Softbank plant Börsengang Kauf des Chipdesigners ARM durch Nvidia geplatzt

Quelle: dpa

Die britische Firma ARM steckt hinter der Architektur fast aller Smartphone-Prozessoren und zunehmend auch in Rechenzentren. Diese Unentbehrlichkeit torpedierte nun ihren Verkauf an den Grafikkartenriesen Nvidia, weil Rivalen und Aufseher Nachteile befürchteten. Nun gibt es andere Pläne.

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Milliarden Deal geplatzt: Nvidia darf den Chiphersteller Arm nicht kaufen.
Milliarden Deal geplatzt: Nvidia darf den Chiphersteller Arm nicht kaufen.
(Bild: AndSus-stock.adobe.com)

Der Milliarden-Deal zur Übernahme des Chipdesigners ARM durch den Branchenriesen Nvidia ist nach dem Widerstand von Konkurrenten und Wettbewerbshütern geplatzt. Der japanische ARM -Eigentümer Softbank plant nun stattdessen einen Börsengang. Chips auf Basis von ARM -Architektur stecken in fast allen Smartphones. Deshalb wurde befürchtet, dass Nvidia dies zum Ausbau der eigenen Marktposition nutzen könnte. Der Grafikkarten-Spezialist wies dies stets zurück, traf aber trotzdem auf starken Gegenwind.

Nvidia und Softbank verwiesen in ihrer Mitteilung am Dienstag auf regulatorische Herausforderungen als Grund für die Aufgabe der Transaktion. Anfang Dezember hatte die US-Regierung dem Deal im Prinzip den Todesstoß versetzt: Sie klagte gegen die Übernahme. Der Zusammenschluss könne Innovationen bremsen, argumentierte die amerikanische Handelsbehörde FTC damals.

Nvidia setzte bereits im September 2020 zum damals rund 40 Milliarden Dollar (aktuell 34,9 Milliarden Euro) schweren Kauf der britischen Firma an. Mit dem Kursanstieg der Nvidia-Aktie war das Volumen zwischenzeitlich doppelt so hoch.

Auf Basis der ARM -Designs entwickeln unter anderem Apple und Samsung Prozessoren. Auch der Chipkonzern Qualcomm, dessen Chips in vielen Android-Telefonen stecken, greift darauf zurück. Die ARM -Architekturen setzten sich im Bereich Smartphones aber auch in der Cloud- und Unternehmens-IT gegen Chip-Systeme des Halbleiter-Riesen Intel durch – unter anderem weil sie deutlich stromsparender arbeiten.

Der japanische Technologiekonzern Softbank rüttelte als Eigentümer nicht an der Unabhängigkeit von ARM. Angesichts der geplanten Übernahme durch Nvidia gab es jedoch bereits länger Unruhe in der Technologiebranche. So befürchteten einige ARM -Kunden, dass der amerikanische Grafikkarten-Spezialist ein Interesse daran haben könnte, künftige ARM -Architekturen besser mit seinen eigenen Produkten zu verzahnen – was ihre Wettbewerbsposition verschlechtern würde. Nvidia wies solche Ängste stets zurück.

Softbank behält nun 1,25 Milliarden Dollar, die Nvidia bereits bezahlt hatte. Der Börsengang soll in dem bis Ende März 2023 laufenden nächsten Geschäftsjahr von Softbank über die Bühne gehen.

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