Künstliche Intelligenz Intel versteift sich mit Nachdruck auf KI-Entwicklung

Sebastian Gerstl |

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Intel gibt weiter Vollgas auf dem eingeschlagenen Kurs in Sachen maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz. Mit CognitiveScale, AEye und Element AI investiert der Chiphersteller in drei weitere Unternehmen, die sich speziell auf die KI-Entwicklung verlegt haben.

Intel stellte den Co-Prozessor „Xeon Phi“ vor, mit dem das HPC-Computing und KI-Workloads asdressiert werden.
Intel stellte den Co-Prozessor „Xeon Phi“ vor, mit dem das HPC-Computing und KI-Workloads asdressiert werden.
(Bild: Ulrike Ostler/Vogel IT-Medien GmbH)

Diese durch Intel Capital getätigten Investitionen verstärken die im vergangenen Jahr eingeläutete Strategie Intels zu einem Kurswechsel weg vom PC-Markt und hin zu neuen, innovativen Trendmärkten. Gerade künstliche Intelligenz, in Verbindung mit maschinellen Lernen, hat das Unternehmen als zukunftsweisende Technologie identifiziert.

Mit der Investition in die drei Startups setzt Intel nun diesen Trend mit Nachdruck fort. CognitiveScale spezialisiert sich auf die Entwicklung von industriespezifischer Software für maschinelle Intelligenz. Mit mehr als 100 KI-spezifischen Patenten bitet das Unternehmen nach eigener Aussage die erste Industrietaugliche „Augmented Intelligence Software“ (Software für erweiterte Intelligenz): Ein softwarebasiertes Wahrnehmungsmodell, das Rechner in die Lage versetzen soll, menschliche Gedankengänge nachzuvollziehen. Damit zielt das unternehmen beispielsweise auf individielle Patientenbetreuung in der Medizintechnik.

AEye verlegt sich auf Robotic Vision und präsentierte vor wenigen Wochen mit seinem "Advanced Vision System" ein umfassendes Bildverarbeitungssystem, welches proprietäres LIDAR und eine computergestützte Bilderfassung mit künstlicher Intelligenz und einer eigenen Software kombiniert, um höhere Sicherheit in industriellen Systemen und autonomen Fahrzeugen zu gewährleisten.

Bei Element AI handelt es sich um einen Entwickler von lernenden Algorithmen. Zu seinem Angebot zählt "AI as a Service"; künstliche Intelligenz-Anwendungen, die speziell auf individuelle Firmenansprüche zugeschnitten sind. Das vor etwa einem Jahr gegründete Startup besteht zum großen Teil aus Alumni des Montreal Institute of Learning Algorithms (MILA).

Bereits im August vergangenen Jahres erwarb Intel den Deep-Learning-Spezialisten Nervana. Damit erwarb das Unternehemn fundiertes Knowhow in der Entwicklung eines auf Deep Learning optimierten Hard- und Softwarestacks. Auch die Akquise des FPGA-Herstellers Altera und der Erwerb des israelischen Kameraspezialisten MobilEye fügt sich in diese Strategie.

Das Knowhow beider Akquisitionen kommt Intel unter anderem bei der Allianz mit BMW zur Entwicklung eiens selbstfahrenden Fahrzeugs zu Gute. FPGAs sind sehr hilfreich bei der Entwicklung neuronaler Netzwerke, Mobileye liefert dazu das passende Knowhow und spezialisierte Hard- wie Software für Bilderfassungs- und -verarbeitungssysteme.

Mit seinen Akquisen und Investitionen zielt Intel flächendeckend auf alle möglichen Anwendungsgebiete, in denen KI, Big Data, Neuronale Netzwerke. und maschinelles Lernen zum Tragen kommen könnten: Vom autonomen Fahren über die Medizintechnik bis hin zu firmenspezifischen Anwendungen, die Intel noch dazu mit einem eigenen Cloud- bzw. Rechenzentrumsangebot bedienen kann. Darüber hinaus plant Intel, seine hauseigene Xeon-Architektur weiter für Künstliche Intelligenz zu optimieren. Hier kommt erneut der Erwerb von Altera zum Tragen: So plant Intel etwa die Integration der Xeon-Prozessorfamilie mit einem FPGA der Arria-10-Reihe in einem Chip.

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Ebenso stellte Intel auf der Internationalen Supercomputing-Konferenz ISC 17 den Xeon Phi Prozessor vor, ein auf KI-Awendungen spezialistere Ableger der Xeon-Familie, der unter anderem in einer Anwendung zur Wirkstoffsuche in AI-gestützten Medikamententests.

Hinweis:Der Artikel erschien im Original zunächst in derElektronik Praxis

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