IT-Systeme standardisiert verwalten Was ist ein Common Information Model (CIM)?
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Beim Common Information Model (CIM) handelt es sich um einen plattformübergreifenden Standard für die Verwaltung von IT-Systemen. Er wurde von der Distributed Management Task Force (DMTF) entwickelt und ist Teil des Web-Based Enterprise Managements (WBEM).

CIM ist ein objektorientiertes Datenmodell, das zur Darstellung von IT-Geräten und deren Beziehungen untereinander dient. Dazu definiert es die nötigen Datenformate, um den Austausch zwischen Management-Tools und den jeweiligen Geräten oder Systemen zu ermöglichen.
Ziel ist dabei die einfache, einheitliche sowie anbieter- und plattformunabhängige Verwaltung verschiedener IT-Systeme in Unternehmen oder Organisationen. Das CIM kommt zudem bei der Modellierung elektrischer Versorgungsnetze und entsprechender Komponenten zum Einsatz.
Für die Entwicklung und Verwaltung des Standards ist das CIM Forum der DMTF zuständig. Bei der DMTF handelt es sich um eine Normungsorganisation der IT-Branche, der zahlreiche namhafte Unternehmen angehören. Zu ihren Mitgliedern zählen unter anderem Broadcom, Cisco, Dell, Hewlett-Packard Enterprise, Intel, Lenovo und NetApp. Auf der entsprechenden Website stehen die zur Implementierung nötigen Spezifikationen, ein Metamodell für die Integration in andere Managementmodelle sowie das CIM-Schema mit den Modellbeschreibungen zum Download bereit.
Funktionsweise im Überblick
Mittels CIM lassen sich grundsätzlich alle Ressourcen einer IT-Umgebung visualisieren und verwalten. Dies schließt sämtliche Elemente innerhalb des Netzwerks mit ein: Von kompletten Systemen über einzelne Geräte und Komponenten bis hin zu Anwendungen. Das CIM selbst ist keine Applikation, sondern liefert vielmehr die Grundlage, um sämtliche verfügbare Informationen in einem gemeinsamen, gut verständlichen und herstellerunabhängigen Modell zusammenzuführen.
CIM verfolgt dazu einen objektorientierten Ansatz („Object Oriented Model“, OOM). Dieses Paradigma löst komplexe Problemstellungen, indem sie in einzelne, miteinander interagierende Objekte zerlegt werden. Im CIM kommen dabei so genannte Klassen zum Einsatz. Sie stellen bestimmte Gerätekategorien und deren Eigenschaften dar und ermöglichen Abfragen.
So lassen sich zum Beispiel Bezeichnung, Seriennummer, Netzwerkanbindung und Beziehungen zu anderen Geräten eines Druckers, Routers, PCs, einzelner Komponenten wie Festplatten oder sonstiger vernetzter Geräte anzeigen. Diese Klassen lassen sich modifizieren, um beispielsweise zusätzliche Funktionen oder Beziehungen zu ermöglichen. Zudem sind Vererbungsketten und damit die Ableitung einer Klasse von einer übergeordneten Klasse möglich.
Spezifikation und Schema
Objekte innerhalb des CIM werden nach Spezifikation und Schema unterschieden. Vereinfacht ausgedrückt stellt die Spezifikation die grundlegende Beschreibung bereit, wie unterschiedliche Management-Modelle miteinander interagieren und Daten teilen können. Das CIM nutzt dazu die Unified Modeling Language (UML). Auf diese Weise wird die Darstellung logischer und physischer Objekte und ihrer jeweiligen Klassen möglich, ohne dabei an eine bestimmte Programmiersprache oder Plattform gebunden zu sein. Zudem ist das Mapping auf andere Protokolle wie etwa SNMP möglich.
Als Schema wird dagegen die Definition von spezifischen Objekten und deren Beziehungen untereinander bezeichnet. Es stellt eine gemeinsame Basis für alle verwalteten Elemente und ihre Klassen dar. Aufgrund des herstellerunabhängigen Ansatzes ist das CIM-Schema erweiterbar, so dass anbieterspezifische Eigenschaften und Funktionen nahtlos ergänzt werden können. Das CIM-Schema wird in Form von Updates seitens der DMTF auf dem aktuellen Stand gehalten.
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