Application Performance Management Die Aussicht auf Geschäftserfolg macht APM unverzichtbar
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Geschäftsentscheider wissen, dass heute selbst kleine Performance-Probleme negative geschäftliche Auswirkungen nach sich ziehen können. Um proaktiv zu handeln und Performance-Probleme zu vermeiden, macht es Sinn, sich mit dem Thema Application Performance Management (APM) auseinanderzusetzen.

Einerseits ermöglichen es moderne Anwendungen, Zeit- und Kostenaufwand zu sparen, unterschiedliche Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten sowie die Zufriedenheit von Endnutzern zu steigern. Andererseits kann der Ausfall einer geschäftskritischen Anwendung schwerwiegende Folgen nach sich ziehen, die auch mit erhöhten Kosten verbunden sind. Beispielsweise steht die Ladezeit einer Website in einem engen Zusammenhang mit der Conversion-Rate.
Laut der Studie von Akamai kann eine Verzögerung um 100 Millisekunden die Conversion-Rate um bis zu 7 Prozent senken. Das Application Performance Management hilft Unternehmen, die Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit unter Kontrolle zu halten, um das Beste aus geschäftskritischen Anwendungen herauszuholen.
Application Performance Management versus Application Monitoring
Application Performance Management und Appication Performance Monitoring werden oft synonym verwendet. Um das zu vermeiden, macht es Sinn, zu klären, was hinter jedem Begriff eigentlich steckt.
Was sie gemeinsam haben: In beiden Fällen werden Tätigkeiten im Rahmen vom Application Management durchgeführt und oft an externe Dienstleister ausgelagert. Das Application Management hilft Unternehmen, ihre Anwendungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu überwachen und zu verbessern.
Wodurch sie sich unterscheiden: Das Application Monitoring ist nur eine Methode, die es ermöglicht, Daten zu erfassen, wie sich eine Anwendung sowie einzelne Komponenten eines Systems im Laufe der Zeit verhalten, und diese aufzuzeichnen. Die reine Überwachung hilft nur Probleme ausfindig zu machen. In diesem Sinne geht das Application Performance Management einen Schritt weiter.
Das Application Performance Management hingegen dient dazu, neben der Überwachung von Anwendungen und Entdeckung von Auffälligkeiten auch die erkannten Probleme zu lösen, Ursachen zu analysieren, basierend auf Analyseergebnissen proaktive Maßnahmen zu ergreifen und als Folge Anwendungen kontinuierlich zu verbessern.
Die steigende Komplexität von Anwendungen gepaart mit erhöhten Erwartungen und Anforderungen von Endnutzern versetzen Unternehmen in die Lage, das Application Performance Management als unumgänglich zu betrachten und schon in den frühen Phasen vom Application-Lebenszyklus APM-Lösungen einzuführen. Das APM bietet eine Reihe von Vorteilen, die es Unternehmen ermöglichen, nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, sondern auch in die Reputation zu investieren.
Gesparte Zeit und reduzierte Gesamtbetriebskosten
- Erstens ermöglicht das Application Performance Management, Zeit- und Kostenersparnisse zu erzielen, die in einem engen Zusammenhang mit Ausfällen und Störungen stehen.
- Zweitens werden auch Support-Kosten verringert, weil die gut funktionierende APM-Lösung hilft, durch den optimierten Einsatz von Ressourcen sowie die erhöhte Sichtbarkeit und zeitnahe Behebung von Performance- und Verfügbarkeitsproblemen die Effizienz eines Support-Teams zu verbessern und das proaktive Handeln zu ermöglichen.
- Drittens werden Änderungen an Geschäftsanwendungen kostengünstiger, weil mögliche Probleme schon in den früheren Phasen eines Entwicklungsprojektes erkannt und behoben werden können.
Eine gut funktionierendes APM-Produkt hat zudem einen direkten Einfluss auf den Erfolg und die Effizienz in Unternehmen, die mehr Umsatz im digitalen Geschäftsumfeld erzielen möchten. Falls Anwendungen den erhöhten Ansprüchen von Endnutzern nicht gerecht werden können, werden sich Ausfallzeiten, Performance-Probleme und daraus resultierende Verzögerungen auf Nutzererlebnisse negativ auswirken und dadurch das Business bremsen, anstatt es voranzutreiben.
Aus diesem Grund wurde das Application Performance Management zu einem Muss für Unternehmen unterschiedlicher Größe, die ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen der Performance ihrer Anwendungen und dem Geschäftserfolg erhalten haben und sich mit diesen Kenntnissen von ihren Konkurrenten abheben möchten.
Wie APM funktioniert
Um Performance-Probleme in den Griff zu bekommen und hochwertige digitale Nutzererlebnisse zu liefern, entscheiden sich mehrere Unternehmen dafür, eine APM-Software zu implementieren. Aber es gibt mindestens drei Schritte, die von Anfang an berücksichtigt werden müssen.
Schritt 1. Passende Verfahren für die Entdeckung von Problemen einsetzen:
APM beginnt mit der Erkennung und Lokalisierung von Anomalien. Dafür kann eine Vielzahl von Verfahren zum Einsatz kommen:
Monitoring von einzelnen Komponenten einer Anwendung. Die Überwachung von Komponenten umfasst die Erfassung und die Verfolgung unterschiedlicher Metriken in Bezug auf Performance und Verfügbarkeit auf allen Ebenen einer Anwendung - Server, Betriebssysteme, Services, Legacy-Apps, APIs von Drittanbietern und Datenbanken.
