Auch in Mini-Datacenter steigen die Verfügbarkeitsanforderungen Ausstattung für kleine Rechenzentren - vom Schloss über USV bis zum Kabel

Autor / Redakteur: Andreas Beuthner / Ulrike Ostler |

Ob Großrechenzentrum oder kompaktes Raum-in-Raum-Environment – das Datacenter ist die Achillesferse der Unternehmens-IT. Deshalb ist Sparen gut, aber nicht am falschen Fleck.

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Container-Rechenzentrum: Um Platzproblemen vorzubeugen ist die Verlagerung der IT-Infrastruktur in mobile Container eine häufig gewählte Alternative zum herkommlichen Server-Raum. Bild: Rackable (Bild: Rackable)
Container-Rechenzentrum: Um Platzproblemen vorzubeugen ist die Verlagerung der IT-Infrastruktur in mobile Container eine häufig gewählte Alternative zum herkommlichen Server-Raum. Bild: Rackable (Bild: Rackable)

Detailliertes Wissen darüber, wie sich Komponenten und Racks für einen effizienten Betrieb verbinden und schützen lassen, ist auch bei vorinstallierten Systemen nicht überflüssig.

Das sieht auch Christoph Caselitz, Chief of Customer Operations von Rittal, so: „Wir arbeiten immer Hand in Hand mit dem Anwender“, sagt Caselitz. Dabei liege der Fokus auf dem physischen Schutz der Komponenten, zum Beispiel durch Racks, Safes oder Sicherheitsräume und auf einer intelligenten Absicherung mit Sensorik und Monitoring-Software für permanente Verfügbarkeit.

Server-Räume mit wenigen Racks erreichen zwar nicht die Komplexität von Mega-Rechenzentren, Trotzdem sind Investitionen in ihre Betriebssicherheit genauso notwendig. Das reicht von einer zuverlässigen Stromversorgung mit redundanten Sicherheitssystemen über Brandschutzvorkehrungen bis zur Präzisions-Klimatisierung und High-Speed-Verkabelung.

Keine Chance für Billiglösungen

Kommt noch ein High-Density-Schrank hinzu, scheiden Billiglösungen ohnehin aus: Wer kauft schon ein Auto ohne Bremsen und Kühler?

Während in großen Rechenzentren IT-Systeme und Versorgungseinheiten in getrennten Räumlichkeiten untergebracht sind, kommen Server-Raum oder Container-Lösung ohne zusätzliche Räumlichkeit für die unterstützende Infrastruktur aus.

Im Fall von Small Scaled Datacentres geht das keineswegs auf Kosten der Verfügbarkeit und Betriebssicherheit. Bei Rittal beispielsweise greifen auch bei einem einzelnen Schrank die Sicherheits- und Schutzkriterien der hauseigenen „TS 8“-Rack-Plattform.

Die Stärke dieser Systemplattform liegt in der Standardisierung der Schrankeinheiten und deren Komponenten im Hinblick auf Stromversorgung, Kühlung, Monitoring und IT-Sicherheit. Auch die platzsparende Kompaktlösung mit Servern, Speicher und Netzwerkgeräten kann in einem Sicherheits-Safe realisiert werden, der die IT-Komponenten vor physischen Gefahren schützt.

Unterschiedliche Server-Klassen

Legt man die vier Server-Klassen des Bundesverwaltungsamtes (BVA) zugrunde(siehe: Abbildung und Download), die sich von dem Tier-Modell nach Uptime-Institute untescheiden, gehören die Klassen A und B zu den kleineren Enviroments, während die C- und D-Klasse bereits 18 Racks und mehr mit 42 Standard-Höheneinheiten (HE) in Serverräumen bis zu 100 Quadratmetern umfassen.

Bei Räumen der Klasse A mit bis zu drei Racks und höchstens 14 Quadratmetern ist naturgemäß weniger Aufwand nötig, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Laut BVA kann sogar die Kühlung einzelner Racks über Kanalführungen im Doppelboden entfallen – eine Raumkühlung auf Umluftbasis ist bei IT-Lasten bis zu 5 kVA (Kilovoltampere) ausreichend.

Wer klein anfängt, sollte aber in die Zukunft blicken. Schnell wächst der Leistungsbedarf und auch die beste Hardware-Plattform stößt an die Grenzen eines beengten Platzes.

Breitere Schränke müssen her oder ein zweites Rack, das neue Patch-Felder aufnimmt. Ohne Reserven für kommendes Wachstum und ein flexibles Design für zusätzliche Lüfter- und Überwachsungsmodule ist schnell das Ende der Fahnenstange einer optimal funktionierenden IT-Infrastruktur erreicht.

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