Gartner Magic Quadrant für Data Integration Tools und Enterprise Integration Platform as a Service Der Markt für die Datenintegration
Die Datenberge wachsen unaufhörlich, gleichzeitig verändern sich die Art und Qualität der Daten sowie ihr Aufenthaltsort laufend. In Zeiten von Multi- und Hybrid Cloud müssen Unternehmen eine Datenintegrationsstrategie verfolgen, die neben erweiterten Funktionen zur Hybrid-Integration auch zentralisiertes Data Governance für Advanced Analytics bietet.
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Gartner hat sich den Markt für Data Integration Tools und Enterprise Integration Platform as a Service genau angesehen. Im „Magic Quadrant for Data Integration Tools“ des Analystenhauses finden sich 16 Anbieter.
Integration umfasst heute viele Teildisziplinen
Gartner rechnet in den Markt für die Datenintegration-Tools, Praktiken und architektonische Techniken, die Daten aller Art aufnehmen, transformieren, kombinieren und bereitstellen. Die Integration findet sowohl im Unternehmen als auch darüber hinaus statt, sie umfasst auch Daten aus fremden Quellen wie Partner oder Anwendungsfälle.
Der Markt für Integrationswerkzeuge enthält Anbieter, die mit ihrer Software eine Vielzahl von Integrationsszenarien abbilden können. Die Integrations-Tools werden mit Funktionen für Master-Daten, Data-Governance und Datenqualität angereichert, sie müssen Daten nicht nur integrieren, sondern auch bewerten und bearbeiten können. Analytics, Business Intelligence (BI) und Data Warehousing fällt damit genauso in den Integrationsmarkt wie das Master Data Management (MDM).
Durch die Industrie 4.0 mit seinem Internet of Things (IoT) ergeben sich zudem zunehmend neue Integrationsanforderungen. Ähnlich verhält es sich wie eingangs angesprochen mit Daten in SaaS-Anwendungen und anderen Cloud-basierten Diensten. Dabei können durchaus innovative Strategien verfolgt werden, wie etwa die Integration-Platform-as-a-Service-Lösung (iPaaS) von Dell Boomi.
Marktführer, Herausforderer, Nischenanbieter und ein Visionär
Gartner hat in seinem Magic Quadrant for Data Integration Tools folgende Unternehmen als „Marktführer“ eingestuft: Allen voran läuft Informatica, das von IBM gefolgt wird, danach kommen Talend, SAP, SAS und Oracle. Als „Herausforderer“ werden Microsoft, Denodo und Attunity angeführt. Adeptio, Syncsort, Tibco, Hitachi Vantara und Actian gelten den Analysten als „Nischenanbieter“, Information Builders als „Visionär“.
Informatica führt das Feld an
Was macht nun einen Marktführer aus? Informatica mit Hauptsitz in Redwood City, Kalifornien, hat in seine gleichnamige Datenplattform eine Reihe von Produkten zur Datenintegration eingefügt. Diese Produkte sind: „Power Center“, „Power Exchange“, Data Replication, „B2B Data Transformation“, „B2B Data Exchange“, „Data Integration Hub“, Data Services, Integration Cloud Services, „Cloud Integration Hub“, Big Data Management, Big Data Integration Hub, Big Data Streaming, „Enterprise Data Lake“, Edge Data Streaming, „Enterprise Data Catalog“ und „Operational Insights“. Mehr als 9.000 Kunden weltweit verlassen sich auf diese Werkzeuge.
Informaticas Produktstrategie sieht vor, Daten-Management, iPaaS und die Auswertung von Big Data auf seiner Intelligent Data Platform (IDP) zu vereinen. Dafür hat man viel in die „Claire Engine“ investiert, ein Tool für Enterprise Unified Metadata Intelligence, das Machine Learning und Verfahren der künstlichen Intelligenz (KI) nutzt, um Datenverwaltung und Governance zu beschleunigen und zu automatisieren. Informatica ist zudem in der Lage, Metadaten über sein Daten-Management zu teilen. Dadurch kommt die IDP in einer breiten Palette von Anwendungsfällen zum Einsatz.
„In Deutschland benötigen Organisationen komplett integrierte Data Governance-Programme. Sie gewährleisten die Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen – und damit auch, dass alle Mitarbeiter über denselben Wissensstand im Hinblick auf die Daten verfügen. Für ein erfolgreiches Data Governance-Programm ist dies zwingend notwendig“, so Oliver Schröder, General Manager DACH, Informatica.
Auch ein Marktführer ist nicht vor Kritik gefeit
Auszusetzen hat Gartner, dass es unter Umständen zu Unklarheiten bezüglich des Einsatzes der verschiedenen Tools kommen könnte, weil sich die Features gelegentlich überlappen. Kunden hätten berichtet, dass Namensänderungen zu redundanten oder ungenutzten Produkten geführt hätten. Darauf habe das Unternehmen mit einer Vereinfachung seiner Produktpalette reagiert, was zunächst aber zu einer weiteren Runde von Namensänderungen geführt habe.
Die Analysten äußerten sich zudem besorgt über die technischen Möglichkeiten von Informaticas Data Services (IDS). Kunden würden es sich „robuster“ und um Funktionen wie Push-Down Processing, Massively Parallel Processing und eine bessere Query Optimization Engine erweitert wünschen.
Kunden hätten auch über hohe Preise geklagt – der Marktführer will darauf durch mehr Pay-as-you-go-Optionen sowie neue Lizenzierungs- und Preismodelle auf Stundenbasis für AWS und Azure-Marktplätze reagieren. Gartner gibt aber zu bedenken, dass die hohen Preise für Abos, Connectoren und „add-on"-Maintenance sowie -Support bestehen bleiben.
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