Aufholen gegenüber Sun Solaris und HP-UX IBM AIX 6: Verbesserte Virtualisierung
IBM wird noch im Sommer mit einem offenen Betaprogramm für AIX 6 starten. Die Produktivversion soll Ende des Jahres verfügbar sein. Big Blue hat besonders die Virtualisierungsfunktionen von AIX v6.1 überarbeitet und verbessert die Sicherheit und Performance des Systems. Die neue Virtualisierungstechnik Workload Partitions (WPARs) ermöglicht es, Anwendungen auf derselben Instanz des Betriebssystems laufen zu lassen und die dennoch administrativ vollständig voneinander getrennt sind.
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WPARs ermöglicht es damit IT-Administratoren, die Zahl der installierten AIX-Instanzen niedrig zu halten und dennoch Anwendungen auf einem Server konsolidieren zu können. IBM AIX unterstützt bereits in der momentanen Version mit LPARs Hardware- und Firmware-Virtualisierung auf dem Powerprozessor. Mit der neuen Live Partition Mobility on Power6 geht IBM einen weiteren Schritt in Richtung Virtualisierung des Betriebssystems und der Anwendungen.
„IBM hob sich bisher von den anderen Anbietern durch dynamische LPARs ab“, sagt Tony Iams, Vice President and Senior Analyst bei Ideas International. „Mit WPARs erkennt IBM an, dass der Ansatz einer Einheitsgröße einer Partition nicht wirklich optimal ist.“
Hardware-Virtualisierung on Chip
Die neue Virtualisierungstechnik der WPARs unterstützt IBM mit Live Partition Mobility, die auf dem neuen Power6 implementiert ist. Diese Funktion kann auch von Linux und älteren Versionen von AIX ausgenützt werden. WPAR ähnelt dem Containerkonzept von Sun, obwohl Iams betont, dass IBM nicht nur Sun nachahmt: „Klar IBM hat Suns Technologie studiert, aber nicht nur sondern auch SWsoft‘s Virtuozzo (on Linux and Windows). Es ist zu einfach zu sagen, sie hätten Sun kopiert, sondern IBM hat erkannt, was Kunden heute im Bereich der Virtualisierung suchen.“
Neue Funktionen in AIX
AIX 6 bietet neue Sicherheitsfunktionen, darunter verbesserte Datenverschlüsselung und granularere Zugangsrechte auf Rollenbasis. Sie erlauben Administratoren mehrere Zugangsebenen zu definieren.
Ein neues Verschlüsselungssystem schützt Daten, die von AIX verwaltet werden auf Dateiebene. Damit holt IBM gegenüber HP-UX auf, das diese Funktion schon seit einem Jahr hat. Darüber hinaus enthält die neue Version AIX 6 eine Option, Sicherheitseinstellungen standardmäßig voreinzustellen, un die Sicherheit jedes Systems besser zu kontrollieren.
In der neuen Version ist es zudem möglich, AIX-Kernel-Updates zu fahren, ohne das System rebooten zu müssen. Dynamisches Tracing mit “Probevue” erlaubt es, Performanceprobleme von Anwendungen zu tracken. Die Funktion ist analog zu der von Sun lautstark beworbenen DTRACE-Funktion in Solaris.
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