Dell Technologies Forum in München „Die Digitalisierung ändert nichts…nur alles“

Autor / Redakteur: Kriemhilde Klippstätter / Ulrike Ostler

„Die IT muss schneller werden“, fordert Dinko Eror, Senior Vice President und Managing Director Dell EMC Deutschland, zur Eröffnung des Technologie Forums seiner Firma in den Münchner Eisbach Studios. Dell EMC hat das neue Blade-System „PowerEdge MX“ mit an die Isar gebracht, das mit einigen technischen Leckerbissen ausgestattet ist und unter anderem natürlich auch schneller arbeitet als der Vorgänger.

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Das neue Blade-System „Poweredge MX“; allein das Chassis wiegt 40 Kilogramm.
Das neue Blade-System „Poweredge MX“; allein das Chassis wiegt 40 Kilogramm.
(Bild: Kriemhilde Klippstätter)

Das neue Produkt für das Datacenter besteht zunächst aus dem Gehäuse („Poweredge MX7000“), das komplett neu gestaltet wurde. Das Chassis alleine wiegt 40 Kilogramm – echte Hardware also. Es soll das Vorgängersystem ablösen, das mittlerweile schon elf Jahre im Markt ist und im Frühjahr des kommenden Jahres aus dem Vermarktungsprogramm fliegt.

Dell-Manager Peter Dümig: „Unser neues Blade-System kommt ohne Midplane aus und reduziert damit die Hitze im Chassis und beschleunigt zugleich Upgrades.“
Dell-Manager Peter Dümig: „Unser neues Blade-System kommt ohne Midplane aus und reduziert damit die Hitze im Chassis und beschleunigt zugleich Upgrades.“
(Bild: Kriemhilde Klippstätter)

„Es war Zeit für ein neues Design mit mehr Funktionalität“ erklärt Peter Dümig, Senior Product Manager am Server Center of Competency von Dell EMC in Halle. Trotzdem werden Besitzer von alten Blade-Systemen noch rund zwei Jahre lang ihr System - auch mit neuen Komponenten - bestücken können.

Blade-Chassis ohne Midplane

Ein Problem von Blade-Systemen ist die Wärme-Entwicklung, da wegen des Gehäuses die Hitze schlechter entweichen kann. Die Dell-Ingenieure hatten eine einfache aber geniale Idee, wie der Luftstrom besser im Chassis zirkulieren kann: Sie haben die Midplane eliminiert.

Damit stört dieses Stück Hardware nicht mehr die Luftzirkulation und bietet einen weiteren Vorteil: Zukünftige technische Änderungen, Upgrades oder Erweiterungen lassen sich ohne kompletten Stillstand des Systems durchführen, weil der Austausch der Midplane entfällt. Das Chassis kommt mit sieben Höheneinheiten und acht Schächten und bietet Platz für viele Kombinationen von Server- und Speicherkomponenten in einfacher und doppelter Breite.

Für die Server stehen die Einschübe „Poweredge MX740c“ und „MX840c“ zur Verfügung. Laut Hersteller ist MX740c derzeit der einzige modulare Server mit einfacher Breite und zwei Sockeln, der bis zu sechs 2,5 Zoll große NVMe-, SAS- oder SATA-Laufwerke aufnehmen kann.

„Poweredge MX840c“ mit Butterfly-Konzept: Die obere Rechnerplatine lässt sich einfach abheben.
„Poweredge MX840c“ mit Butterfly-Konzept: Die obere Rechnerplatine lässt sich einfach abheben.
(Bild: Kriemhilde Klippstätter)

Der MX840c - mit Butterfly-Konzept - kann bis zu acht Laufwerke beherbergen. Zum Speichern bietet Dell pro Chassis sieben Storage-Einschübe („MX5016s“) an, so dass je Gehäuse bis zu 112 DAS-Laufwerke (DAS = direct attached storage) eingebaut werden können.

