Invest in gebrauchsfertiges Kubernetes Cloud Foundry Foundation veröffentlicht Version 5 von Cf-for-k8s
Derzeit findet der „Cloud Foundry Virtual Summit 2021“ ab. Auf dem Programm stehen Neuigkeiten eine aktuelle Version von „cf-for-k8s“ (Cloud Foundry für Kubernetes), eine neue Organisationsstruktur der Community sowie Nachrichten von Minio, SAP und VMware.
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Chip Childers, Executive Director bei der Cloud Foundry Foundation, erläutert, dass Kubernetes für Entwickler eigentlich zu komplex und zu sperrig ist, um damit zu arbeiten und: Eigentlich ist Kubernetes Infrastruktur“, die zudem nicht von Haus aus Applikations-sensitiv sei und mit die Entwickler*innen schließlich auch nicht unbedingt arbeiten müssten. So bleibe es bei der selbstgesteckten Aufgabe, es den Entwicklern möglichst einfach zu machen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, wie Childers die IT-Organisationsstruktur in den Unternehmen beschreibt. In den meisten Unternehmen, denen die Cloud Foundry Foundation begegne, unterschieden drei Rollen: Plattform-Betrieb für das Management der Infrastruktur, die Entwickler, die in Übereinstimmung mit den Policies aus der Infrastruktur codierten, und den Applikations-Support, der unter anderem für die Skalierung der Anwendungen zuständig ist. Dementsprechend unterstütze Cloud Foundry diese drei Rollen, indem Rollendefinitionen zur Verfügung gestellt würden.
cf-for-k8s v5
Die vorgestern angekündigte Version von cf-for-k8s, Version 5, enthält Aktualisierungen der Kernkomponenten von Cloud Foundry, die den Anwendern neue Betriebsmöglichkeiten bieten. V5 unterstützt jetzt „kpack v0.3.1“ und „Istio v1.9.5“ und kann auf Kubernetes-Clustern mit v1.18 bis v1.20 installiert werden. Das Projekt habe laut Childers den Upgrade-Prozess für die zugrunde liegenden Istio-Service-Mesh-Networking-Komponenten deutlich verbessert und wurde aktualisiert, um die neueste Generation von „Paketo-Buildpacks“ zu unterstützen. Childers verwendet den Begriff „magisch“ im Zusammenhang mit den Buildingpaks.
Das Technical Oversight Committee
Die Foundation gab zudem die Bildung eines Technical Oversight Committee (TOC) bekannt, das die Arbeitsweise der Open-Source-Community von Cloud Foundry grundlegend neu organisiert. Der Hintergrund ist laut Childers, dass einzelnen Mitgliedern der Foundation und insbesondere denen, die nicht immer und fortwährend Beiträge zur Fortentwicklung leisteten, mehr Möglichkeiten eingeräumt werden sollen, mitzubestimmen. Sie seien in der Vergangenheit oftmals ungewollt ins Hintertreffen geraten, das sie auf ad-hoc-Entscheidungen nur mit Verspätung hätten reagieren können. Nun soll insbesondere soll mehr Transparenz erzeugt werden.
Um ein weiteres Problem klar zu machen, führt er an, dass Pivotal, jetzt eine VMware-Company, in der Vergangenheit bis zu 60 Prozent der Beiträge geliefert habe. Jetzt aber seien es noch 25 Prozent oder gar weniger als ein Viertel. Das aber geben anderen Unternehmen, insbesondere solchen aus Anwenderunternehmen und Applikationsentwicklern eine größere Chance, aktiv mitzuwirken, wenngleich das Gros der aktiv beitragenden Mitgliedern aus Softwarehäusern bestehe.
Nun tritt das Technical Oversight Committee, kurz: TOC, an die Stelle des früheren Project Management Committee (PMC) und ist für die Aufsicht, Leitung und Umsetzung der technischen Aspekte der Cloud Foundry Projekte und Arbeitsgruppen verantwortlich. Vor allem aber wird die Rolle des TOC darin bestehen, die Anwendergemeinschaft in die Lage zu versetzen, „auf offene und transparente Art und Weise gute Arbeit zu leisten und gleichzeitig dazu beizutragen, die Integrität des Projekts zu bewahren“.
