HIP: Datacenter in Grün Data Center Group eröffnet Co-Location-Rechenzentrum im Heidelberger Innovation Park
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Am vergangenen Freitagnachmittag hat in Heidelberg ein neues Rechenzentrum offiziell seinen Betrieb aufgenommen. In einer Rekordzeit von nur elf Monaten – einen Monat schneller als geplant – haben die Data Center Group (DCG) als Generalübernehmer gemeinsam mit der Data Center Security GmbH (DCS) und Infrared Capital Partners das Projekt umsetzen können.

Nach DCG-Angaben erhält der Heidelberg Innovation Park (HIP) mit dem Rechenzentrum einen weiteren wichtigen Baustein für die Stärkung als Hotspot für Innovationen aus den Bereichen IT, KI und Digitales für Forschungseinrichtungen, Start-ups und internationale Unternehmen, zumal das Datacenter nachhaltigen Strom, innovative Kälte-Erzeugung und Wärmerückgewinnung nutzen soll.
Die Region Rhein-Neckar sei ein strategischer Standort für das Rechenzentrum, teilt DCG mit. Der industrielle Ballungsraum und Schwerpunkten auf Forschung und Entwicklung ist interessant für viele Industrie- und Dienstleistungsunternehmen sowie wissenschaftliche Einrichtungen und optimaler Standort mit schneller Anbindung an Großstädte wie Mannheim, Ludwigshafen, Karlsruhe und Stuttgart.
Das Datacenter wird den Anwendern als 'DE-CIX enabled site' zur Verfügung gestellt. Das bedeutet, dass sich Kunden im Rechenzentrum direkt mit dem weltweit größten Internet-Knotenpunkt in Frankfurt am Main verbinden können.
Das nach aktuellsten Standards wie DIN EN 50600, ISO27001, LEED-Platinum sowie ISO 50001 realisierte Rechenzentrum ist redundant und hochverfügbar angelegt. Es verfügt über eine Gesamtfläche von 2.000 Quadratmetern (Data Halls, Technik- und Verwaltungsfläche) für insgesamt 252 Racks.
Die Energieverbrauchseffektivität liegt unter einem PUE-Wert von 1,25 bei einem IT-Load von 1.150 Kilowatt (kW) sowie rund 2 Megavoltampere Anschlussleistung und trägt damit dem neuen Energie-Effizienzgesetz Rechnung - Obwohl die Planung des Projekts bereits weit vor Inkrafttreten des neuen Gesetzes erfolgte, erfüllt es alle notwendigen Kriterien und leistet sogar darüber hinaus einen Beitrag zu einer klimafreundlicheren Digitalisierung.
Klimafreundliche Strom- und Kälte-Erzeugung
Das funktioniere unter anderem nur durch den Einsatz hocheffizienteter Anlagen, die dem neuesten Stand der Technik entsprächen, teilt die Data Center Group mit. Zudem stammen 100 Prozent des bezogenen Stroms aus Quellen erneuerbarer Energien, also aus Wind- und Solarenergie aus dem eigenen Unternehmensverbund und mit Herkunftsnachweisen aus Deutschland und Europa.
Darüber hinaus sorgen Photovoltaik-Anlagen auf der Dachfläche für einen reduzierten Strombezug, da dieser eigens generierte Strom zur Versorgung komplett für den Betrieb des Datacenter genutzt wird. Außerdem sollen auch die Außenwände sinnvoll genutzt werden. Eine großzügige Fassadenbegrünung kann als natürliche Klima-Anlage genutzt werden und zur zusätzlichen CO2-Absorption.
Die benötigte Kühlenergie für das Rechenzentrum liefert die Fernkälteversorgung der Stadtwerke Heidelberg. Diese wird regenerativ im Kraftwerk erzeugt und anschließend wird die rücklaufende Wärme entsprechend weitergenutzt. Ralf Siefen, CEO Data Center Group, kommentiert: „Es handelt sich hierbei um ein höchst innovatives Rechenzentrumsprojekt. In enger Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Heidelberg wurde ein beispielloses Konzept entwickelt, das Maßstäbe im Bereich der nachhaltigen Kälteversorgung darstellt.“
Einsatz von Eisspeichern
Die redundant ausgelegte Klimatisierung ist möglich durch die Erzeugung von Kälte mit thermisch angetriebenen Kältemaschinen, die überschüssige Wärme aus dem Fernwärmenetz in Kälte umwandeln. Damit wird die Kälte-Erzeugung ist so effizient, dass sie die notwendige Stromaufnahme sowiet drosselt, dass sie zu 100 Prozent durch eigenerzeugten PV-Strom der Stadtwerke Heidelberg gedeckt werden kann.
Zusätzlich wird ein Eisspeicher eingesetzt, der dazu dient, das Netz bei Last- oder Preisschwankungen zu entlasten. Andererseits kann überschüssige Energie aus dem Netz genutzt werden, um den Eisspeicher zu füllen.
Der Effekt: Mit diesem Kältekonzept ist automatisch ein Abnehmer der Abwärme vorhanden. Denn die aus dem Rechenzentrum rücklaufende Wärme wird von den Stadtwerken weitergenutzt und geht somit nicht verloren. Ein zusätzlicher Clou: Am Rechenzentrum selbst sind keine Klimaaußengeräte notwendig. Insgesamt reduzieren sich durch dieses innovative Konzept die CO2-Emissionen durch die zentrale Kälte-Erzeugung des Rechenzentrums in Heidelberg gegenüber marktüblichen Anlagen deutlich.
Das Kind braucht einen Namen: Nexspace
Das Objekt erhält die Bezeichnung „Nexspace“ getauft. Der Gedanke dahinter: Da es sich um ein Rechenzentrum handelt, das den Anforderungen von morgen gewachsen sein und den Kunden ermöglichen soll, ihren eigenen Betrieb ökologisch nachhaltiger zu gestalten.
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