Very british – Geschichte der ARM-CPU Was ist eine ARM-CPU?

Autor / Redakteur: Kriemhilde Klippstätter / Ulrike Ostler |

ARM-Prozessoren arbeiten energieschonend. Das macht das Prozessor-Design nicht nur für Smartphones interessant, sondern auch für eine neue Generation von Rechenzentrums-Computern. Es wird Zeit, sich die Entwicklung dieser Risc-Prozessoren einmal genauer anzuschauen. Hier ein historischer Abriss:

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Der ARM-Prozessor M0+, eine eine Weiterentwicklung des M0, der von 50 ARM-Lizenznehmern als Microcontroller verwendet wird, soll in kleinster Konfiguration nur 3 Mikrowatt pro Megahertz aufnehmen. Das gilt für eine Fertigung mit 40 Nanometern Strukturbreite, bei den verbreiteteren Techniken wie 90-Nanometer-Low-Power (90LP) sind es auch nur 11 Mikrowatt pro Megahertz.
Der ARM-Prozessor M0+, eine eine Weiterentwicklung des M0, der von 50 ARM-Lizenznehmern als Microcontroller verwendet wird, soll in kleinster Konfiguration nur 3 Mikrowatt pro Megahertz aufnehmen. Das gilt für eine Fertigung mit 40 Nanometern Strukturbreite, bei den verbreiteteren Techniken wie 90-Nanometer-Low-Power (90LP) sind es auch nur 11 Mikrowatt pro Megahertz.
(Bild: ARM.com)

Die Geschichte der ARM-Prozessoren ist eng verknüpft mit den Anfängen der englischen Computerindustrie. Größen wie der später geadelte Clive Sinclair nutzen Anfang der 1970er Jahre das Umfeld der Studentenstadt Cambridge, um die damals neuartige Prozessortechnologie voranzutreiben und die ersten Computerunternehmen zu gründen.

Eine dieser Firmen war die CPU (Cambridge Processor Unit) Ltd., die 1978 von Hermann Hauser und Chris Curry gegründet wurde. Der Wiener Physiker Hauser war Dozent in Cambridge. Curry hatte zuvor mit Clive Sinclair die Unternehmung Science of Cambridge (SoC) gegründet, sich aber später mit dem Entrepreneur überworfen. Erster Kunde der jungen Firma CPU war die Ace Coin Equipment, für deren Spielautomaten Hauser und Curry Controller entwickelten.

Eines Tages erschien der Student Roger Wilson bei CPU. Er wollte einen Computerbausatz entwickeln, der alle anderen damals verfügbaren Systeme überflügeln sollte. Im Januar 1979 brachte die Acorn Computer Ltd. – als eigenständige Tochter der CPU – den Bausatz zusammen mit Systemsoftware auf den Markt.

Acorn war fast fehlerfrei

Wilson hatte ein fast fehlerfreies System entwickelt. Mit dem neuen Namen Acorn, englisch für Eichel, wollten die Unternehmer einerseits auf die Erweiterungsmöglichkeiten des Systems hinweisen und andererseits im Telefonbuch vor Apple gelistet werden.

Den Durchbruch verdankte Acorn der British Broadcasting Corporation (BBC). Die BBC hatte eine Computer Lern-Show im Programm, für die ein Heimrechner, der BBC Mirco-Computer, angeboten werden sollte.

Acorn bekam den Zuschlag und vermarktete ab 1982 den „BBC Micro“. Statt der erwarteten ein paar Tausend Stück verkaufte sich die Hardware rund zwei Millionen Mal.

Revolutionäre Eigenschaften

Der Rechner nutzte den 8-Bit breiten Prozessor „6502“ von MOS Industries, den auch Steven Jobs für den Apple II verwendete. Acorn stattete seinen Rechner mit Farbgrafik und 32 Kilobyte RAM aus.

Zwar wurden die Daten auf Audio-Kassetten gespeichert, es gab aber bereits Schnittstellen für Floppy- und Harddisk-Laufwerke sowie die Unterstützung für das hauseigene „Econet“-LAN. Außerdem konnte über eine Erweiterungseinheit – die Tube – ein zweiter Prozessor angeschlossen werden – damals revolutionäre Eigenschaften.

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