Monitoring von Business-Transaktionen. In diesem Fall geht es um die Überwachung der Performance von wichtigen Business-Transaktionen in der gesamten Anwendungsinfrastruktur. Durch die End-to-End-Überwachung und Analyse wird es Unternehmen ermöglicht, tiefgreifende Einblicke in Transkationen zu erhalten, Probleme zeitnah zu erkennen und darauf möglichst schnell zu reagieren, um Schlüssel-Transaktionen weiter zu verbessern und dadurch die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.
Real User Monitoring (RUM). Diese Technik hilft, durch die passive Sammlung von Daten über die Performance der Anwendungsdienste, auf die Clients direkt zugreifen können, detaillierte Einblicke in tatsächliche Nutzererlebnisse zu erhalten. Die zusammengefassten Performance-Daten werden genutzt, um die Performance einer Anwendung auf der Basis unterschiedlicher Variablen wie Gerät, Browser, Standort, Betriebssystem und mehr zu vergleichen und zu analysieren, und dadurch Fehler auf dem Server und im Frontend schnell zu erkennen und zu beseitigen.
Synthetisches Monitoring. Um das synthetische Monitoring auszuführen, werden spezielle Skripts erstellt. Diese Scripts werden eingesetzt, um systematisch typisch Benutzerinteraktionen mit der Anwendung von verschiedenen Standorten künstlich zu simulieren. Diese proaktive Technik ermöglicht, basierend auf Schwellwerten Fehler und Probleme hinsichtlich Performance und Verfügbarkeit zu finden, bevor sich diese negativ auf Erlebnisse realer Benutzer auswirken.
Protokollanalyse (oder Log-Analyse). Anhand von wertvollen Informationen hilft dieses Verfahren, einen Schritt weiter zu gehen und Problemursachen zu ermitteln. Die Analyse von Protokolldaten kann entweder manuell oder unter dem Einsatz spezieller Tools wie „Logstash“, „Graylog“, „Logmatic“ und „Splunk“ ausgeführt werden. Die Protokollanalyse unterstützt Unternehmen dabei, basierend auf der Analyse von Ursachen Gegenmaßnahmen zu ergreifen und dadurch sowohl aktiv als auch proaktiv Risiken zu mindern sowie Anwendungen effektiver zu verwalten.
Schritt 2. Geeignete Tools für das APM auswählen:
Man unterscheidet zwischen individuell erstellten APM-Lösungen und APM-Tools von der Stange, die heute am Markt erhältlich sind, etwa von Appdynamics, Stackify und Dynatrace. Unabhängig davon, welche Option ein Unternehmen auswählt, musste das Tool sowohl unternehmensspezifische Dimensionen abdecken als auch Kriterien erfüllen, die für Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind.
Es gibt eine Reihe von Fragen, die jedes Unternehmen bei der Auswahl antworten sollte:
- Welche Daten und in welcher Menge sollten gesammelt werden?
- Für welche Ziele werden diese Daten erhoben?
- Welche Technologien sollte ein APM-Tool unterstützen?
- Wie muss das Monitoring erfolgen: aktiv oder passiv?
- Inwiefern wird ein Unternehmen vom Anbieter einer APM-Lösung abhängig?
- Wie komplex ist ein angebotenes APM-Tool?
Antworten auf diese sowie andere Fragen helfen Unternehmen zu verstehen, welches APM-Tool für ihre Ziele am besten geeignet ist.
Schritt 3. Richtig den Prozess organisieren:
Auch wenn Unternehmen gut geeignete Tools für ihre APM-Aktivitäten auswählen, reicht es nicht aus, um den Erfolg zu erzielen. Es ist viel wichtiger, den Prozess richtig zu organisieren.
Das ausgereifte Application Performance Management läuft wie folgt ab (siehe: Abbildung):Nach der Erfassung aller vordefinierten Metriken werden diese zusammengeführt und gespeichert. Um diese Metriken richtig zu interpretieren, werden so genannte Baselines (Schwellwerte) berechnet, die beim Vergleich mit erfassten Daten zum Einsatz kommen und damit helfen, Auffälligkeiten im Verhalten einer Anwendung (oder einzelner Komponenten) zu erkennen.
Sobald die Performance einer Anwendung von berechneten Schwellwerten abweicht, wird ein Alarm ausgelöst. Die automatisch bereitgestellten Informationen helfen einem zuständigen Team, aufgetretene Probleme durch zeitgerecht eingeleitete Gegenmaßnahmen möglichst schnell zu lösen.
Identifizierte Probleme müssen auch je nach Auswirkungen auf Geschäftsprozesse priorisiert werden. Hoch priorisierte Probleme und Fehler werden in erster Linie beseitigt. Der Einsatz von passenden Techniken und maschinellem Lernen sowie KI-Algorithmen helfen Unternehmen, nicht nur Ursachen zu ermitteln, sondern auch basierend auf der tiefgehenden Analyse und Auswertung von gesammelten Daten, proaktiv zu handeln.
* Boris Shiklo ist als CTO bei Sciencesoft ist für eine langfristige technologische Vision verantwortlich.
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