VMware-Studie zur Technologiekompetenz im Management Firmen brauchen keine Nerds an der Spitze, aber Technikverstand

Autor Michael Hase

Mit Blick auf ihre Digitale Transformation sollten Unternehmen die Chef- und Führungspositionen mit Managern besetzen, die über einen technologischen Hintergrund verfügen. So lautet das Fazit einer europaweiten Führungskräftebefragung, die Vanson & Bourne im Auftrag von VMware vorgenommen hat.

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Es gibt etliche Beispiele von Unternehmen, für die es kein Nachteil war, dass sie von einem Nerd und Technologievisionär geleitet wurden.
Es gibt etliche Beispiele von Unternehmen, für die es kein Nachteil war, dass sie von einem Nerd und Technologievisionär geleitet wurden.
(Bild: DariusPL - stock.adobe.com)

Digitalisierung ist Chefsache, und deshalb sollen Chefs auch Technologiekompetenz besitzen. Diese Einschätzung setzt sich offenbar im Management von Unternehmen durch, wie eine europaweite Studie zeigt, die VMware beim Marktforscher Vanson & Bourne in Auftrag gab. Demnach teilen 60 Prozent der deutschen Führungskräfte die Ansicht, dass es für Unternehmen von Vorteil ist, wenn sie leitende Positionen mit Mitarbeitern besetzen, die aus vorheriger Tätigkeit, zum Beispiel als IT-Berater oder Software-Entwickler, ein gutes technologisches Verständnis mitbringen. Derart versierte Führungskräfte wirken sich laut der Studie positiv auf die Effizienz (51 Prozent), die Innovationsfähigkeit (41 Prozent) und den Erfolg (39 Prozent) der Unternehmen aus und sorgen für eine bessere Kundenerfahrung (28 Prozent).

Die Befragung wurde im März und April 2020 vorgenommen, als die Corona-Pandemie in Europa ihren Höhepunkt erreichte. Die Digitale Transformation leistet nach Aussage von VMware einen wichtigen Beitrag dazu, dass sich Unternehmen schneller an die Dynamik einer sich ändernden Geschäftsgrundlage anpassen können.

Für deutsche Führungskräfte spielen dabei vor allem die Vorteile moderner Anwendungen eine große Rolle, um Leistung und Widerstandsfähigkeit ihres Unternehmens zu verbessern: Neben dem zuverlässigen Betrieb der IT-Systeme (43 Prozent) profitieren Unternehmen der Studie zufolge vor allem von modernen Applikationen, die es den Mitarbeitern ermöglichen von zuhause oder unterwegs zu arbeiten (40 Prozent). Mehr als ein Drittel lobte die Möglichkeit, auf die sich wandelnde Arbeitssituation adäquat zu reagieren (35 Prozent).

Tatsächlich gaben mehr als drei Viertel (79 Prozent) der Anwendungsentwickler und IT-Leiter in Deutschland an, dass Unternehmen ohne eine erfolgreiche Modernisierung ihrer Anwendungen nicht in der Lage sein werden, ihren Kunden ein hervorragendes Nutzererlebnis zu bieten.

„Technologie im Blut“

„Noch nie zuvor standen CEOs und Führungskräfte so vielen und tiefgreifenden Veränderungen gegenüber“, kommentiert Ed Hoppitt, Director Apps & Cloud Native Platforms bei VMware EMEA, die Studienergebnisse. „Wer über einen Technologie-Background verfügt und weiß, wie ein Unternehmen dank moderner Applikationen auf veränderte Marktbedingungen reagieren kann, ist klar im Vorteil.“

Die Pandemie habe in wenigen Monaten ein Jahrzehnt des digitalen Wandels vorangetrieben. Maßgeblich für den künftigen Erfolg der Unternehmen sei die Fähigkeit, Business-Apps mit relevanten Informationen sowie zeitnahen und unkomplizierten Services für Verbraucher zu entwickeln. „Führungskräfte sollten Technologie im Blut haben und auf eine Software-basierte digitale Plattform setzen“, resümiert Hoppitt. Darin liege „das Erfolgsrezept, um am Ende gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen“.

Die Befragung zeigt darüber hinaus, dass Verfahren zur kontinuierlichen Entwicklung und Bereitstellung (Continuous Delivery, Continuous Deployment) neuer Dienste zu einem Wettbewerbsvorteil führen. Demnach verfügen leistungsstarke Unternehmen über ein effizienteres und effektiveres Entwicklungstempo: Bei ihnen schaffen es zwei Drittel der neuentwickelten Anwendungen in die Produktion, während es bei leistungsschwachen Unternehmen nur 41 Prozent sind. Bei ersteren erlangen neue Apps in 70 Prozent der Fälle innerhalb des Zeitplans die Produktionsreife, was den anderen deutlich seltener (zu 41 Prozent) gelingt.

An der Studie beteiligten sich 2.250 Entscheidungsträger aus Unternehmen und Behörden in der EMEA-Region, die mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen. Bei den Befragten handelte es sich zu je einem Drittel um Business-Verantwortliche, IT-Verantwortliche und Anwendungsentwickler.

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