13. DSAG-Jahreskongress 2012 in Bremen SAP-Kunden mit einem lachenden und einem weinenden Auge
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge begann die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) in Bremen ihren Jahreskongress. Während sie einerseits beachtliche Erfolge gegenüber SAP verzeichnen kann, verliert der Verein doch in Karl Liebstückel seinen bisherigen Vorstandsvorsitzenden. Er will ein neues Institut für Software-Design leiten.
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Auf dem 13. Jahreskongress 2012 der DSAG forderte Prof. Dr. Liebstückel im Namen der SAP-Anwender die Rückkehr des mittlerweile umsatzstärksten deutschen Unternehmens zum Kerngeschäft, nämlich seinen Geschäftsanwendungen im ERP-Bereich. Liebstückel wies darauf hin, dass keine der mittlerweile kräftig hinzugekauften Lösungen ohne ERP lebensfähig sei. ERP sei das Herzstück integrierter Systeme und zudem diejenige Anwendung, die von SAPs größtem Kundenkreis genutzt werde, insbesondere in den drei deutschsprachigen Ländern.
Her mit der GUI!
Es gehe nicht nur darum, die Prozesse horizontal und vertikal miteinander zu verzahnen, sondern auch die Prozesse durchgängig in der SAP Business Suite abzubilden. Dafür seien entsprechende Schnittstellen notwendig, die Medienbrüche vermeiden helfen. Für die höhere Akzeptanz bei den Anwendern in den Fachabteilungen forderte Liebstückel eine einheitliche und bedienungsfreundliche Benutzeroberfläche (GUI) für alle Anwendungen.
Mit einer attraktiven GUI könnte auch der Nutzungsgrad der SAP-Lösungen in den Fachabteilungen erhöht werden, so die DSAG. Stattdessen zögen die Fachanwender es vor, hinsichtlich Qualität und Attraktivität andere, nämlich Best-of-breed-Lösungen zu nutzen. Schon bei der Einführung neuer Anwendungen müsse SAP Rahmenbedingungen für höheren Mehrwert schaffen. Im Klartext: Das muss schneller gehen, und zwar auch bei der Einführung von Neuerungen.
Wider die Komplexität
Einen wahren Horror scheinen die SAP-Kunden vor der wachsenden Komplexität ihrer IT-Landschaften zu haben. Daher rührt wohl ihre Forderung nach Rückbesinnung aufs Kerngeschäft mit ERP, aber auch die Vereinfachung der Preismodelle.
Über 1100 verschiedene Listenpreise sind nicht nur verwirrend, sondern unterbinden mitunter auch die teilweise Stilllegung oder Kündigung von Lizenzen, wie Liebstückel in seiner Keynote monierte. Das bedeutet, dass die Fehllizenzierung, die schon Verbände wie die Software-Initiative kritisiert haben, endlich ein Ende haben soll. Dem steht eine Entwicklung bei SAP entgegen, die das verhindert: die Einführung von HANA und der Cloud.
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