Poweredge MX ist laut Hersteller die erste modulare Infrastruktur auf dem Markt, die eine durchgängige Konnektivität sowohl für 25 Gigabit Ethernet als auch für 32 Gigabit Fibre Channel Hosts bietet. Manager Dümig preist die „Scalable Fabric Architecture der MX-Systeme: „Es lassen sich bis zu 80 Server in zehn Chassis zusammenbinden. Das ist nützlich etwa für eine Verlagerung von Daten“.

Für so ein flexibles System benötigt man ein ausgefeiltes Verwaltungssystem – „Distributed Management Architecture“- das den Aufwand für Systemadministratoren minimieren soll. Dell liefert mit „Open Manage Enterprise“ ein Programm für ein ganzheitliches Lifecycle Management für alle Komponenten von Poweredge MX über mehrere Chassis hinweg. Änderungen und Templates lassen sich schneller auszurollen. „Man kann skalieren und Hardware von Software abstrahieren, da ein gemeinsamer Code für Chassis, Management und Konsole vorhanden ist“, wirbt Dümig.

Der Buchautor und IT-Berater Karl-Heinz Land wagt einen Blick auf die Erde 5.0. (Das gibt es auch als Buch)
Der Buchautor und IT-Berater Karl-Heinz Land wagt einen Blick auf die Erde 5.0. (Das gibt es auch als Buch)
(Bild: Kriemhilde Klippstätter)

Erde 5.0: Die Zukunft provozieren

Das fordert der Autor und IT-Berater Karl-Heinz Land in seinem Gastvortrag auf dem Forum. „Digitalisierung ändert nichts…nur alles“ lautet sein Credo, denn durch die Digitalisierung wächst seiner Meinung nach der Fortschritt exponentiell. Dank dem Internet of Things (IoT) soll es im Jahr 2020 bereits 30 bis 50 Milliarden vernetzte Geräte geben. 2025 wird der IoT-Markt über elf Milliarden Dollar schwer sein.

Online- und Offline-Welt haben sich bereits getroffen und verbinden sich immer stärker, sagt Autor Karl-Heinz Land.
Online- und Offline-Welt haben sich bereits getroffen und verbinden sich immer stärker, sagt Autor Karl-Heinz Land.
(Bild: Kriemhilde Klippstätter)

Dann hat seiner Meinung auch Microsoft als Hauptlieferant des Betriebssystems ausgedient und wird von Blockchain-Techniken abgelöst werden. Wer den Weg zur Digitalisierung seines Geschäfts antreten will, soll sich, so Land, vier einfach Fragen stellen:

  • Um was geht es?
  • Wo stehe ich?
  • Wo geht es hin?
  • Wie erhöhen wir die Geschwindigkeit?

Darüber hinaus gab es auf Dells Technologie Forum auch zahlreiche Vorträge, die sich mit künstlicher Intelligenz (AI) und Machine Learning beschäftigten. Dazu ein paar Zahlen: Schon jetzt sollen 51 Prozent aller Konsumenten Sprachassistenten wie „Alexa“ benutzen. Im Jahr 2012 wird allein der Chip-Markt für AI rund 35 Milliarden Dollar schwer sein. Google spare durch intelligente Kühlung seiner Rechenzentren 40 Prozent Kosten.

Dells Deutschland-Geschäftsführer Dinko Eror fordert, dass die IT schneller werden muss.
Dells Deutschland-Geschäftsführer Dinko Eror fordert, dass die IT schneller werden muss.
(Bild: Kriemhilde Klippstätter)

Jede Person kreiert derzeit rund 1,5 GB Daten am Tag. Jedes autonom fahrende Auto erzeugt 4 Terabyte an Daten am Tag. Die Herausforderung für die IT-Verantwortlichen liegt also darin, diese Datenmengen sicher und schnell nutzen und verwahren zu können und ihre Systeme und Lösungen flexibel und für eine unkomplizierte Erweiterung tauglich zu machen. Nicht vergessen: „Digitalisierung ändert nichts…nur alles.“

* Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Systemischer Coach (SE) in München.

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