Mit gleichen IT-Mitteln wesentlich mehr leisten - die Erfolgsfaktoren Der Mittelstand holt beim Virtualisieren kräftig auf

Autor / Redakteur: Ronny Zimmermann / Ulrike Ostler |

Nach einer Phase der Zurückhaltung gehen viele kleine und mittelständische Unternehmen das die Virtualisierung nun besonders offensiv an. Dabei profitieren sie nicht nur von den Erfahrungen, die Konzerne gemacht haben, sondern auch von einer neuen Generation vorkonfigurierter Systeme für die Bereitstellung von virtuellen Umgebungen.

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Nun virtualisiert auch der Mittelstand - und das ist gut so, sagt Ronny Zimmermann von der Deutschen SAP-Anwendergruppe.
Nun virtualisiert auch der Mittelstand - und das ist gut so, sagt Ronny Zimmermann von der Deutschen SAP-Anwendergruppe.
(Bild: vege/ Fotolia.com)

Virtualisierung ist kein neues Thema. Seit Jahren steht es bei den Mitgliedsunternehmen der DSAG auf der Agenda der IT-Projekte ganz weit oben. Und aus den zahlreichen Projekten im Enterprise-Umfeld wissen wir, dass Virtualisierung – richtig umgesetzt – zahlreiche Verbesserungen mit sich bringt.

Die Zeit des Abwartens ist vorbei. Der Mittelstnd muss sich in Sachen Virtualisierung bewegen.
Die Zeit des Abwartens ist vorbei. Der Mittelstnd muss sich in Sachen Virtualisierung bewegen.
(Bild: PaoloMonello/ Patrizia Pepe/Imageportal)

Zum einen lässt sich der Footprint der IT hinsichtlich der Rechenzentrumsinfrastruktur deutlich verringern. Die Kosten für Stromverbrauch und Kühlung sinken merklich und nachhaltig. Zugleich erhöht sich die Auslastungsquote von virtuellen Servern auf deutlich über 60 Prozent.

Zum anderen vereinfachen sich im Zuge einer Virtualisierung auch die Abläufe in der IT-Administration, das heißt IT-Leistungen können deutlich schneller bereitgestellt werden. Insgesamt kann die IT-Abteilung mit den gleichen Mitteln wesentlich mehr leisten.

Der Mittelstand holt auf

Es verwundert also nicht, wenn auch kleine und mittelständische Unternehmen das Thema Virtualisierung nach einer Phase der Zurückhaltung nun besonders offensiv angehen. Server- und Storage-Projekte sind dabei besonders beliebt.

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Über den Autor:

Ronny Zimmerman ist Sprecher der „Arbeitsgruppe Virtualisierung und Cloud Computing“ bei der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG). Er arbeitet im SAP-Hochschulkompetenzzentrum an der Otto von Guerike-Universität Magdeburg und betreut dort alle Arten von SAP-Systemen auf Oracle-Datenbanken.

Aber auch die Themen Desktop-Virtualisierung und Hosted sowie Managed Desktops spielen im Mittelstand eine immer größere Rolle. Doch Virtualisierungsprojekte sind vielschichtig und erfordern einen langen Atem. Und am Anfang steht immer die Frage, wie man eine neue Technologie sinnvoll in die bestehenden Abläufe integriert.

Auch wenn ein Virtualisierungsprojekt in mehreren Schritten umgesetzt wird, ist es sinnvoll, vorab eine Gesamtstrategie zu erarbeiten. Kein Unternehmen wird alle IT-Komponenten gleichzeitig virtualisieren, aber häufig bauen die Projekte aufeinander auf.

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Erfolgsfaktoren für Virtualisierungsprojekte im Mittelstand
  • Langfristig planen: Virtualisierungsprojekte erfordern erst einmal einen höheren Aufwand in der IT-Abteilung, bevor sich mit der vollständigen Abarbeitung der Virtualisierungsstrategie entsprechende Erfolge einstellen. Planen Sie deshalb langfristig und erwarten sie keine schnellen Lösungen.
  • Den „Faktor Mensch“ berücksichtigen: Mit der Entscheidung für eine Virtualisierung wandeln sich auch die Aufgaben des einen oder anderen Mitarbeiters. Fachwissen lässt sich in entsprechenden Schulungen und über die Nutzung von Demo- und Laborumgebungen erwerben. Zusätzlich ändern sich aber auch eingespielte Abläufe und Kompetenzen. Der Aufbau eines professionellen Change Managements hat sich in solchen Projekten deshalb bewährt. Besonders wichtig ist es, die Mitarbeiter in alle Veränderungsprozesse einzubinden.
  • Ganzheitlich denken und handeln: Virtualisierungsprojekte bringen nur den erwünschten Erfolg, wenn Unternehmen ihre Virtualisierungsstrategie vollständig umsetzen. Wenn Sie eine moderne virtualisierte Infrastruktur aufbauen, aber die Hälfte der alten Systeme weiterbetreiben müssen, weil eine Fachabteilung bestimmte Legacy-Anwendungen weiterhin benötigt oder das Budget nicht ausreicht, dann wird ein solches Projekt nicht erfolgreich. Analysieren Sie deshalb bereits in der Strategie- und Planungsphase Ihre Infrastruktur auf mögliche „Showstopper“ hin.

Deshalb ist es wichtig, zunächst die Ziele festzulegen, die mit einer virtualisierten Infrastruktur erreicht werden sollen. Kostensenkungen werden dabei von allen Mittelständlern als wichtig erachtet, aber auch höhere Flexibilität, Ausfallsicherheit und vereinfachtes Management spielen eine große Rolle.

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