Null Problemo ohne PCs Argumente für Zero Clients, die nicht jeder kennt

Autor / Redakteur: Winfried Pröhl / Ulrike Ostler |

Dass Thin Clients weniger kosten als klassische Desktop-PCs und einen geringeren Stromverbrauch haben, hat sich herumgesprochen. Wenn man die Idee hinter Thin Clients konsequent umsetzt und auf Zero Clients mit einer Virtual Desktop Infrastructure setzt, gibt es aber noch zahlreiche weitere Vorteile, die oft übersehen werden. Hier sind sie.

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Eine schlanke Workplace-Inftrastruktur hat viele Vorteile, die sich auszahlen.
Eine schlanke Workplace-Inftrastruktur hat viele Vorteile, die sich auszahlen.
(Bild: Brian Jackson / Fotolia.com)

Je weniger bewegliche Teile, desto weniger anfällig ist ein Gerät für mechanischen Verschleiß. Ein Thin Client ohne Festplatte hält daher tendenziell fünf bis sechs Jahre statt maximal vier, wie ein durchschnittlicher Desktop-PC.

Ein Thin Client, der noch dazu ohne Lüfter auskommt, kann es auf eine noch längere Lebensdauer bringen. Lüfterlose Thin Clients können sogar in schwierigen Umgebungen zum Beispiel im Fertigungsumfeld überdurchschnittlich lang im Einsatz bleiben; denn: Da sie keine Luft von außen ansaugen müssen, sind sie weniger empfindlich gegenüber Staub, Feuchtigkeit und anderen negativen Außeneinflüssen.

Betriebskosten und Lebensdauer

Da auf einem Zero Client kein lokales Betriebssystem läuft – auch keine reduzierte Version wie auf manchen Thin Clients –, veralten sie auch bei langjährigem Einsatz weniger schnell. Solange der Virtualisierungs-Server eine aktuelle Desktop-Infrastruktur bereitstellt, arbeitet der Nutzer immer in der modernsten Arbeitsumgebung.

Damit Client und Server reibungslos zusammenarbeiten, muss lediglich die Firmware des Zero Client stets auf dem neuesten Stand gehalten werden. Im Vergleich zu Updates von Betriebssystemen fallen Firmware-Updates aber erstens seltener an, zweitens gehen sie schneller vonstatten, weil die Datenmengen viel geringer sind.

Zero Clients sind also nicht nur günstig in der Anschaffung und sparen mehr Strom als die meisten Thin Clients. Im Hinblick auf die Gesamtbetriebskosten können sie mit ihrer langen Einsatzdauer zusätzlich punkten, weil die ohnehin schon niedrigen Kosten über einen sehr langen Zeitraum abgeschrieben werden können.

Und sogar am Ende ihrer Lebensdauer haben sie den Vorteil, dass sie etwa 90 Prozent weniger Elektroschrott verursachen als ein Desktop-PC. Das bringt nicht nur Kosten-, sondern auch Compliance-Vorteile. Schließlich gibt das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) Richtlinien für die sachgerechte Entsorgung von Altgeräten vor. Zudem ein Vorteil für die Sicherheit: Der Zero Client enthält keine Daten, die eine Entsorgung problematisch machen.

Performance und Flexibilität

Auch das Ersetzen eines ausgefallenen Endgeräts oder das Einrichten neuer Arbeitsplätze ist mit Zero Clients besonders einfach. Einer der Gründe: Es kommen aufgrund der hohen Lebensdauer nicht ständig neue Zero Clients auf den Markt.

Der Anwender kann also damit rechnen, dass sein Lieferant einen bestimmten Zero Client länger verfügbar halten kann. Im Bedarfsfall kann somit ein gleichartiges Ersatzgerät schnell an den betreffenden Standort geschickt und vom Personal ganz einfach aufgestellt werden. Die Einrichtung kann ein zentraler Systemadministrator in kurzer Zeit komplett remote vornehmen, weil er ja keine Rücksicht auf die Besonderheiten eines lokalen Betriebssystems nehmen muss.

Die Homogenität des Maschinenparks und der Wegfall lokaler Installationen machen VDI-Infrastrukturen mit Zero Clients skalierbar und flexibel. Zu dieser Flexibilität gehört aber auch, dass man in Einzelfällen – etwa bei Außendienstmitarbeitern – auch Notebooks einbinden kann.

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Meldet sich der Anwender am Virtualisierungs-Server an, stellt dieser dieselbe Umgebung bereit wie auf einem Zero Client – die Trennung von anderen Daten auf dem Notebook oder anderen mobilen Endgerät kann eine professionelle VDI-Management-Lösung wie „SnapVDI“ von American Megatrends problemlos gewährleisten. Dieser Ansatz gibt auch eine sichere Antwort auf die viel diskutierte BYOD-Problematik.

Arbeitsproduktivität steigt

Dass der Systemadministrator enorm viel Zeit spart, wenn er keinerlei lokale Installationen berücksichtigen muss, liegt auf der Hand. Durch die Automatisierung von Firmware- und VDI-Updates gewinnt er Zeit für strategisch wichtige IT-Projekte mit höherer Wertschöpfung.

Auch die Produktivität jedes einzelnen Mitarbeiters steigt, weil Wartezeiten während langwieriger Boot-Vorgänge und Updates entfallen und die Leistungsfähigkeit von Zero Clients generell ein sehr schnelles Arbeiten ermöglicht. Die Bildschirmdarstellung ist dabei häufig ein Flaschenhals: Wenn es beim Scrollen „hängt“ oder Bewegtbilder nicht richtig dargestellt werden können, führt das zu Irritationen beim Nutzer.

Rudolf Pöhl präsentierte heuer auf der CeBIT eine Möglichkeit, auf einem Windows 8 (8.1)-Client parallel Android laufen zu lassen. Per virtuellem Knopf ist der Benutzer in der Cloud und kann etwa den "Playstore" von Google benutzen.
Rudolf Pöhl präsentierte heuer auf der CeBIT eine Möglichkeit, auf einem Windows 8 (8.1)-Client parallel Android laufen zu lassen. Per virtuellem Knopf ist der Benutzer in der Cloud und kann etwa den "Playstore" von Google benutzen.
(Bild: Ostler)

Ein Zero Client, der optimal auf sein VDI-Protokoll eingestellt ist, wird solche Probleme in aller Regel nicht haben: Die Schwachstelle eines lokalen Grafiktreibers gibt es bei ihm nicht. Weil sie kaum Wärme und keine Abluft erzeugen und zudem sehr leise sind, verbessern Zero Clients darüber hinaus auch noch die Arbeitsatmosphäre im Büro und damit die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter.

* Winfried Pröhl ist Geschäftsführer der American Megatrends International GmbH (AMI).

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