Nützliche, außergewöhnliche und verrückte Gadgets zu Weihnachten 2018 erfolgt der Angriff von Killer-Glühbirnen
Schon haben wir den 1. Advent und wer noch nach einem geeigneten Weihnachtsgeschenk sucht, findet vielleicht das passende in der bunten Welt der Gadgets. Viele davon reihen sich in die Rubrik "Internet of Things" und "connected world" ein. Damit kommt der Mörder ins Haus; ein nicht immer ernster Artikel.
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Bereits im kommenden Jahr sollen rund 4,9 Milliarden vernetzte „Dinge“ weltweit im Einsatz sein, sagt Vice-President und Distinguished Analyst Jim Tully. Dieser Zuwachs würde einem Plus von 30 Prozent gegenüber dem laufenden Jahr entsprechen. Bis 2020 soll das Internet der Dinge sogar auf 25 Milliarden vernetzte Geräte wachsen, wie die Marktforscher prognostizieren.
Der rapide Zuwachs in diesem Bereich wird auch Folgen für die Wirtschaft haben. Verbraucher, Unternehmen und Organisationen finden zunehmend neue Wege, um sich die technischen Möglichkeiten zunutze zu machen. Jim Tully, Vice President und Analyst von Gartner, sieht darin sogar eine Gefahr für bestehende Unternehmen, falls diese sich nicht auf das Internet der Dinge einstellen.
Insbesondere in den Bereichen Herstellung, Energieversorgung und Transport erwartet Gartner eine hohe Verbreitung vernetzter „Dinge“. Bis 2020 sollen in allen drei Segmenten insgesamt 1,7 Milliarden solcher Geräte im Einsatz sein. Zudem stellt das Internet der Dinge die enge Verbindung von Datensicherheit, IT-Security und physischen Schutzmaßnahmen in den Vordergrund.
Die Verantwortlichen müssten bereits jetzt die Entscheidung treffen, wie die Sicherheitsmaßnahmen in ihren Unternehmen aussehen, sowie wer sie leitet, verwaltet und durchführt. Bis Ende 2017 werden laut Gartner 20 Prozent der Organisationen ihre Geschäftsvorgänge mit digitalen Sicherheits-Services schützen, die auf IoT-fähigen Geräten und Diensten basieren.
Die Schattenseiten des hypervernetzten Welt
Indem jedes Ding nicht nur eine IP-Adresse hat, sondern in zwar bescheidenem aber dennoch vorhandenen Rahmen programmierbar ist, lässt sich das Verhalten auch von Unbefugten beeinflussen. Frank Buytendijk, ebenfalls Gartner-Analyst, sagte neulich in seiner Keynote während des Gartner-Symposion in Barcelona: „Ich erwarte den ersten Cyber-Mord noch vor dem Jahr 2018 -- und das ist mehr als konservativ geschätzt.“
Nicht nur bei Autoren von Kriminalromanen dürfte nun die Phantasie in Schwung kommen, der Fahrstuhl, der durch Manipulation über die Deckenventilatoren in die Tiefe saust, das lahmgelegte Shoppingcenter, in dem nicht nur das Licht ausgeht und sich die Tresore öffnen, sondern auch die IP-Kameras die Seifenspender Stromstöße abgeben lassen, das vernetzte Auto, das über eine rote Ampel fährt, der Lastwagen, dessen Reifen melden müssten, dass sie ausgetauscht gehörten, der Stromausfall des Herzschrittmachers ....
Wann also werden wir Schlagzeilen wie „Angriff der Killer-Glühbirnen“ lesen? Gut, das ist (noch) Spinnerei. Doch andere Problemszenarien sind schon greifbarer. So beginnt laut Gartner-Analyst Tully eine Diskussion darüber, wen eigentlich die Daten, die bisher mehr oder weniger brach lagen oder nicht erhoben wurden, gehören.
Wem gehören die Daten?
Dazu ein Beispiel. In den Rädern von Trucks aber auch in vielen Privatwagen werden heute schon Unmengen von Daten erhoben. Werden sie sinnvoll verwendet, lassen sich aus dem Fahrverhalten Analysen erstellen, die zu besseren, sicheren Autos und LKW sowie zu besseren Fahrern gehören.
Ein derzeit oft zitiertes Business-Modell einer britischen Versicherung, bietet auf Basis solcher Daten neue Tarife an; der Versicherte kann wählen, ob er rücksichtsvoll und regelkonform fahren und Versicherungskosten sparen, oder ob er auf diese Art der Überwachung verzichten und einen Pauschaltarif will. In jedem Fall ist es für die Versicherungen ein Geschäft, doch sie erheben die Daten nicht.
Gehören sie dem Automobilkonzern, jeder oder einer Versicherung, dem Fahrer, den Komponentenherstellern, den Städten, die den Verkehr steuern? Und wer ist für die Sicherung zuständig?
Hohe Verbreitung im Consumer-Segment
Auch das Consumer-Segment treibt laut den Marktforschern die Entwicklung vernetzter „Dinge“ voran. Gartner schätzt, dass in diesem Bereich bis 2015 rund 69,5 Milliarden Dollar und bis 2020 263 Milliarden Dollar ausgegeben werden. Während Enterprise-Lösungen den höchsten Umsatz stellen, sorgt der Consumer-Bereich für die Verbreitung entsprechender „Dinge“. Bis 2020 sollen rund 13 Milliarden IoT-fähige Geräte im Umlauf sein. Die höchste Wachstumsrate stellt der Automotive-Sektor mit 96 Prozent im Jahr 2015 (siehe: tabellarische Übersicht in der Bildergalerie).
„Die Zahl der vernetzten, intelligenten Geräte wird weiter exponentiell wachsen“, betont Steve Prentice, Vice President von Gartner. „CIOs müssen für dieses Szenario neue Dienste, Anwendungsszenarien und Geschäftsstrategien finden“, ergänzt er.
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