Neue Verantwortung
Nach einer Nominierungsphase, die jedem Mitglied der Gemeinschaft offenstand, das zum Projekt beigetragen hatte wurden die TOC-Mitglieder von der technischen Gemeinschaft des Projekts gewählt. Neue TOC-Mitglieder sind:
- Jan von Löwenstein (SAP)
- Eric Malm (VMware)
- Stephan Merker (SAP)
- Lee Porte (GOV.UK) Vorsitzender. Er wird auch einen Sitz im Governing Board der Cloud Foundry Foundation inne haben.
- David Stevenson (VMware)
„Der Cloud Foundry Summit 2021 ist der Startpunkt für die nächste Entwicklungsphase unserer Community und bietet die Möglichkeit zur aktiven Zusammenarbeit, sowohl in Bezug auf die Richtung, in die das Projekt gehen soll, als auch auf den Weg dorthin“, so Childers.
Neues von den Foundation-Mitgliedern
Minio kündigt die Verfügbarkeit seiner Objektspeicher-Suite auf der „Openshift“-Plattform und dem Marketplace von Red Hat an. Mit einer zertifizierten Software ist Minio somit auf jeder wichtigen Kubernetes-Distribution sowie bei jedem großen Cloud-Anbieter verfügbar – zusätzlich zu den Bereichen Private Cloud und Edge. Weitere Informationen im entsprechenden Blog-Beitrag.
SAP hat die allgemeine Verfügbarkeit der neuen „Bosh-Stemcell für die Cloud Foundry-Community bekannt gegeben. SAP hat Stemcell nicht entwickeln, sondern VMware. Zu beginn dieses Jahres aber hat das Unternehmen bekannt gegeben, die Arbeit an Ubuntu Bionic Stemcell einzustellen.
Zum Hintergrund. Die Cloud Foundry Plattform läuft auf virtuellen Maschinen und die ursprünglich auf dem Canonical-Betriebssystem „Ubuntu Xenial“. Diese erreichte aber im April 2021 sein Lebensende und erhält somit keine Sicherheits-Updates mehr.
Bosh und die Stammzellen
Das ist noch nicht dramatisch, das alle VMs auf der Nachfolgeversion dieses Betriebssystems „Ubuntu Bionic“ laufen, das weiterhin gepflegt wird. Tatsächlich summieren sich die VMs aller von SAP betriebenen Cloud-Foundry-basierten Installationen auf über 42.000. „Und das beinhaltet nur die relevanten Integrations-, Hotfix- und Live-Systeme, nicht aber Entwicklungs- und Staging-Systeme", heißt es in dem dazu veröffentlichten Blog-Beitrag.
Die Cloud-Foundry-Plattform wird mithilfe des Tool „Bosh“ verwaltet. Dabei handelt es sich um ein Release-Engineering-Tool, das sowohl das Deployment als auch die so genannten Day-2-Operationen wie das Ausrollen von Updates und die Aufrechterhaltung der Deployments übernimmt. Es definiert auch, wie die Software verpackt wird, genannt Bosh-Releases, und stellt ein gemeinsames Betriebssystem-Image bereit, genannt Stemcell.
Stemcell bietet eine Abstraktion über die verschiedenen Hyperscaler hinweg und stellt eine gemeinsame Schnittstelle für die als Bosh-Releases verpackten Workloads bereit. Dadurch ist es möglich, das zugrunde liegende Betriebssystem einfach zu aktualisieren, während der Workload stabil bleibt. Das sei tatsächlich so einfach, dass die VMs von „CloudFoundry@SAP“ alle zwei Wochen neu aufgesetzt werden: alle 42.000 VMs werden zerstört und neu erstellt, Sicherheitspatches innerhalb von Stunden ausgerollt.
Bis vor kurzem war es also Stemcell, das ein Update von Xenial auf Bionic benötigte; denn ansonsten wären keine Sicherheits-Patches mehr verfügbar. Nun hat sich SAP bereit erklärt, die Community mit einem neuen Stemcell-Angebot zu unterstützen und Sicherheits-Updates zu liefern.
VMware und die Struktur
VMware hat derweil aktiv an der Entwicklung der neuen technischen Governance-Struktur der CFF mitgearbeitet, die Transparenz und das Einbeziehen der Community-Aktivitäten zu ihren wichtigsten Zielen zählt. Das Unternehmen war ebenfalls federführend bei der Entwicklung neuer Cloud Foundry Funktionen, darunter die Unterstützung für HTTP/2-Routing und der Schaffung einer neuen Cloud Foundry Entwicklerrolle: „Space Application Supporter“.
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