Die Investitionen im Edge Computing steigen Vertiv-Umfrage zur Verlagerung von Ressourcen an die Edge
Umfangreiche, branchenweite Edge-Computing-Investitionen werden das Erscheinungsbild der Rechenzentrums-Branche in den nächsten vier Jahren verändern. Zu diesem Ergebnis kommt eine weltweite Umfrage von Rechenzentrumsausstatter Vertiv. Sie belegt, dass auch der Anteil der Edge-Komponenten in der gesamten Datenverarbeitung signifikant wächst.
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Derzeit beträgt der Anteil an Edge-Komponenten an der gesamten Datenverarbeitung 21 Prozent, im Jahr im Jahr 2026 soll er auf 27 Prozent angewachsen sein, so die Vertiv-Studie. Die fortschreitende Verlagerung der Branche hin zu Edge Computing gehört zu den wesentlichen Ergebnissen der Umfrage unter Fachleuten der Rechenzentrumsbranche.
- So plant etwa ein Drittel (34 Prozent) der befragten Unternehmen entweder eine umfangreiche Edge-Einführung oder ist bereits mittendrin.
- Ein Viertel hat neue, maßgeschneiderte Edge-Standorte eingerichtet.
- 41 Prozent betreiben bereits bestehende Edge-Standorte.
Auch wenn die Aktivitäten im Edge-Bereich bemerkenswert sind, erwarten die Befragten auch bei den zentralen Standorten einen Anstieg sowie verstärkte Aktivitäten in Bezug auf die Cloud. Der Umfrage zufolge wird der Anteil der in der Public Cloud bereitgestellten IT-Ressourcen bis 2026 voraussichtlich von derzeit 19 auf 25 Prozent steigen. Die Nachfrage nach Rechenleistung in den heutigen Netzwerken steigt also sprunghaft an.
Martin Olsen, Global Vice President für Edge Strategy und Transformation bei Vertiv, teilt seine Einschätzung: „In den kommenden fünf Jahren wird sich die Rechenzentrumslandschaft neu gestalten, indem immer mehr Rechenleistung in dezentrale Bereiche verlagert wird. Gleichzeitig werden zentrale Rechenzentrumskapazitäten in modernen hybriden Netzwerken gestärkt.“
Er fährt fort: „Die Umfrageergebnisse verdeutlichen den dringenden Bedarf an Rechenleistung in der Nähe des Anwenders. Die Zukunft der Datenverarbeitung beruht auf Geschwindigkeit und Latenz. Die einzige Möglichkeit, diesen Bedarf zu decken, ist der Ausbau des Netzwerkrands.“
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IoT braucht lokale Rechenzentren
Vertiv legt 4 Edge-Computing-Archetypen fest
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Modelle sollen Umsetzung erleichtern und verbessern
Vertiv erarbeitet Standards für Edge-Implementierung
Die Umfrage-Ergebnisse schließen an die Veröffentlichung des Berichts Edge-Archetypen 2.0 – einsatzbereite Edge-Infrastrukturmodelle Ende des vergangenen Jahres an. In diesem wurden die Untersuchungen von Vertiv zum Netzwerkrand vertieft und vier Edge-Infrastrukturmodelle identifiziert, die einen intelligenteren, semi-standardisierten Ansatz für die Bereitstellung von Edge-Infrastrukturen ermöglichen. Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage decken sich mit der Annahme im Edge Archetypen 2.0-Bericht, die zeigten, dass ein massives Wachstum am Netzwerkrand einen stärker standardisierten Ansatz für die Edge-Architektur erfordert.
Die Umfrage offenbart auch das sich wandelnde Profil von Edge-Standorten:
- 29 Prozent verfügen über fünf bis 20 Racks,
- 13 Prozent haben mehr als 20 Racks.
Mehr Racks erfordern mehr Strom und die Umfrage-Ergebnisse spiegeln dies wider:
- 28 Prozent geben an, dass ihre Standorte zwischen 21 und 200 Kilowatt (kW) benötigen,
- 14 Prozent haben einen Energiebedarf von mehr als 200 kW.
Die Zeiten, in denen einzelne Racks in rudimentären IT-Schränken verstaut wurden, sind vorbei.
Nachhaltigkeit und Sicherheit
Nachhaltigkeit spielt bei neuen und geplanten Edge-Implementierungen eine wichtige Rolle. Mehr als Dreiviertel der Standorte (77 Prozent) verwenden oder planen den Einsatz Energie-effizienter USV-Systeme. Darüber hinaus planen die Befragten den Einsatz von Erneuerbaren Energien (40 Prozent), wassersparender Kühlung (31 Prozent), Dynamic Grid Support-Technologien (29 Prozent) und Kältemittel mit niedrigem Treibhauspotenzial (GWP) (19 Prozent).
Sicherheit und Verfügbarkeit haben bei den Teilnehmern, die Edge-Standorte einrichten, oberste Priorität. Die Umfrage zeigte jedoch auch einige aktuelle Design- und Betriebspraktiken auf, die die Fähigkeit der Standorte, diese Ziele zu erreichen, einschränken könnten. Vor allem, wenn die Anzahl dieser Standorte zunimmt.
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