Softwarebasierte Rechenzentren stabil und sicher betreiben Fehlersuche in einer hyperkonvergenten Infrastruktur

Autor / Redakteur: Thomas Joos / Julia Schmidt |

Unternehmen, die eine hyper-converged Infrastructure (HCI) betreiben, müssen bei der Fehlersuche im Netzwerk teilweise etwas anders vorgehen, als bei herkömmlichen Netzwerken. Autor Thomas Joos erklärt, worauf Sie dabei achten müssen.

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Die Themen Überwachung und Fehlersuche sollten bereits bei der Planung einer HCI-Umgebung mit einbezogen werden.
Die Themen Überwachung und Fehlersuche sollten bereits bei der Planung einer HCI-Umgebung mit einbezogen werden.
(Bild: Willi Heidelbach / Pixabay )

In hyperkonvergenten Infrastrukturen (hyper-converged Infrastructures, HCI) müssen Administratoren bezüglich der Fehlersuche andere Strategien verfolgen als bei herkömmlichen Netzwerken. Denn in Netzwerken mit HCI spielen softwarebasierte Features, Virtualisierung und eine enge Zusammenarbeit von Software und Hardware eine noch größere Rolle, als beim Betrieb herkömmlicher Netzwerke.

Zwar lassen sich HCI-Umgebungen auch mit konventioneller Hardware betreiben, in den meisten Fällen werden aber Hard- und Software eng aufeinander abgestimmt und gebündelt. Dazu gehören moderne Storage-Systeme genauso, wie (hybride) Clouddienste und softwaregesteuerte Netzwerkgeräte. Um Fehler zu suchen und zu beheben, helfen spezielle Tools und Vorgehensweisen. Wichtig ist, dass die komplette Umgebung ganzheitlich beobachtet wird.

Rechtzeitig Überwachung und Troubleshooting planen

Bereits bei der Planung einer HCI-Umgebung sollten die Themen Überwachung und Fehlersuche mit einbezogen werden. Denn tauchen Probleme auf, müssen diese schnell dem richtigen Anbieter zugeordnet werden.

Dabei kann es sich um Probleme mit Hardware und Software handeln und oft ist nicht eindeutig zu definieren, welches von beiden das Problem verursacht. Hier muss unbedingt vermieden werden, dass sich Admin-Teams und Lieferanten gegenseitig die Schuld zuweisen, anstatt gemeinsam an der Lösung zu arbeiten.

Werden hyperkonvergente Systeme von einem Anbieter eingeführt, kann dieser auch als Schnittstelle zu den Anbietern für Hard- und Software dienen, um das Problem besser eingrenzen zu können und anschließend auch zu beheben.

Auf Kompatibilität achten

Virtualisierung gehört zu den wichtigsten Technologien in hyperkonvergenten Infrastrukturen. Aus diesem Grund sollten Werkzeuge zur Fehlersuche in HCI-Umgebungen auch Virtualisierung mit abdecken.

Besonders wichtig ist es aber, dass die eingesetzte Hard- und Software auf der Hardware-Kompatibilitätsliste (HCL) des eingesetzten Hypervisors steht. Das spielt für den Betrieb eine wesentliche Rolle. Das stellt sicher, dass bei Problemen der Support bestehen bleibt und Fehler nicht auf die Kompatibilität geschoben werden können.

In den meisten Fällen ist es ohnehin sinnvoller die Hardware auch über den Anbieter der HCI-Lösung zu erwerben, da durch den Kauf aus einer Hand bei Fehlern und Problemen effektiver gesucht werden kann. Dazu kommt die Erfahrung, die der Anbieter bereits mit der Hardware hat.

Fehlerbehebung bei Problemen durchführen

Um Fehler in hyperkonvergenten Umgebungen schnell zu finden und zu beheben, spielen auch die Überwachung und Protokollierung der Anpassungen eine wichtige Rolle. Nur wenn zentral die eingesetzte Hard- und Software effektiv überwacht werden kann, lassen sich Fehler schnell eingrenzen. Einfach zu verstehende Health Checks bieten hier einen schnellen Überblick und helfen dabei das Problem einzugrenzen.

Häufig haben Anbieter von HCI-Lösungen bereits spezielle Empfehlungen zu Tools für die Überwachung und Fehlerbehebung. Diese Tools sollten in Betracht gezogen werden. Egal aber für welche Tools Sie sich entscheiden, wichtig ist, sich vorher in die Sicherheitstools einzuarbeiten, damit dies nicht erst im Problemfall erfolgen muss.

Neben der Überwachung des Systems sollten auch alle Aktionen, die Administratoren durchführen, protokolliert werden. So lassen sich Fehler unter Umständen mit bestimmten Aktionen in Verbindung bringen.

Generell sollten immer alle Fehler, die auf einem System auftreten, zurückverfolgt und behoben werden. In HCI-Umgebungen können auch vermeintlich kleine Fehler große Auswirkungen haben. Sie können sich kaskadierend fortsetzen und das ganze System beeinträchtigen. Hier sind HCI-Lösungen besonders empfindlich, da durch die sehr enge Verzahnung von Hard- und Software Probleme größere Auswirkungen haben können.

Hyperkonvergente Umgebungen mit Microsoft-Lösungen

Zahlreiche hyperkonvergente Lösungen bauen auf Produkte von Microsoft und zertifizierte Hardware für die Unterstützung von Hyper-V auf. Hier sollte in jedem Fall mit dem Einsatz des Windows Admin Centers geplant werden.

Microsoft HCI-Umgebungen können Sie mit dem Windows Admin Center überwachen.
Microsoft HCI-Umgebungen können Sie mit dem Windows Admin Center überwachen.
(Bild: Joos)

Das WAC bietet eine umfassende Unterstützung für HCI auf Basis von Microsoft-Lösungen. Hier lassen sich hyperkonvergente Cluster speziell anbinden und auch zentral überwachen. Bezüglich der Überwachung stehen hier die Bordmittel des Windows Admin Centers und auch ein Dashboard für HCI-Cluster zur Verfügung.

Dazu kommen Erweiterungen von Drittherstellern, die sich an das Windows Admin Center anbinden lassen, um HCI-Cluster zu verwalten. Aber die Bordmittel im Windows Admin Center, wie der neue Leistungsmonitor, bieten bereits eine gute Grundlage für die Überwachung und Fehlerbehebung von hyperkonvergenten Clustern. Neben dem Cluster lassen sich im WAC auch die Clusterknoten und die VMs in der Umgebung überwachen. Wird auf Storage Spaces Direct gesetzt, was in HCI-Umgebungen in Microsoft-Netzwerken häufig der Fall ist, können auch diese mitverwaltet und überwacht werden.

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