakteur: Dipl. Betriebswirt Otto Geißler / Ludger Schmitz

Auf Basis der Blockchain-Technologie entwickelt Fujitsu im neuen Innovation Center in Brüssel völlig neue Geschäftsmodelle für die produzierende Industrie sowie einer Vielzahl von Branchen. Allen voran liegt jedoch der Fokus auf „Smart City“-Initiativen.

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Die Blockchain wird eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung von Smart Citys spielen.
Die Blockchain wird eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung von Smart Citys spielen.
(Bild: gemeinfrei: geralt/pixabay / CC0 )

In Brüssel hat Fujitsu sein erstes „Blockchain Innovation Center“ in Europa eröffnet. Mit der neu geschaffenen Institution will Fujitsu Entwicklungen im innovativen Feld der Blockchain- und weiteren Distributed-Ledger-Technologien voranzutreiben.

Vielzahl von Branchen

Die Blockchain offenbart ein schier unglaublich großes Potenzial. Nach Angaben von Fujitsu zeigen Kunden und Partner ein reges Interesse an einem besseren Verständnis der Blockchain-Technologie und deren Auswirkungen auf ihre Geschäftsmodelle. Dabei geht es nicht nur um die bereits begonnene Disruption im Bereich der Finanzdienstleistungen, sondern auch um andere Einsatzszenarien in einer Vielzahl von Branchen. So lässt sich die Blockchain-Technologie vor allem in Bereichen einsetzen, in denen es um Vertrauen bzw. absolute Nachvollziehbarkeit und Rückverfolgbarkeit von Produkten und Dienstleistungen geht.

Dazu gehören Branchen wie zum Beispiel Finanzdienstleistungen, Logistik, Lieferketten sowie öffentliche Register und Funktionen wie etwa Grundbücher, Ausweisdokumente oder so genannte „Smart Contracts“, die für eine automatisierte Ausführung von Verträgen sorgen. Daher dürfte diese neue Technologie die Art und Weise revolutionieren, wie Verbraucher und Unternehmen Waren beziehungsweise Dienstleistungen kaufen, verkaufen und verteilen und darüber hinaus neue Geschäftsmodelle ermöglichen.

Institute wie zum Beispiel Gartner oder das World Economic Forum sind der Auffassung, dass sich die Technologie in ein paar Jahren branchenübergreifend durchsetzen wird. Laut dem World Economic Forum soll die Blockchain bis 2025 rund zehn Prozent des weltweiten Sozialprodukts abbilden.

Fokus auf Smart Citys

Fujitsu will sich in dem Innovationszentrum in Brüssel insbesondere auf das Thema der Entwicklung und Implementierung von Smart City-Services konzentrieren. Wobei das Augenmerk nicht nur auf der Blockchain-Technologie selbst liegt, sondern ebenfalls auf weiteren wichtigen Aspekten wie der Frage, welche Faktoren die Städte der Zukunft maßgeblich beeinflussen können. Dazu zählen soziologische und demografische Parameter, die gesellschaftliche Organisation, die wirtschaftliche Funktionsfähigkeit sowie ökologische Herausforderungen.

Der National League of Cities zufolge lebt über die Hälfte der Weltbevölkerung derzeit in Stadtgebieten. Bis 2050 soll diese Anzahl auf voraussichtlich 66 Prozent steigen. Ein solcher Trend führt zu neuen städtischen Ökosystemen mit vielfältigen Herausforderungen – von der öffentlichen Sicherheit über die Infrastruktur bis hin zu Verkehr und Wohnungswesen. Die zentralen Themen einer Smart City umfassen die Bereiche Mobilität, Infrastruktur, Energieeffizienz, Umwelt- und Ressourcenschonung, wirtschaftliche Attraktivität, bürgerfreundliche Verwaltung und Lebensqualität für Bewohner.

Digitalisierung der Städte

„Wir sind der Überzeugung, dass die Blockchain-Technologie eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung von Smart Cities einnimmt“, unterstreicht Frederik De Breuck, Presales and Business Assurance Director bei Fujitsu Benelux. „Städte müssen sich diesen Entwicklungen anpassen und zu intelligenten Städten werden, die ITK-Technologien mit Infrastrukturen und Architekturen verbinden, um soziale, wirtschaftliche und umweltbezogene Herausforderungen zu lösen.“

Das Innovationszentrum von Fujitsu soll die Forschung, Entwicklung und Innovationskraft von Brüssel, aber auch von anderen Städten unterstützen, indem es zukunftsweisende Projekte von Unternehmen, Forschungseinrichtungen sowie dem Non-profit-Sektor unterstützt. Auch in Deutschland befasst sich Fujitsu intensiv mit Services, Plattformen und Infrastrukturen rund um Distributed Ledger-Technologien sowie dem Einsatz von Tangle-basierten Lösungen wie IOTA speziell im Zusammenhang mit Industrie 4.0-Anwendungen.

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